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Neues Buch: Zur Geschichte der Kibbutz-Haggadot

Pünktlich zum diesjährigen Pessach-Fest ist in Israel eine 650 Seiten starke Geschichte der Kibbutz-Haggadah erscheinen. Der Autor Zvi Shua (Faust) hat 25 Jahre daran gearbeitet und Material aus Dutzenden von Kibbutzim gesammelt und ausgewertet. Der behandelte Zeitraum erstreckt sich von den 1930ern bis in die 1950er Jahre…

Lange Zeit war Pessach der zentrale Feiertag in den Kibbutzim, und der Seder-Abend wurde zum wichtigsten Ereignis in den ländlichen Kollektivsiedlungen. Die Exodus-Geschichte wurden von den Pionieren des Staates Israel als identitätsstiftend empfunden, als man daran arbeitete das Land zur Heimat von Juden aus der ganzen Welt zu machen.

Die Haggadot (Textvorlagen für den Seder) der Kibbutzim nahmen Bezug auf zentrale historische Ereignisse, die sich mit der Exodus-Geschichte in Verbindung bringen ließen – die Pogrome in Osteuropa, den Holocaust und das Verbot der jüdischen Einwanderung ins Land Israel
Prof. Asa Kasher von der Universität Tel Aviv bezeichnete die Kibbutz-Haggadot als das wichtigste Projekt jüdischer Kultur in Israel in den vergangenen 100 Jahren.

In Israel und der jüdischen Welt, wo heute (18-04-2011) mit dem traditionellen Seder-Abend das sich über eine Woche erstreckende Pessach-Fest beginnt, wird des Auszugs der Israeliten aus Ägypten gedacht. Das beherrschende Thema dieses Festes sind die Befreiung der Juden aus der Knechtschaft und die Freiheit überhaupt.

Wie das Zentralamt für Statistik mitteilt, begeht auch die überwältigende Mehrheit der säkularen israelischen Juden den traditionellen Seder-Abend. 82% der Säkularen bestätigten dies in einer Umfrage; von den sich selbst als „traditionell, aber nicht religiös“ bezeichnenden israelischen Juden sind es 93%, von den „traditionell Religiösen“ sogar 98%. Weitaus niedriger fallen freilich die Prozentzahlen derer aus, die sich die Pessach-Woche über an die religiös vorgeschriebenen Speiseregelungen (Kashrut) halten wollen. Nur 22% der säkularen jüdischen Bevölkerung wollen ihren Speiseplan danach ausrichten und auf herkömmlich gesäuerten Teig verzichten.

Aus Haaretz, 14.04.11, und Yedioth Ahronot, 17.04.11, im NL der Botschaft

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