Karl Pfeifers Autobiografie über seine Flucht vor den Nationalsozialisten über Ungarn nach Palästina und seine Teilnahme am Unabhängigkeitskrieg…
Zehn Jahre alt war Karl Pfeifer als er gemeinsam mit seinen Eltern nach einer gut behüteten Kindheit in Baden 1938 nach Ungarn flüchtete. Dort erlernt er die Sprache, schlägt sich durch die Schule, doch die vermeintliche Sicherheit dauert nicht lange. Vier Jahre später kommt er mit einem der letzten Kindertransporte des Hashomer Hatzair nach Palästina. Dort schließt sich seine Gruppe einem Kibbutz und später dem Palmach an.
Immer eingebettet in den Kontext der allgemeinen Entwicklungen im Jischuw, berichtet Karl Pfeifer mit viel Expertise und frei von ideologischen Untertönen ganz einfach über das, was er erlebt hat. Von der Stimmung nach Bekanntwerden des UN-Teilungsplans, von seiner Stationierung im Negev, von den tagtäglichen Auseinandersetzungen mit Arabern noch vor dem Mai 1948. Schließlich von seiner Teilnahme am Unabhängigkeitskrieg. Und der Zeit danach, die ihn zunächst perspektivenlos ließ. 1951 entschloss er sich zur Rückkehr nach Österreich.
Karl Pfeifer, der später nach einigen weiteren Orts- und Berufswechseln als Journalist zu arbeiten begann, ist heute eine wichtige mahnende, oft unbequeme Stimme, die sich zu aktuellen Ereignissen in Österreich, Israel und in den letzten Jahren vor allem auch zu Ungarn unermüdlich äußert. Und das, auch wenn Karl Pfeifer im Sommer diesen Jahre 85 wird, seine Energien sind ungebrochen.
„Obwohl ich nie Staatsbürger war, fühle ich eine tiefe Verbundenheit mit Israel. Auch deshalb war es mir wichtig, meine Geschichte, die eng mit der Staatswerdung Israels verknüpft ist, zu beschreiben“, so Karl Pfeifer im Vorwort. Ein Glück für die Leser, denn seine Erinnerungen bieten einen sehr persönlichen Zugang zur Geschichte Israels, gespickt mit einer Prise seines einzigartigen Humors, der auch jenen empfohlen sei, die sich mit Israels Staatsgründung ausführlich beschäftigt haben.
Das Buch wird am 18. April um 18:30 in Anwesenheit des Autors im Gemeindezentrum der IKG Wien (Seitenstettengasse 4) vorgestellt.
Karl Pfeifer, Einmal Palästina und zurück. Ein jüdischer Lebensweg, Edition Critic, 162 S., Euro 18,00, Bestellen?
Eine feine, kluge Besprechung, ein offenkundig interessantes Buch, das uns, in der biografischen Begegnung, eine Rückerinnerung an die schwierige Entstehung Israels ermöglicht.
Das in der Besprechung der haGalil-Redaktion wiedergegebene Grundmotiv, spricht für die Glaubwürdigkeit des Protagonisten: Karl Pfeifer:
“Obwohl ich nie Staatsbürger war, fühle ich eine tiefe Verbundenheit mit Israel. Auch deshalb war es mir wichtig, meine Geschichte, die eng mit der Staatswerdung Israels verknüpft ist, zu beschreiben”.
An den hier bereits mehrfach vorgestellten Kinofilm über Karl Pfeifer, „Zwischen allen Stühlen“, sei noch einmal erinnert:
http://www.hagalil.com/archiv/2011/08/02/pfeifer-4/
* ein schätzenswerter lebenserfahrener Meister seines Faches *
🙂
Ich bin schon sehr neugierig auf die biografie geworden
J