Alles, was Sie schon immer über Antisemitismus wissen wollten, oder auch nicht…
Der Roman „Trümmerkind“
von Bernd Späth
1. Kapitel
MATUSOWICZ, DER JUD‘
Nachkriegszeit im bayrischen Fürstenfeldbruck. Die letzten Trümmer im Land sind noch nicht beseitigt und die Wunden in den Seelen sowieso noch nicht. Amerikaner auf den Straßen, die ersten Waschmaschinen kommen auf, Wasserklosetts werden in den Häusern eingebaut. An den Stammtischen wird nachträglich der Krieg gewonnen, und man hasst Amerikaner und Juden gleichermaßen.
Für den kleinen Wolf Achinger ist das ganze Gerede von “dem Jud, der an allem Schuld ist, mehr noch als der Amerikaner” undurchsichtig und äußerst verwirrend. Kennt er doch den netten alten Matusowicz, der ihm jedes halbe Jahr eine neue Hose näht, und der ist – Jude! Nachkriegsdeutschland aus der Sicht eines kleinen Jungen, der in einer zutiefst bayrischen Großfamilie aufwächst – wo der Opa sturzbetrunken die Treppe runterfällt, wo der Vater traumatisiert aus dem Krieg zurückkehrt und die Mutter eines Tages weg ist, weil sie die Verhältnisse nicht mehr erträgt.
Besprechungen u.a. im Tagesanzeiger Zürich | Bonner Generalanzeiger…
Nachkriegsdeutschland aus der Sicht eines Heranwachsenden, der verbotenerweise mit den Grattlerkindern spielt. Der sich an die “Greane Gumpen” zurückzieht und seinen Träumen nachhängt, wenn es zu Hause zu schlimm wird. Der seine ersten Erfahrungen mit der Liebe macht.
Mit viel menschlicher Wärme und bayrischer Deftigkeit, in ebenso komischen wie erschütternden Bildern schildert Bernd Späth das ganz eigene Schicksal eines “Trümmerkindes”, das doch für eine ganze Generation verlorener Kinder steht, über die bisher nicht viel nachgedacht worden ist in der deutschen Literatur.
Das Buch ist inzwischen vergriffen, umso freundlicher die exklusiv hier vom Autor zur Verfügung gestellte Audio-Version des ersten Kapitels.
Autorenlesung:
Ein kraftvoller, souveräner Erzähler. Und wie er erzählt! Es darf von Meisterschaft gesprochen werden. Satte, barocke Einlagen, die Vergleiche mit der „Blechtrommel“ nicht zu scheuen brauchen. Ein Zeitroman, der aus dem Durchschnitt deutlich herausragt.“
(Hanns Schaub, Landbote Winterthur)“
„Die Bayern lieben das Deftige. Hier liegt das auch als Literatur vor, und die Protokolle der Brucker Dorfpolizisten sind mit das Köstlichste, was ich bisher gelesen habe. Der Mann kann erzählen, ja Sakra!“
(Dieter Schneider, Antenne Brandenburg)
„Ein aufregender Solitär! Ein Roman wie von Hans Fallada!“
(Peter Glotz in der Abendzeitung)
„Richtig gute deutsche Literatur!“
(Zeitpunkt, Leipzig)
„Steht in der Tradition von Oskar Maria Graf und Franz Xaver Kroetz“
(Wolfgang Herles im ZDF)
„Ehrenplatz im Giftschrank des Heimatromans“
(Petra Hallmayr,Süddeutsche Zeitung)
„Nestbeschmutzer!“
(Fürstenfeldbrucker Tagblatt)
„Ohne Scheu vor Klischees und satirischen Zuspitzungen, in der Tradition eines Siggi Sommer“
(Bayerischer Rundfunk)
„Späth erzählt mit einer Sicht, mit der Bert Brecht seine Figuren sprechen lässt“
(Neues Deutschland)
„Spannend und authentisch, angesichts der heutigen glatten Hochglanzliteratur“
(Lutz Taubert, Sonntagsblatt)
„Reizt wechselweise zum Weinen und Lachen“
(BR-TV)
„Manch Leser Der jüngeren Generation wird nachdenken über eine Zeit, in der die eigenen Eltern Kinder waren.“
(Freie Presse, Chemnitz)
Leserbriefe