Es ist ein wunderbares Buch. Mehr muss man eigentlich gar nicht schreiben, denn dieser Satz sagt alles, was man zu diesem Buch wissen muss"
Rezensiert von Ramona Ambs
Aber natürlich kann man auch noch mehr erzählen! Zum Beispiel davon, wie irre es ist, bei einem deutschsprachigen Buch stets das Gefühl zu haben, es in englisch zu lesen. Es wurde ausgesprochen gut übersetzt. Denn es ist diese Sprache, die den Leser atmosphärisch nach New York- Brooklyn und in die Fünfziger Jahre versetzt.
Dort treffen sich die Protagonisten des Werks: Archie Feinstein, Meyer Woolf, Izzy und ein paar weitere Freunde – allesamt der Verfolgung durch die Nazis entkommen – in Sams Cafeteria um über Gott und die Welt zu debattieren. Ihre Themen reichen vom Koreakrieg über die Liebe bis hin zu Rassismus und Baseball. Und während sie also sämtliche Weltprobleme lösen- und zwar jeder mit seiner eigenen Art- kämpfen sie mit alltäglichen Sorgen und Nöten.
Und immer wieder holt sie die Vergangenheit ein. Izzy, der Boxer, der nun nur noch auf seiner Konzertina spielt, besucht, auf der Suche nach Liebe, immer wieder Frauen, um mit ihnen Sex zu haben- da ist die Frau, die ein Kreuz um den Hals trägt, die Frau, die so viele Witze kennt und einige käufliche Frauen- aber nie gelingt es ihm, einfach nur Sex zu haben. Mal will er über Gott reden, mal reden die Frauen über ihre Not oder über die Juden, die sie schon gehabt hatten. Zum Sex kommt es eher selten. Archie Feinstein leidet unter seiner Frau und wird als Taxifahrer immer wieder übers Ohr gehauen; und Meyer Woolf trägt traurig seine Frau zu Grabe und stirbt am Ende selbst.
All diese kleinen und grossen Geschichten werden von aberwitzigem Humor begleitet, von einfachen Witzen, die Archie im Taxi gehört hat, vom pointierten Schlagabtausch zu einem Thema oder von bitter vorgetragenen antisemitischen Witzen, bei denen einem das Lachen nicht mal im Halse stecken bleibt, weil es bereits in der Magengrube hängen geblieben ist.
Aber genau dieses Zusammenspiel macht den unglaublichen Reiz des Buches aus. Selten habe ich ein so gelungenes Stimmungsbild – inhaltlich wie sprachlich- gelesen. Und selten lagen Lachen und Weinen beim Lesen so dicht beieinander. Und gerade deshalb kann man nur sagen: Es ist ein wunderbares Buch.
Steven Bloom: Stellt mir eine Frage
Roman, Aus dem Englischen von Silvia Morawetz
geb., 160 Seiten, Wallstein Verlag 2009
Euro 16,00
Bestellen?
Wer den Autor, seine Übersetzerin und das Buch einmal erleben will, hat dazu folgende Gelegenheiten:
Lesung mit Steven Bloom und Silvia Morawetz (Übersetzerin)
Termin: 02.04.2009 um 20:00 Uhr
Veranstaltungsort: Heidelberg, DAI
Lesung mit Steven Bloom und Silvia Morawetz (Übersetzerin)
Termin: 04.05.2009 um 19:30 Uhr
Veranstaltungsort: Stuttgart, Stadtbücherei
Wenn man oben auf „Bestellen?“ oder das Bild klickt, kann man nicht über Hagalil bestellen. Schade eigentlich, da die Dringlichkeit jetzt sogar in Grossbuchstaben
Lieber Christoph,
vielen Dank für die Aufmerksamkeit.
Der angegebene Link führt zu einem Partnerprogramm von Amazon, so dass haGalil bei Bestellung über diesen Link die ca. 7% erhält. Übrigens läuft auch der andere Shop in Kooperation mit Amazon, d. h. alle Amazon-Services sind inklusive und wer bei Amazon ein Account hat, muss sich nicht extra anmelden.
Schönes Wochenende
David
Hallo David,
ich meine mich erinnern zu können, dass früher es auf der Amazon-Seite erkenntlich war, dass beim Kauf eines Artikels man Hagalil finanziell unterstützen kann. Deshalb meine Bemerkung.
Alles Gute!
Bei jedem Buch das aus einer anderen sprache ins deutsche ÜBERSETZT WIRD; GIBT MAN AUCH DEN tITEL DER oRIGINALAUSGABE:
Ich habe mich durch sämtliche Links ihres Verlags durchgearbeitet, ich habe auch das Buch in Deutscher Sprache gekauft, aber wo finde ich den englischen Original Titel ? Es ist das erste mal dass ich eine Übersetzung in die Hand bekomme, ohne auch den Original Titel, das Jahr der Erscheinung, u.s.w. zu lesen bekomme.
Ich würde mich freuen von ihnen eine Antwort zu bekommen.
Mit freundlichen Grüssen
Wie meinen Sie „Ihres Verlags“? Das Buch ist vom Wallstein Verlag herausgegeben, nicht von haGalil… Und der Verlag gibt den Originaltitel auch sicher an, wahrscheinlich vorne im Buch, wie das so üblich. Auch ansonsten kann man per Google einfach rausfinden, wie es heisst: No New Jokes
(http://www.amazon.de/No-New-Jokes-Steven-Bloom/dp/039304047X/buchundjudenhaga)
MfG
Andrea Livnat