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Wenn es geht, ziehen sie weg. Wenn sie nur ein Visum bekommen, nach Russland oder Amerika. Natürlich, Israel ist ihre Heimat, und man darf ja auch nicht einfach so kampflos fliehen: "Weggehen ist Verrat." Aber das ist doch auch kein Leben: der Staat ist winzig, eine riesige Mauer versperrt nicht nur die Einreise, sondern auch die Ausfahrt. An den Checkpoints wird jeder genau untersucht, anhand der DNA wird überprüft, ob jemand Jude ist oder nicht, Hubschrauber, "Chicken Wings" genannt, scannen alle Personen auf den Strassen. Und trotzdem gibt es immer wieder Anschläge… weiter… …
Frühe Augenzeugenberichte der Novemberpogrome 1938 sind gefunden und veröffentlicht worden… weiter… …
Im Jahr 1939 gelang es dem jüdischen Kölner Fritz Bader, drei seiner vier Söhne ins vermeintlich rettende Ausland zu schicken. Er selbst blieb mit seiner Frau Regine und dem jüngsten Sohn in Deutschland zurück. Mit zunehmender Verzweiflung hofften Fritz und Regine vergeblich auf eine eigene Fluchtmöglichkeit… weiter… …
Nach Reiseführern zum Jüdischen Prag, Budapest, Wien, London und Amsterdam hat der Wiener Mandelbaum Verlag nun auch einen Stadtführer „Jüdisches München“ herausgegeben, der nicht nur für Liebhaber der Stadt München ein Muss ist, sondern allen, die sich für deutsch-jüdische Geschichte interessieren, ans Herz gelegt sei" weiter… …
Ein im "Spiegel" nicht veröffentlichter Leserbrief von Jossi Reich an Henryk Broder bzgl. dessen Beitrag über Maxim Billers neues Buch "Der gebrauchte Jude"" weiter… …
Mit „Meines Vaters Liebling“ liegt das zweite Buch der amerikanischen Autorin Carole L. Glickfeld in deutscher Übersetzung vor. Eigentlich ist es ihr erster Roman, der bereits 1991 erschien. Wie auch in „Herzweh“ verarbeitet die Autorin autobiografische Aspekte und Erlebnisse zu einem sensiblen Familienbild im Manhattan der 50er Jahre… weiter… …
Ein aussergewöhnliches, berührendes Werk einer aus Ungarn stammenden Frau, die als Jugendliche das Konzentrationslager Auschwitz überlebt hat und heute in den USA als Psychoanalytikerin arbeitet: Anna Ornstein. Bei den jährlichen familiären Pessachfest fand sie den Mut, ihren eigenen Kindern in vorsichtiger, niemals verstörender Weise von ihren furchtbaren Erlebnissen zu berichten. Anna Ornstein betont" "So wie ich davon begeistert bin, zu was für Menschen unsere Kinder herangewachsen sind, und die Geburt jedes Enkelkindes feiere, werden meine eigenen Erinnerungen an die Vergangenheit immer stärker anstatt trüber." Ein lesenswertes, lebendiges Buch… weiter… …
"Es gibt Ungeheuer, aber es sind zu wenige, als dass sie wirklich gefährlich werden könnten. Wer gefährlicher ist, das sind die normalen Menschen." Dieser Satz von Primo Levi steht am Beginn des Buches "Stuttgarter NS-Täter" vom Hermann G. Abmayr. Und dieses Buch erzählt von diesen normalen Menschen und von den Ungeheuern, die in Stuttgart während der NS-Zeit "ihre Pflicht für Volk und Vaterland" zu tun gedachten… weiter… …
Stararchitekt Daniel Libeskind schildert in seinem Buch „Entwürfe meines Lebens“ das Abenteuer seines Lebens und legt seine Pläne für den Wiederaufbau des World Trade Center in New York dar. "Im Gegensatz zur landläufigen Meinung sind Bauwerke keineswegs leblose Objekte. Sie leben und atmen und besitzen genau wie wir Menschen ein Inneres und ein Äusseres, einen Körper und eine Seele. Wie schafft man es also, ein Gebäude zu entwerfen, das singen kann? Ein Gebäude, das Charakter, Menschlichkeit und Schönheit ausstrahlt?"… weiter… …
Lutz Rathenows Gedichtband „Gelächter sortiert“… weiter… …
Nach seiner Gründung 2006 hat der Bund jüdischer Soldaten 2008/2009 sein bisher grösstes Bildungsprojekt durchgeführt: Jüdische und nicht-jüdische Soldaten sowie Schüler, Lehrer, Journalisten, Bildungsinstitutionen und Wissenschaftler waren dazu aufgerufen, das Verhältnis von Deutschen und Juden im Militär zu untersuchen. Die Arbeitsergebnisse dieses bundesweiten Bildungsprojekts unter Schirmherrschaft des Wehrbeauftragten und vom Deutschen Bundeswehrverband massgeblich geförderten Projekts liegen nun in Buchform vor… weiter… …
Witkowitz, 1933. Ilse Weber, dreissig Jahre alt, verheiratet, ein Kind. Als Angehörige der jüdischen Minderheit lebt sie mit ihrer Familie in ihrer Geburtsstadt bei Mährisch-Ostrau. Die Hörfunk- und Kinderbuchautorin schreibt, unter ihrem Mädchennamen Ilse Herlinger, in der Sprache, in der sie aufgewachsen ist: auf deutsch, aber sie fühlt als Tschechin… weiter… …
Wer an historische Ansiedlungsgebiete der Juden in Wien denkt, tippt meistens auf die so genannte "Mazzes-Insel" zwischen Donaukanal und Donau. Tatsächlich aber haben Juden auch das Antlitz des entlegeneren Arbeiterbezirkes Simmering mitgeprägt. In allen Schichten vertreten, vielfach der Sozialdemokratie zugetan, demonstrierten sie in der Zwischenkriegszeit ihren Selbstbehauptungswillen; unter anderem im "Bund jüdischer Frontsoldaten Österreichs". Ein berührendes Buch entreisst jetzt ihre Schicksale dem Vergessen… weiter… …
Im Aphorismus "Unmass für Unmass" in den Minima Moralia schreibt Theodor W. Adorno: "Was die Deutschen begangen haben entzieht sich dem Verständnis, zumal dem psychologischen, wie denn in der Tat die Greuel mehr als planvoll-blinde und entfremdete Schreckmassnahmen verübt zu sein scheinen denn als spontane Befriedigungen." Der Kritiker war sich im Klaren darüber, dass antisemitischer Wahn, der — damals wie heute — das Heil der Welt im Tod der Juden sucht, nicht mittels Vernunft begriffen werden kann. Vielmehr entzieht sich Antisemitismus dieser durch seine Irrationalität. Was der Vernunft gleichsam brutal entgegenschlägt, ist die Praxis des eliminatorischen Antisemitismus, die, als Adorno diesen Gedanken formulierte, gerade erst unter Aufbietung enormer militärischer Mittel und Millionen von Menschenleben gestoppt worden war… weiter… …
Gita Lauschmannova kehrt heim, erschöpft, voll banger Hoffnung. Sie öffnet vorsichtig die Tür des Hauses, alles ist noch da, schmerzhaft vertraut, sogar der Hut des Vaters im Flur, als hätte der ihn aus ungewohnter Nachlässigkeit einfach einmal vergessen; aber am Tisch sitzt ein unbekannter Mann, und eine ebensolche Frau füllt seinen Teller mit Linsensuppe: Lauter fremde Leute — so nannte Louis Fürnberg ein Gedicht, dass die Rückkehr der Überlebenden und Emigranten nach 1945 beschreibt… weiter… …
Vor zwanzig Jahren wurde schrecklich viel über den Begriff der Boheme und des Bohemiens orakelt, und ich gehörte zu denen, die sich gelegentlich in Zeitschriften um die Klärung des wichtigen Problems bemühten, ob ein Bohemien als Produkt sozialer Gegebenheiten oder als ahasverischer Menschentypus anzusehen sei, wie er, unabhängig von Zeit und Umwelt, aus dem Zwang individueller Eigenschaften entsteht… weiter… …
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Leserbriefe