Als Teil der Israelpartnerschaft „Familienbande“ laufen im März 2011 am Theater Heidelberg „Medicament“, die Uraufführung eines Stückes der jungen israelischen Autorin Maya Scheye, die dafür extra in Heidelberg recherchierte und sich mit Fragen der Ethik und der Medizin beschäftigt sowie Yaron Edelsteins monumentales Kriegsstück „Berg,“ das in der Regie von Timo Krstin gezeigt wird. Yaron Edelstein war Teilnehmer des Autorenwettbewerbs des „Heidelberger Stückemarktes 2010“…
Medicament, 12. und 18. März 2011, 20.00 Uhr: Das Stück „Medicament“ erzählt von Ari, einem deutschen Juden und erfolgreichen Unternehmer. Als seine Frau Anna zum Judentum konvertieren will, gerät seine Ehe in eine Krise. Ari lehnt seine jüdische Identität ab, er kann seinen Eltern nicht vergeben, dass sie trotz der Verfolgung im Dritten Reich in Deutschland blieben, wo sie sich nie wieder heimisch fühlten. Mit dem Tod des Vaters, eines Gehirnforschers, ändert sich alles. Im Nachlass tauchen Forschungsergebnisse auf, die sich als bahnbrechend für die Entwicklung eines Alzheimer-Medikaments herausstellen. Doch warum wurde die Forschung nie zu Ende geführt? Auf welchen Experimenten beruhen die Ergebnisse? Ari muss sich auf eine Reise in die Vergangenheit begeben, um die Entscheidungen seines Vaters zu verstehen. „Relevanter, verstörender, aktueller kann Theater kaum sein,“ schrieb Die Welt über das Stück.
Auftragswerk von Maya Scheye, aus dem Hebräischen von Sharon Nuni
Regie: Avishai Milstein, Bühne: Gili Avissar, Kostüme: Diana Ammann, Dramaturgie: Kerstin Grübmeyer, Produktionsleitung: Jenny Flügge
Mit: Ute Baggeröhr, Jennifer Sabel; Klaus Cofalka-Adami, Axel Sichrovsky
Berg, 5., 17. und 24. März 2011, 20.00 Uhr
In dem Stück, „Berg“, schlagen sich fünf Männer einer israelischen Militäreinheit durch die Geschichte. Sie sind gefangen in einem Zyklus von Kriegen, sie töten und sterben, werden zu Helden und Krüppeln. Die verzweifelte Suche nach etwas, wofür es sich zu sterben lohnt, gipfelt in der blinden Verehrung ihres Anführers: Berg wird zu Lebzeiten ein Mythos. Unter den Überschriften „Krönung“, „Königreich“ und „Entthronung“ entwirft der junge israelische Autor Yaron Edelstein auf der Folie dreier Kriege, dem Unabhängigkeitskrieg 1948-49, dem Jom-Kippur-Krieg 1973 und dem Libanon- Krieg 2006 ein beklemmendes Szenario zwischen Ausweglosigkeit und Hoffnung, Werteverlust und falschem Heldentum. Was bleibt, wenn der Krieg vorbei und der Mythos zerstört ist? Gibt es etwas, wofür es sich zu leben lohnt?
Edelsteins auf historischen Fakten basierende politische Parabel wurde in einer szenischen Lesung beim Heidelberger Stückemarkt 10 erstmals in deutscher Übersetzung vorgestellt.
Von Yaron Edelstein in Zusammenarbeit mit Dalit Milshtein, aus dem Hebräischen von Sharon Nuni, Deutschsprachige Erstaufführung
Regie: Timo Krstin, Bühne & Kostüme: Flurin Borg Madsen, Dramaturgie: Nina Steinhilber
Mit: Simon Bauer, Klaus Cofalka-Adami, Paul Grill, Natanaël Lienhard, Matthias Rott
zwinger 1
Zwingerstraße 3-5
69117 Heidelberg
Tel.: 06221 / 5820000
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