Jüdische Kinderbücher scheinen endlich in Mode zu kommen. Nach „Ein Pferd zu Chanukka“ gibt es wieder eine lesenswerte Neuerscheinung, diesmal aus dem Annette Betz Verlag… weiter… …
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Jüdische Kinderbücher scheinen endlich in Mode zu kommen. Nach „Ein Pferd zu Chanukka“ gibt es wieder eine lesenswerte Neuerscheinung, diesmal aus dem Annette Betz Verlag… weiter… … So lautet der provokante Titel eines 75-seitigen Essays der französischen Historikerin Esther Benbassa, das nun auf deutsch erschienen ist… weiter… … 15. März 1939. Angespornt durch das „Münchner Abkommen“ zwischen Großbritannien, Frankreich, Italien und dem Deutschen Reich besetzen rund 350.000 Wehrmachtssoldaten die sogenannte „Resttschechei“. Sechs lange Jahre sollte die damit beginnende deutsche Herrschaft aus Raub, Verfolgung und Terror bestehen… weiter… … Einer der bemerkenswertesten israelischen Dokumentarfilme der letzten Jahre liegt nun auf DVD vor… weiter… … Marwan Abado wurde als Sohn einer christlich-palästinensischen Familie in einem Flüchtlingslager in Beirut (Libanon) geboren. 1985 flüchtet Abado aus dem Bürgerkriegsgebiet nach Österreich und setzt hier seine musikalische Ausbildung beim irakischen Oud-Meister Asim Chalabi fort… weiter… … In diesem sehr lecker gestalteten Buch geht es um die arabische Küche der nahöstlichen Region „Bilad al-scham“, der Region unter dem Halbmond, wie die Länder Syrien, Libanon, Palästina und Jordanien oft genannt werden. Von Bethlehem über Beirut bis Damaskus sind die arabischen Dialekte wie die Speisen eng mit einander verwandt. Die Region war für Jahrhunderte Durchzugsgebiet fremder Herrscher und von Händlern; auch sie haben die Küchentraditionen geprägt… weiter… … „Man hat seine Heimat verloren. Aber ich habe noch mehr verloren. Ich verlor meine Identität (…) Bin ich katholisch? Bin ich jüdisch? Vor Hitler hätte ich mir diese Frage nie gestellt. Ich war Wienerin.“ Die 1911 in Wien geborene Carola ließ die Frage nach der eigenen Identität nicht mehr los. Sie stammte aus einem gemischt jüdisch-katholischen Elternhaus. Ihr Vater, der sich als Jude Titos Untergrundarmee angeschlossen hatte, wurde in Dachau ermordet, Carola selbst überlebte Ravensbrück und wanderte 1956 nach Umwegen in die USA aus. In New York arbeitete sie an einem renommierten Verlagshaus – und traf sich regelmäßig am New Yorker Austrian Institute. An die Geschichte dieses 1942 gegründeten Wiener Emigrantenclubs erinnert Brigitta Boveland in einer lesenswerten biographischen Studie… weiter… … Es geht in diesem Standardwerk nicht um die Religion, die Sitten und Gebräuche, sondern um die Geschichte und Entwicklung des Islam als politischer Faktor… weiter… …
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Der Islam im 20. Jahrhundert p.432ff – Der Islam – Eine Kulturgeschichte Von der traditionellen langgestreckten Wüstenrandzone aus hat sich der Islam auf den Festlandgebieten und jenseits der Meere, ja der Ozeane ausgebreitet. Sein Zentrum ist die Region der »Land-und Meerengen« geblieben, aber diese haben im Kräftespiel der Länder neues Gewicht bekommen. Nachdem sie bereits zum unentbehrlichen Durchgangsland für bestimmte Straßen des Weltverkehrs geworden waren, erweisen sie sich immer mehr als ein unvorstellbar reiches Fundgebiet für Erdöl. Eine neue Erscheinung des ausgehenden 20. Jahrhunderts sind auch die immer größer werdenden Auswanderergemeinden in den westlichen Industrienationen, vor allem in Amerika und Europa. Der Islam auf der Weltkarte 1976 stieg die Weltbevölkerung auf über vier Milliarden Menschen. Aber wie viele davon waren Muslime ? 1970 waren es etwa 520 Millionen, das entsprach einem Siebtel der gesamten Menschheit. Mitte der achtziger Jahre schätzte man die Zahl der Muslime auf rund 900 Millionen, also auf etwa ein Fünftel der Weltbevölkerung. Anfang des 21. Jahrhunderts sind es weit über eine Milliarde Menschen – ein Zeichen dafür, daß der Islam im Weltgeschehen eine immer wichtigere Rolle spielt. Aber hinter dieser Gesamtzahl sind noch andere Faktoren zu beachten, zum Beispiel die Verteilung der Muslime auf verschiedene Weltregionen und deren Verhältnis zueinander. Ende des 20. Jahrhunderts ist festzustellen, daß ein Großteil der islamischen Welt sich in Blöcke gliedern läßt, die jeweils etwa 50 Millionen Menschen umfassen: die arabischen Länder im Nahen Osten, Ägypten, der Maghreb, der Iran, die muslimischen ehemaligen Sowjetrepubliken, Nordnigeria. Über diesem Mittelwert liegen, mit einer Einwohnerzahl von über 80 Millionen, Pakistan, Bangladesh und das muslimische Indien. Die Spitze bildet Indonesien mit über 150 Millionen Muslimen. In diese großen geopolitischen beziehungsweise kulturellen Gebiete ließe sich die islamische Welt heute einteilen. Man muß sich jedoch davor hüten, als einziges Beurteilungskriterium die Zahlenstärke gelten zu lassen. Lange Zeit hat man zum Beispiel daran zweifeln können, ob die Muslime der Sowjetunion im Islam das gleiche Gewicht hatten wie die Bewohner des Niltals oder der iranischen Region. Ebenso kann man daran zweifeln, ob der arabische Bereich sich wirklich nur auf die Länder des Nahen Ostens und des südlichen Mittelmeerraums beschränkt, wenn man berücksichtigt, daß das Arabische vom einen Ende der muslimischen Welt bis zum anderen der bevorzugte Ausdruck der islamischen Kultur und das Medium des Glaubens ist, daß es dort überall zumindest in bestimmten Kreisen gesprochen oder gelesen wird und daß es sich noch heute, wie in manchen Gebieten Afrikas, weiter ausbreitet und dabei neue, manchmal aufsehenerregende Erfolge vorweisen kann. Das sind Fragen, die für die Gegenwart und die unmittelbare Zukunft von Bedeutung sind. Aber die aktuellen Entwicklungen werfen noch andere Fragen auf. Von den 520 Millionen Muslimen, die es 1970 gab, lebten etwa 375 Millionen in Ländern, in denen der Islam entweder die einzige oder zumindest die vorherrschende Religion war. Aber von den übrigen 145 Millionen bildeten viele in ihren Ländern eine Minderheit, und die anderen gehörten zur weltweiten Diaspora. Etwa ein Drittel bis ein Viertel aller Muslime lebt mittlerweile also in Koexistenz mit anderen Gemeinschaften. Aber natürlich stehen viele von ihnen dabei gleichzeitig in enger Verbindung zu jenen Gesellschaften, die aus einer wesentlich vom Islam bestimmten Geschichte hervorgegangen sind und die auch heute noch – ob offiziell oder nicht – auf den Grundsätzen des Islam aufbauen. Betrachtet man die Weltkarte, so erscheint der Islam also nicht nur als ein prägendes Merkmal verschiedener Staaten. Weil er in vielen Gebieten als Religion einer Minderheit aufblüht, bildet er auch die Verbindung dieser Staaten zum Rest der Welt. André Miquel, Henry Laurens: Der Islam – Eine Kulturgeschichte Eine umfangreiche Biografie zu Leben und Wirken des aus Prag stammenden Zionisten, Journalisten und Philosophen … weiter… … Die Namen Curt Geyer, Bernhard Menne oder Fritz K. Bieligk sind heute wohl nur noch einem kleinen Kreis von Alt-SPDlern oder Historikern, die zu den britischen Debatten über Deutsche und Nazis arbeiten, bekannt. Dank der Initiative „Materialien zur Aufklärung und Kritik“ aus Halle, in deren Auftrag Jan Gerber und Anja Worm die Texte herausgegeben haben, gibt es nun Gelegenheit diese Richtung antinazistischen Widerstandes wieder zu entdecken… weiter… … Der älteste erhaltene Grabstein der drei jüdischen Friedhöfe auf den Hügeln von Siret trägt die Jahreszahl 1510. Er ist eines der unzähligen Zeugnisse unverwechselbarer, eindrucksvoller Steinmetzkunst und tiefer jüdischer Religiosität und Ehrfurcht vor den Verstorbenen… weiter… … Aufgrund von bisher unveröffentlichten, sensationellen Quellen hat der Historiker Hans Schafranek eine Geschichte der „Österreichischen Legion 1933-1938“ publiziert… weiter… … Dieses reich bebilderte Buch dokumentiert die Suche nach den Spuren der jüdischen Präsenz in Sathmar / Satu Mare im Nordwesten des heutigen Rumäniens. 1944 wurde das Sathmarer Judentum im Holocaust fast vollständig ausgelöscht. Spuren, die vergehen ‒ meist zerfallene Friedhöfe und heruntergekommene Synagogen ‒ zeugen als vergessene Mahnmäler vom vielfältigen jüdischen Sein in der Region… weiter… … Nelly Wolffheim wurde 1879 in Berlin geboren, wuchs in einer bürgerlichen jüdischen Familie auf und war Anfang des 20. Jahrhunderts eine der führenden Persönlichkeiten der Psychoanalytischen Pädagogik. 1939 musste sie vor den Nationalsozialisten nach England emigrieren, wo sie 1965 starb. Ihr Wirken war jahrzehntelang nahezu vergessen und wurde erst durch ihr von der 1968er-Bewegung wiederentdecktes Buch „Psychoanalyse und Kindergarten“ in Erinnerung gerufen. Das von dem Kinderarzt und Psychotherapeuten Gerd Biermann zusammengestellte Buch Nelly Wolffheim und die Psychoanalytische Pädagogik porträtiert das Leben und Wirken dieser lange vergessenen jüdischen Kindertherapeutin… weiter… … Der trotzkistische Verlag VSA ist über seinen eigenen Schatten gesprungen als er anlässlich des 95. Geburtstages von Theodor Bergmann dessen 86seitige Broschüre “Der 100-jährige Krieg um Israel” publizierte. Der Autor weicht von dort gewohnten antiisraelischen und antizionistischen Positionen ab, freilich nicht ohne den üblichen Kotau – der seiner Meinung nach richtigen marxistischen Theorie – zu erweisen: “Die Arbeiterbewegung war vor Auschwitz zu schwach, um ihre zukunftweisende Lösung“ den sozialistischen Internationalismus „durchzusetzen“… weiter… … |
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Leserbriefe