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Die Sache war so…

Meir Shalevs Erinnerungen an seine russische Großmutter und ihren amerikanischen Staubsauger…

Es ist keine Fiktion, aber auch keine Biografie, Meir Shalevs neues im Diogenes Verlag erschienenes Buch ist vielmehr eine Ansammlung von Geschichten, die vom Leben seiner Großeltern in Palästina und später in Israel erzählen. Sie gehörten zu den Gründern von Nahalal, dem ältesten Moschaw im Land, wo auch Meir Shalev 1948 geboren wurde.

Shalev, der Psychologie studierte, viele Jahre als Journalist, Radio- und Fernsehmoderator arbeitete und heute einer der bekanntesten und beliebtesten israelischen Romanciers ist, lässt uns in eine Welt eintauchen, die es heute nicht mehr gibt. Der Bauernsohn aus der Jesreel-Ebene lässt uns an Gesellschaft und Geschichte des Moschaws teilhaben, in dem er aufgewachsen ist und so die Geschichte Israels aus einem privaten, nicht minder bedeutenden Blickwinkel erleben.

Großmutter Tonia, die mit ihrem extremen Putzfimmel dem Staub und Schlamm im Moschaw den Kampf angesagt hat, steht im Mittelpunkt der Familien-Saga, die Shalev humorvoll, scheinbar leicht und unbeschwert in zahlreichen Versionen des Familiengedächtnisses erzählt. Und doch ist es keine oberflächliche Geschichte, denn bei all den witzigen Anekdoten, die schließlich im Geschenk eines amerikanischen Sweepers ihren Höhepunkt finden, ist zwischen den Zeilen die Mühe, Entbehrung und Aufopferung jener zu lesen, die das Land aufgebaut haben. – al

Meir Shalev, Meine russische Großmutter und ihr amerikanischer Staubsauger
Aus dem Hebräischen von Ruth Achlama. Roman, Hardcover Leinen, 288 S., Diogenes Verlag 2011, Euro 20.90, Bestellen?

Im Mai ist Meir Shalev zu Gast auf Lesereise in Deutschland:

2. Mai 2011 München, Literaturhaus, 20.00 Uhr
3. Mai 2011 Heidelberg, DAI, 20.15 Uhr
4. Mai 2011 Wiesbaden, Literaturhaus, 20.00 Uhr
5. Mai 2011 Berlin, Jüdisches Gemeindezentrum, 19.30 Uhr
6. Mai 2011 Münster, Studiobühne, 20.00 Uhr

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