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„Vor allem bin ich ich …“

Die Auswirkungen des Antisemitismus auf Leben und Werk des akkulturierten Juden Arthur Schnitzler…

\Was bedeutete Identität im österreichischen Fin de Siecle? Sich für Frauen und Theater anstatt für das Medizinstudium zu interessieren? Als Arzt ein Dasein im Schatten des Vaters zu fristen? Ein erfolgreicher Autor zu werden, der nicht gegen finanzielle Sorgen gefeit war? Schicksalsschläge – gescheiterte Ehe, Selbstmord der Tochter und eigene Krankheit – in Liebschaften, Natur und literarischer Arbeit zu verdrängen?

Dies alles traf auf den Wiener Arthur Schnitzler (1862-1931) zu. Trotzdem wurde Schnitzlers Identität von antisemitischen und auch jüdischen Zeitgenossen immer wieder auf ein Faktum reduziert: Dass er kein christlicher "Germane", sondern "Israelit" mit "mosaischem Bekenntnis" – dass er ein Jude war.

Nikolaj Beier spürt in Aufzeichnungen und Werken nach, welche Bedeutung das Judentum für den agnostizistischen, akkulturierten Arthur Schnitzler aufgrund der antisemitischen Atmosphäre besass. Dabei beleuchtet er die Glaubens- und "Rassen"-Problematik in Österreich von den spätliberalen 1870er Jahren über die deutschnational-christlichsoziale Jahrhundertwende und den Ersten Weltkrieg bis zu den nationalsozialistischen 1930er Jahren.

Nikolaj Beier: „Vor allem bin ich ich …“. Judentum, Akkulturation und Antisemitismus in Arthur Schnitzlers Leben und Werk.  
Wallstein Verlag Göttingen 2008, 620 Seiten, broschiert, Euro 64,00 (D), Euro 65,80 (A), CHF 108,00
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