Siegfried Bernfeld, bahnbrechender Reformpädagoge und einer der ersten Psychoanalytiker, ist Mitbegründer der modernen Theorie des Jugendalters und der Begründer der Psychoanalytischen Pädagogik. Im vorliegenden Buch geht Peter Dudek auf das umfangreiche wissenschaftliche Werk Bernfelds ein und rekonstruiert zugleich das Leben des Menschen hinter den Texten. Anhand zahlreicher Quellen zeigt er ihn als jugendbewegten Aktivisten, pädagogischen und psychoanalytischen Theoretiker, politisch-pädagogischen Redner sowie als Lehrer, Ehemann und Vater….
»Er war halt genialer als die anderen.«
Edith Kramer (psychoanalytische Kunsttherapeutin und zeitweilige Ziehtochter Siegfried Bernfelds)
Das vorliegende Buch ist ein Risiko, das jeder Autor unweigerlich eingeht, der sich an Siegfried Bernfeld, seiner Biografie und seinem Werk oder auch nur an Teilen seines Werkes abzuarbeiten versucht. Wer Risiken eingeht, kann scheitern und das Scheitern lauert bei Siegfried Bernfeld an jeder Ecke. Auf der anderen Seite ist die Frage des Scheiterns auch eine Frage der Erwartungshaltungen, die an einen solchen Versuch herangetragen werden. Deshalb möchte ich zu hohe Erwartungen gleich zu Beginn des Textes dämpfen. Bernfeld hat so viele Spuren und vor allem so viele weit verstreute Spuren hinterlassen, dass jeder Versuch, sie alle zu verfolgen, eine Herkulesaufgabe ist, die ein einzelner Autor – auch wenn er sich über Jahre hinweg mit diesem Querdenker, der stets zwischen allen Stühlen saß, beschäftigt hat – nicht bewältigen kann.
Also kann ich hier nur meine Annäherungen an einen Intellektuellen des frühen 20. Jahrhunderts vorlegen, der disziplinär kaum zu verorten ist, den man einen Psychoanalytiker, einen Pädagogen, einen Soziologen, Naturwissenschaftler, einen Kindheits- und Jugendforscher, einen Wissenschaftstheoretiker, in der Regel auch einen Streiter für die Jugend- und Frauenemanzipation oder einen Zionisten nennen kann; und doch werden ihm diese Etiketten allesamt nicht gerecht. Er war zu sperrig für solche Zuschreibungen und er ist es noch heute.
Siegfried Bernfeld lebte vorwiegend in der ersten Hälfte des »Zeitalters der Extreme« (Hobsbawm). Wenn ich schon zu Beginn des Buches den Lesern den Protagonisten, seine Biografie sowie sein Intellektuellenschicksal prägnant und pointiert nahezubringen versuchen möchte, um sie darauf einzustimmen, was sie erwartet, dann hätten alle meine Bemühungen keinen Bestand vor Ulrich Herrmanns zutreffender Charakteristik, die er anlässlich des 100. Geburtstages Siegfried Bernfelds zu Papier gebracht hatte.
»Eine Epoche voller Gegensätze und Widersprüche fand in dieser Hinsicht in Bernfeld einen ihrer herausragenden Repräsentanten, wenn auch in der Form eines extremen, weil mehrfachen Außenseiters: Jude, Sozialist, Psychoanalytiker. Der Blick des Intellektuellen als Außenseiter ist, auch bei Bernfeld, scharf und durchdringend; die Wahrnehmung der gesellschaftlichen Verhältnisse ist sensibel, immer aufmerksam auf die feinen Strukturen und Mechanismen von Herrschaft und Unterdrückung, Benachteiligung und Zurücksetzung; die politischen Optionen sind – wen wundert es – radikal, oppositionell; die wissenschaftlichen Positionen sind kritisch und herausfordernd, für den ›Normalbetrieb‹ der Wissenschaft und Universität zumeist anstößig, für das geläufige Mittelmaß unbekömmlich. Es ist mehr als ein Zufall oder Generationsschicksal, daß Bernfeld zeit seines Lebens keinem regulären oder geregelten Brotberuf nachging, daß er – auch schon vor dem Übergang ins Exil – ein eher unstetes Leben führte und daß ihm gerade die Lebensform in den Vereinigten Staaten Glück, Zufriedenheit und vor – allem – Anerkennung brachte; denn hier waren sie nun (fast) alle Einwanderer, hier zählten nicht Konfession und Diplom, sondern das, was einer konnte. Und Bernfeld konnte wirklich etwas« (Herrmann 1992a, S. 16).
Das, was Ulrich Herrmann hier formulierte, war schon ein anderer Blick auf Bernfeld als ihn die studentischen Aktivisten Ende der 60er Jahre wagen wollten oder konnten, die damals die Schriften Bernfelds neu entdeckt hatten. Es ist nicht mehr die Suche nach Stichwortgebern für die Legitimation der eigenen politischen und/oder pädagogischen Praxis, sondern schon die wohlwollend distanzierte Sicht auf einen Intellektuellen des frühen 20. Jahrhunderts, der in seiner Zeit lebte, stark von ihr, ihren Themen und gesellschaftlichen Problemen geprägt war und dennoch gedanklich Grenzen überschritt. Er war seiner Zeit eigentlich weit voraus, aber gleichzeitig auch lebensgeschichtlich in ihr verwurzelt – er konnte ihr nicht ausweichen. Bernfelds Biografie weist vielfältige Ähnlichkeiten mit der seines psychoanalytischen Mentors Sigmund Freud auf (Kaufhold 2008, S. 178f.), aber auch deutliche Interessengegensätze, denn Siegfried Bernfeld war ein Grenzgänger zwischen verschiedenen wissenschaftlichen Kreisen und Kommunikationsgemeinschaften, kein Begründer eines dauerhaften Kreises wie Sigmund Freud.
Bernfeld bewegte sich in unterschiedlichen Intellektuellenassoziationen und Denkkollektiven, modifizierte dabei im Laufe der Zeit seine Denkmuster und Interessensschwerpunkte, ohne seinen Grundintentionen untreu zu werden. Auch wenn die utopische »Unbedingtheit« (Bernfeld) seiner Jugendjahre später einer eher pessimistischen Grundhaltung gewichen war, verlor Bernfeld nie seine intellektuelle Neugierde und die Lust, unbekanntes Terrain zu betreten. Vor diesem Hintergrund ist Renate Göllner zuzustimmen, wenn sie über Bernfeld schreibt:
»Außergewöhnlich an Bernfeld war die Vielseitigkeit seiner sozialen und politischen Aktivitäten und theoretischen Interessen; schon früh mit Marx’ Schriften vertraut, bewahrte er sich stets ein hohes Maß an politischer Autonomie. Bernfelds Neugier und Lust, sich in unterschiedlichen intellektuellen Kreisen zu bewegen und kontroversielle Debatten zu führen, zeigen sich u.a. daran, dass er die Bühlerschen Mittwoch-Seminare an der Wiener Universität besuchte, an den neopositivistischen Diskussionen des Wiener Kreises teilnahm, und auch zu der Individualpsychologin Sophie Lazarsfeld Kontakt pflegte, ein Verhalten, das unter Psychoanalytikern verpönt war«
(Göllner 2006, S. 67).
Gerade deshalb wird man Bernfeld nicht gerecht, wenn man sein Werk auf seine angeblich alleinigen Referenzautoren Freud und Marx reduziert. Das ist natürlich nicht falsch, aber bei Weitem nicht erschöpfend. Auch wenn Bernfeld dies vielfach explizit nicht deutlich gemacht hat, hatte er sein intellektuelles Anregungspotenzial wesentlich breiter angelegt und in einem Maße von seinen verschiedenen universitären Lehrern gelernt, das bis dato nur unzulänglich erforscht worden ist. Einige, beileibe nicht alle, dieser Wurzeln werde ich aufzeigen können. Sie finden sich in bestimmten Denkformen, Begriffen und Redewendungen, in der Regel eher verdeckt als durch direkte Literaturverweise in Fußnoten oder durch einschlägige Zitate kenntlich gemacht, die direkt auf die Herkunft der Gedankengänge schließen lassen.
Kurzum: Bei Siegfried Bernfeld handelt es sich um den fast klassischen Fall eines linken Intellektuellen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts im deutschsprachigen Raum. Er war ein scharfsinniger Theoretiker mit rigiden und aufschlussreichen Thesen, jedem politischen Dogmatismus abhold, ein scharfzüngiger Polemiker, voller Leidenschaft für die bessere Sache und nicht gegen Menschen. Bernfeld war zugleich ein hellsinniger politischer Kopf, der 1925 bereits die Theorie und Praxis des nationalsozialistischen Antisemitismus voraussagte, und freilich auch ein umsichtiger Pragmatiker, dessen Realismus aber fast immer im Dienst von Visionen und Zukunftserwartungen stand. Er war ein Skeptiker, der voller Energie und Gestaltungsdrang steckte, und nicht zuletzt ein moderner Pädagoge, da er schon früh um interdisziplinäre Arbeitsweisen bemüht war. Er war ein Wissenschaftler, der die empirische Jugendforschung in Gang brachte, Grundzüge einer Soziologie der Erziehung entwarf, mit einem funktionalen Erziehungsbegriff arbeitete, der dem entspricht, was wir heute eigentlich Sozialisation nennen, und die psychoanalytische Pädagogik mit begründete. Und mit Blick auf die Jugendkulturbewegung war Siegfried Bernfeld ein Rebell, der seine politische und pädagogische Praxis wissenschaftlich reflektierte und eine Jugendforschung betrieb, in deren Mittelpunkt nicht die Fremd-, sondern die Selbstthematisierung Jugendlicher stand.
Bernfeld war ein Ausloter von Grenzen und ein Grenzenüberschreiter. In einem Aufsatz aus dem Jahre 1930 bekannte er
»gerne, daß er versucht hat, die Grenzen der Psychoanalyse durch Sprünge über jene Schranken zu ermitteln, die ihr die Tradition setzt. Sei es, daß seine Sprungkraft zu klein ist, sei es, daß die Grenzen zu fern sind, er fühlte sich nirgends auf fremdem Gebiet« (Bernfeld 1930b, S. 109).
Siegfried Bernfeld saß buchstäblich immer zwischen mehreren Stühlen, deshalb konnte er zeit seines Lebens nie einem geregelten und finanziell gesicherten Brotberuf nachgehen. Jude, zeitweise sogar Zionist, Austromarxist, Psychoanalytiker – das waren in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts nun keine Referenzen, die akademische Karrieren befördern konnten. In den Augen der Pädagogen seiner Zeit argumentierte er zu sehr psychoanalytisch, der psychoanalytischen Fachwelt dagegen in der Regel zu sehr pädagogisch. Als Jude und soziologisch und undogmatisch marxistisch argumentierender Autor war er dem universitären Establishment dennoch mehr als suspekt. Bernfeld, der ein scharfsinniger Kritiker der etablierten zeitgenössischen pädagogischen Theorien und der akademischen Pädagogik gewesen war, ist inzwischen von den Pädagogen neu entdeckt und zum pädagogischen Klassiker monumentalisiert worden. Aber eignet sich Siegfried Bernfeld, der so gerne zum Widerspruch und zur fruchtbaren Polemik neigte, wirklich zum Klassiker der Pädagogik oder der Psychoanalyse oder der Jugendforschung? Das will ich nicht entscheiden, aber ich versuche zu einer Entscheidung beizutragen.
Bei meiner Reise auf den Spuren Siegfried Bernfelds bin ich auf viele Kreise und Netzwerke gestoßen, in deren Zentren er zwar nicht stand, die aber irgendwie mit ihm in Verbindung standen – viele Spuren führten hier auch zu ehemaligen Schülern und Schülerinnen der FSG Wickersdorf sowie zu einigen ihrer Lehrer (z.B. zu Hedda Korsch), die sich fast alle unter dem persönlichen und politischen Druck der Emigration später in den USA begegneten und unterstützten – sei es in finanzieller, logistischer oder beruflicher Hinsicht. Es waren und sind Kreise, deren Radien von Wickersdorf und Wien bis in die USA und nach Südamerika reichen, Kreise, die auch in der zweiten und dritten Generation punktuell noch bestehen und deren Angehörige die Geschichte ihrer Eltern und Großeltern noch immer begleiten, deren Nachlässe ordnen und der historischen Forschung zugänglich machen.
Ein kleines Beispiel: In meiner Bibliothek befindet sich die Originalausgabe von Siegfried Bernfelds 1925 erschienenem Buch über die Psychologie des Säuglings (Bernfeld 1925a), die ich vor Jahren in einem Antiquariat in Buenos Aires erworben hatte. Das bis dato ungelesene Exemplar enthält eine handschriftliche Widmung Bernfelds vom 27. November 1929, der den ursprünglichen Titel zu »Psychologie der Säuglingin« modifizierte und den unbekannten Eltern zur Geburt ihrer Tochter mit den Worten gratulierte: »Einer Tochter-Mutter, ein Tochter-Vater, damit es gedeih und wachse nach Freud zur Freud!« Die Adressaten der Widmung mussten vermutlich einige Jahre später nach Argentinien emigrieren und sie nahmen Bernfelds Buch ungelesen mit, das dann auf verschlungenen Wegen in das besagte Antiquariat kam, von dem ich es erwarb.
Ohne die Hilfe von Kolleginnen und Kollegen, die sich seit Jahren mehr oder weniger intensiv mit Siegfried Bernfeld und anderen intellektuellen Außenseitern des 20. Jahrhunderts beschäftigen oder beschäftigt haben, wäre das Buch nicht in dieser Form entstanden. Ihnen sei an dieser Stelle gedankt, nämlich zunächst und in erster Linie fachlich Ulrich Herrmann (Tübingen), der seit dem Sommer 2010 einen erneuten Versuch unternimmt, Siegfried Bernfelds Werke herauszugeben. Er hat mir in großzügiger Weise viele Quellen aus seinem umfangreichen Tübinger Bernfeld-Archiv uneigennützig zur Verfügung gestellt. Das weiß ich sehr zu schätzen, wie auch unsere zahlreichen Gespräche über Siegfried Bernfeld, über die aktuellen Debatten um Reformpädagogik und die sexuellen Übergriffe in diesem Kontext nicht nur an der Odenwaldschule.
Dank sagen will ich aber auch gerne Kora Dalager, der Tochter der Wickersdorfer Schülerin Erika Landsberg (1906–1979). Sie hat mir aus dem fernen Kalifornien mit vielen Briefen und Bildern aus dem Nachlass ihrer Mutter die Augen für die Kreise der Emigranten geöffnet, die ich erwähnt habe, und die noch heute in der jüngeren Generation nachwirken. Sie haben für den Autor während des Schreibprozesses eine wichtige Rolle gespielt. Mein Dank gilt auch den vielen Mitarbeiterinnen der Universitätsbibliothek Frankfurt/M., die nun schon über Jahrzehnte hinweg meine manchmal schwer zu erfüllenden und vielleicht abseitigen Literaturwünsche sorgfältig erledigen. Dank auch an Herrn Olaf Grabowski vom Archiv der deutschen Jugendbewegung, ferner den Mitarbeiterinnen des Kreisarchivs Saalfeld-Rudolstadt, Gunilla Eschenbach vom Deutschen Literatur-Archiv in Marbach, besonders aber Sylvia Asmus und Katrin Kokot vom Deutschen Exil-Archiv in Frankfurt/M. und den vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der von mir weiterhin kontaktierten Archive, die ich hier im Einzelnen nicht aufzählen will. Herzlich bedanken möchte ich mich in erster Linie bei Sandra Zahn für zahlreiche Übersetzungen, ihr wohlwollendes Interesse an dem Thema und für andere Hilfen, sowie bei Micha Schnitzer und Thomas Dedina für ihre gelegentliche technische Unterstützung.
Der vorliegende Text ist mein subjektiver Blick auf Siegfried Bernfeld – auf den außeruniversitären Wissenschaftler, auf den charismatischen Aktivisten der Jugendbewegung, auf den dreifachen Ehemann, den Vater und den Sohn. Man muss dieses Bild nicht teilen. Den Historiografen der Psychoanalyse werden manche Dinge fehlen, die sie für wichtig und bedeutend halten, den Bildungshistorikern und den historischen Jugendforschern oder den historisch interessierten Sozialpädagogen ebenso. Aber Bernfeld ist – wie bereits gesagt – sperrig, seiner Zeit voraus und seiner Zeit verhaftet, eine historische Figur, aber doch noch aktuell in Diagnosen und Prognosen. Vor allem ist er noch nicht hinreichend erforscht. Das Buch ist ein Mosaikstein, andere sollten folgen. Ich möchte voranstellen, dass dieses Buch keine werkimmanente Auseinandersetzung mit der psychoanalytischen, pädagogischen und soziologischen Theoriebildung Bernfelds ist. Sie darf in einer Biografie natürlich nicht fehlen, aber sie bildet bewusst nicht den Fokus des Buches. Was das Milieu der Psychoanalytiker betrifft, so waren mir die biografischen Angaben bei Mühlleitner (1992) sowie Mühlleitner/Reichmayr (1998) eine unentbehrliche Hilfe, ohne dass ich dies in den Fußnoten jeweils ausgewiesen habe, um den Umfang des Buches nicht noch mehr zu strapazieren und die Leser zu ermüden. Nicht zuletzt gilt mein Dank Hans-Jürgen Wirth und seinem Team vom Psychosozial-Verlag – allen voran Lisa Holzhäuser und Grit Sündermann –, die dem risikobehafteten Projekt einer Biografie über Siegfried Bernfeld von Beginn an sehr aufgeschlossen gegenüber standen und es nun erfolgreich auf den Weg gebracht haben.
»Er war halt genialer als die anderen« – diese schöne Charakteristik der Nichte seiner zweiten Ehefrau Elisabeth Neumann, Edith Kramer, einer Begründerin der psychoanalytischen Kunsttherapie, als Titel gewählt und zu Beginn der Einleitung vorangestellt, dient zunächst als Zugriff auf Bernfelds Lebenswerk. Diese Bemerkung ist allerdings nur als ein Hinweis auf einen Menschen mit einer außergewöhnlichen Biografie zu lesen, sie ist nicht als eine Einladung gedacht, Bernfeld zu glorifizieren oder etwa ein Heldenepos zu erwarten. Vieles von dem, was er angedacht und verfolgt hat, ist historisch längst überholt, aus heutiger Sicht gewiss manchmal auch abwegig, andererseits auch wieder vorausschauend, kühn und fantasievoll. Siegfried Bernfeld war ein Mann voller Fantasien, ein Mann mit utopischem Überschwang und zugleich ausgeprägtem Pessimismus, ein Mann, der in seinem Leben keine normale bürgerliche Karriere gemacht hatte, aber auf dessen facettenreiche Biografie wir zurückblicken können. Insofern trifft Edith Kramers Urteil über Bernfeld zu, der für sie in ihrer Jugend eine Art Ersatzvater war, welcher sie damals einerseits sehr faszinierte, dem sie andererseits auch noch aus der Perspektive des hohen Alters in freundschaftlicher – und auch berechtigter – Kritik verbunden war.
Leseprobe aus:
Peter Dudek: »Er war halt genialer als die anderen«. Biografische Annäherungen an Siegfried Bernfeld, Psychosozial-Verlag 2012, Bestellen?
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