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Kalender: Durch das jüdische Jahr

Auch im neuen jüdischen Jahr 5771 soll der Kalender der Jüdischen Verlagsanstalt Berlin ein zuverlässiger Begleiter sein. In übersichtlicher Weise wird der jüdische, wie auch der allgemeine Kalender mit allen entsprechenden Feiertagen geboten. Jeder Woche ist eine Doppelseite gewidmet, die mit einem kurzen Zitat aus der Toralesung dieser Woche beginnt, das Lust zum Weiterlesen machen soll. Außerdem finden Sie jeweils passende Zitate aus der Haftara…

Vielerlei Erinnerungen an bekannte Jüdinnen und Juden erscheinen am Geburts- oder Todestag (Jahrzeit). Auch an Ereignisse der jüdischen Geschichte und Gegenwart, sowie an die wichtigsten Feste anderer Religionen wird so erinnert. Alle jüdischen Feiertage erscheinen mit den jeweils gültigen Zeiten für Beginn und Ende. Für Berlin, Frankfurt, München, Wien und Zürich sind die allgemein üblichen Zeiten angegeben. Für andere Orte (und den alten Frankfurter Brauch) schaue man im Internet nach, oder wende sich an die örtliche Gemeinde.

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Sämtliche biblischen Lesungen des Jahres sind am entsprechenden Tag zu finden. Ohne weitere Bezeichnung steht die allgemein übliche Lesung nach dem einjährigen Lesezyklus, wo nötig differenziert nach aschkenasisch und sefardisch. Darauf folgt am Schabbat der dreijährige Lesezyklus nach Goldrich (Yad Latorah). Dies ist der international verbreitetste dreijährige Zyklus. Manchmal wird mit dem Kürzel (lib.) ein anderer Vorschlag für Reformgemeinden gemacht. Dies entspricht keiner festen Leseordnung, die in der Reformbewegung auch weder für Deutschland noch für die USA existiert, gibt aber bei Lektüre der Texte einen guten Einblick in theologische Akzentsetzungen der Reform. Schließlich wird selten mit dem Kürzel (ital.) auf die besondere italienische Tradition verwiesen.

An manchen wenigen Stellen erfolgen auch Hinweise auf Besonderheiten der Liturgie des Tages, so etwa die Einschübe Ja’ale weJawo und halbes Hallel an Rosch Chodesch. Ein echter liturgischer Kalender würde aber den Rahmen des Möglichen sprengen. Hierfür verweise ich:

  • (a.) auf den ursprünglich von Goldrich herausgegebenen ,Luach‘, der jedes Jahr auf Englisch von der Rabbinical Assembly in New York herausgegeben wird,
  • (b.) auf Goldrichs präzise Darstellung aller Regeln für die biblischen Lesungen ,Yad Latorah‘, die in deutscher Bearbeitung bei der Jüdischen Verlagsanstalt Berlin erscheinen wird und
  • (c.) auf allgemeine Darstellungen der jüdischen Liturgie, wie Dr. Annette Böcklers ‚Jüdischer Gottesdienst – Wesen und Struktur‚, erschienen bei der Jüdischen Verlagsanstalt Berlin.

Berlin März 2010 / Nissan 5770,
Nils Ederberg

„Wie schön sind deine Zelte, Jaakow, deine Wohnungen, Jisrael! Wie Bäche lang gestreckt, wie Gärten am Flusse, wie Aloe vom Ewigen gepflanzt, wie Zedern am Gewässer.“ In der Paraschat Balak sagt dies Bil’am, dem der Ewige befiehlt, Jisrael doch nicht zu verwünschen sondern gemäß dem Befehl des Ewigen zu segnen. Der Text wurde traditionell zum Eingangsgesang beim Betreten der Synagoge. Alle kennen„ma tovu, ohalecha jaakow“.

Ein goldenes Netz als Himmelszelt begrüßt den Benutzer des Kalenders: Ein Eindruck der Kuppel der Synagoge in Augsburg. Eine der wenigen alten Synagogen, die die Pogromnacht überstanden haben und damit lebendiges Bespiel für die eindrucksvollen Synagogenbauten in Deutschland Ende des 19ten und Anfang des 20sten Jahrhunderts.

Alejandro Arditi hat eine baugeschichtliche Rundreise photographisch dokumentiert von der ältesten erhaltenen Synagoge in Erfurt, deren Geschichte in das 11te Jahrhundert zurückreicht über die barocke Synagoge in Ansbach, der prächtigen Jugendstilsynagoge in Augsburg, Synagogen aus den 50er Jahren des 20sten Jahrhunderts wie Düsseldorf bis hin zu Neubauten wie Gelsenkirchen, München oder Bochum. In den vergangenen Jahren sind an vielen Orten neue Synagogen erstanden. Die Architektur spricht oft eine eher funktionale Sprache, aber der Umgang mit den baulichen Möglichkeiten zeigt auch große Unterschiede. So gibt es frei gestaltete Neubauten wie München oder Bochum, an die Umgebung einer Kirche angepasste Bauten wie in Wuppertal ebenso wie zu Synagogen umgebaute ehemalige Kirchen­bauten wie die beiden Synagogen in Hannover und Bielefeld, die heute als Metamorphosen des baulichen Geschmack der 60er Jahre weit in das 21 ste Jahrhundert hinein weisen.

Die Synagogen im Deutschland des 21sten Jahrhundert werden zwar nie mehr an das Verlorengegangene anknüpfen können, aber sie sind trotzdem ein Schritt in eine Zukunft, die zeigen kann, dass jüdisches Leben in Deutschland 65 Jahre nach Kriegsende wieder möglich und gewollt ist.

In diesem Jahr möchten wir Sie mit den Bildern auf diese kleine Zeitreise mitnehmen und dazu anregen, die bestehenden Synagogen in ihrer architektonischen Vielfalt wahrzunehmen und natürlich auch zu besuchen.

„Schanah towah umtukah“ wünschen wir Ihnen!
Ein gutes und süßes neues Jahr 5771!

Irith Michelsohn und Paul Yuval Adam
Jüdische Verlagsanstalt Berlin GmbH

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1 comment to Kalender: Durch das jüdische Jahr

  • Schulz

    Ist das dieses von der jued. Synagoge der egalitaeren Richtung,
    welche Maenner und Frauen gleichrangig behandelt?