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70 Jahre nach dem Münchner Diktat: Geteilte Erinnerung

Das Buch setzt sich mit der Vergangenheit und Gegenwart der deutsch-tschechischen Beziehungen auseinander. In den bilateralen Beziehungen zwischen beiden Staaten spielte stets die Geschichte der sudetendeutschen Minderheit in der Tschechoslowakei und die Politik der Sudetendeutschen Landsmannschaft in der Bundesrepublik eine sehr grosse Rolle…

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Der Band versucht diese Geschichte kritisch aufzuarbeiten und geht dabei von der Annahme aus, dass es unterschiedliche Erinnerungsnarrative gibt, also dass eine geteilte Erinnerung zwischen einer (sudeten-)deutschen und einer tschechischen Sicht auf die Geschichte besteht. Die Grundthese dabei ist, dass die sudetendeutsche Geschichtsinterpretation belastend für eine konstruktive Zukunft zwischen den beiden Staaten ist. Zudem hat die Politik der Sudetendeutschen Landsmannschaft immer wieder zwischenstaatliche Konflikte heraufbeschworen und eine kritische Aufarbeitung der Vergangenheit behindert. Anhand zahlreicher Fallstudien wird diese These in dem Band belegt.

Der Autor, Samuel Salzborn, ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Politikwissenschaft der Universität Giessen und Fellow an der Hebrew University of Jerusalem.

Das Buch erschien 70 Jahre nach dem im Münchner Diktat von 1938 besiegelten Zerschlagung der letzten Demokratie Mitteleuropas, die insbesondere über die tschechischen Juden furchtbares Leid brachte, für das die BRD fast keine Entschädigungszahlungen geleistet hat. Verlegt wurde es bei peterlang.de.

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7 comments to 70 Jahre nach dem Münchner Diktat: Geteilte Erinnerung

  • 70 Jahre nach dem Münchner Diktat:
    Geteilte Erinnerung
    Überlegungen zu den Perspektiven der deutsch-tschechischen Beziehungen anlässlich des 70. Jahrestages der deutschen Annexion der Tschechoslowakei…
    http://www.hagalil.com/czech/2008/salzborn-1.htm

  • Es ist bedrückend, dass ein Angehöriger eines Volkes, das unter dem Nationalsozialismus ungeheueres Unrecht erfahren hat, bei der Beurteilung von Unrecht an einer anderen Gemeinschaft derart unsensibel, menschenverachtend und geschichtsverfälschend agiert. Samuel Salzborn verschweigt offensichtlich bewusst oder aus Unkenntnis die Ursache des sudetendeutsch-tschechischen Konfliktes, als die Sudetendeutschen nach der Zerschlagung der österreichisch-ungarischen Monarchie unter Verweigerung des Selbstbestimmungsrechtes in den tschechischen Staat gezwungen wurden und zwischen 1919 und 1938/39 20 Jahre lang die sogenannte Tschechisierung bzw. Entgermanisierung mit Unterdrückung in allen Lebensbereichen ertragen mussten. Dennoch waren 1945 keineswegs alle Sudetendeutschen Nazis – ihre wichtigste Motivation war eine Verbesserung der Lebensbedingungen, egal auf welche Weise.

    Die Nazi-Verbrechen an Juden und Tschechen sind wenigstens materiell abgegolten.
    In Tschechien ist die Totalberaubung von mehr als 3 Millionen Menschen sowie Straffreiheit für Mord und Folter an Hunderttausenden Zivilisten bis heute geltendes Recht!

    Zur Information: Ich bin einer der wenigen noch lebenden Zeitzeugen der tschechischen Vertreibung, habe alles verloren und bis heute keinerlei Entschädigung für uralten Familienbesitz erhalten. Die Nazi-Ideologie war uns immer fremd und ist uns bis heute fremd geblieben. Deshalb finde ich es traurig, dass ausgerechnet ein Jude das Prinzip der Kollektivschuld vertritt!

  • Herr Dr. Kleining, ohne Ihr Fachgebiet zu kennen, erscheinen mir Zweifel an Ihrer akademischen Kompetenz sehr berechtigt, leugnen Sie doch das in allen Fakultäten gültige Prinzip von Ursache und Wirkung.
    So gesehen verdeutlicht ihr Beitrag das von Herrn Salzborn Beschriebene in deutlicher bis erschreckender Art und Weise.

  • Herr Kleining, ich gehe zu Ihren Gunsten davon aus, dass Sie von Dingen reden, von denen Sie keine Ahnung haben – oder aber, dass Sie ganz bewusst und absichtlich lügen, wenn Sie hier, ich muss sagen unverschämt, behaupten: „Die Nazi-Verbrechen an Juden und Tschechen sind wenigstens materiell abgegolten“.

    http://www.hagalil.com/deutschland/rechts/wiedergut.htm
    http://www.hagalil.com/archiv/2000/11/zukunft.htm

  • Eva Ehrlich

    Sehr geehrter Herr Kleining,
    es fällt mir wirklich sehr schwer, auf Ihre Dreistigkeiten und Lügen höflich zu antworten.
    Ich bin eine tschechische Jüdin, weiss also sehr genau, wovon ich spreche, in Gegenteil zu Ihnen, der nur die Gehirnwäsche der Landsmannschaft wiederholt, ohne sich selber zu informieren und den Wahrheitsgrad der Aussagen zu überprüfen.
    Weder die Tschechen, geschweige den die tschechischen Juden haben je eine Entschädigung von Deutschland bekommen. Unsere ganze Familien wurden ausgelöscht und diejenigen, die seelisch und körperlich krank überlebt haben und zurükkamen, die jahrelang von einem Lager ins andere geschickt wurden und für deutsche Firmaen Zwangsarbeit geleistet haben, wurden dafür nie entschädigt.
    Der tschechische Staat hat schliesslich, um die Opfer nicht weiter zu beschämen, eine Entschädigung für Taten gezahlt, die er nie begannen hatte, in Form einer Zulage zur Rente.
    Und Sie würden gerne vom tscheischen Staat eine Entschädigung haben für Ihr Familienbesitzt? Wer gibt uns unsere Besitztümer, unsere Bücher, Bilder, Möbel und vor allem unsere Familien wieder?
    So weit mir bekannt ist, wurden Sudentendeutsche in Deutschland grosszügig ausgesgtattet für ihre verlorenen Besitztümer.

  • Helmut Gehrmann

    Der Wunsch, die Deutschen aus Böhmen und Mähren zu verteiben, wurde u.a. schon 1850 von Bozena Nemcova (Barbara Pankl) in einem Brief an Jan Dlabac formuliert: „Die Tschechen sollten eine ordentliche Revolution gegen die Deutschen machen und sie über die Grenze treiben, wohin sie ohnehin gehören…“. Die Idee der Verteibung der Deutschen war also schon vorhanden. Die unsäglichen Verbrechen der Nationalsozialisten waren weniger Ursache als Anlass, etwas durchzuführen, wozu 1918 die Verhältinisse noch nicht reif waren. (Vgl. Benes an die vorläufige CSR-Nationalversammlung)