Avi Avraham ermittelt wieder…
Nach dem etwas eigenwilligen Debüt legt Dror Mishani den zweiten Fall seines Ermittlers vor. Eine Bombenattrappe vor einem Kindergarten macht den Anfang zu einem Fall, der einige verzwickte Wendungen nehmen wird, und sich zu etwas ganz anderem entwickelt als erwartet. Der Hauptverdächtige hat am Ende damit nichts zu tun, dafür aber etwas ganz anderes zu verbergen. Avi Avraham ist voller Energien und will vor allem auch beweisen, dass er die Fehler aus der vorigen Ermittlung nicht wiederholen wird. Dabei muss er sein Bauchgefühl auch gegen seine Vorgesetze verteidigen.
Dror Mishani stellt mit diesem zweiten Band erneut seine Erzählkunst unter Beweis. Der Leser weiß lange vor dem Ermittler um das Verbrechen und nähert sich mit Avraham der Wahrheit um das bereits Geschehene. Die so mühsam im ersten Band eingefädelte Liebesbeziehung von Avraham lässt Mishani im zweiten Band wieder abkühlen, mit der Hoffnung auf ein Wiederaufflammen. Hoffen wir, dass im dritten Band auch der Kriminalfall an sich noch spannender wird, denn hier ist definitiv noch eine Steigerung wünschenswert. Dennoch eine eindeutige Leseempfehlung.
Dror Mishani, Die Möglichkeit eines Verbrechens. Avi Avraham ermittelt, Zsolnay Verlag 2015, Euro 19,90, Bestellen?
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