Das Lexikon "Jüdische Gemeinden im deutschen Sprachraum" beinhaltet "Kurzportraits" von mehr als 2.000 jüdischen Gemeinden, die es um 1900 gegeben hat. Hierbei finden nicht nur die ehemaligen und z.T. wieder neuentstandenen Kultusgemeinden auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland Berücksichtigung, sondern auch die Österreichs und der Schweiz und auch jene, die auf jetzigem französischen, polnischen und tschechischen Staatsgebiet beheimatet waren. Dabei sind bei letztgenannten auch solche Orte mit aufgenommen worden, in denen die Bevölkerungsmehrheit nicht-deutschsprachig war, aber deren jüdische Bewohner zeitweilig dem Deutschtum sehr nahe standen; dies gilt vor allem für die böhmischen und mährischen Gemeinden…
Die jüdischen Gemeinden des deutschen Sprachraums in mehr als 2.100 Einträgen
Insgesamt enthalten die vorliegenden Bände wesentliche geschichtliche Tatbestände, ohne aber den Anspruch erheben zu wollen, eine vollständige, wissenschaftlichen Kriterien entsprechende Darstellung zu geben. Die mir vorgelegene Literatur älteren und jüngeren Datums — insgesamt wurden mehr als 3.000 Publikationen herangezogen – diente als Grundlage aller Beschreibungen.
Bei der Vorstellung der einzelnen jüdischen Gemeinden wurde weitestgehend ein bestimmtes Schema eingehalten, bei dem die folgenden Punkte angesprochen wurden:
— Entstehung der Gemeinde, historische Entwicklung bis in die NS-Zeit,
— vorhandene Kultuseinrichtungen (Friedhof, Synagoge, Mikwe, Schule, u.a.),
— demographische Entwicklung und Berufsstruktur,
— Verfolgung/Ende der Gemeinde in der NS-Zeit,
— heute bestehende Zeugnisse der Gemeinde, Mahnmale, Gedenktafeln u.ä.
Inhaltliche Schwerpunkte innerhalb der "Kurzportraits" sind die Entwicklung der Gemeinden im 19.Jahrhundert und ihr Ende während der NS-Zeit, wobei besonders bei den "Stadtgemeinden" – was die NS-Zeit angeht – auch detaillierte Angaben gemacht werden.
Am Ende eines jeden Textes kann dann die zur Verfügung stehende Literatur — in chronologischer Reihenfolge angegeben – eingesehen und gleichzeitig genutzt werden, um weitergehende Informationen über die Geschichte der einzelnen jüdischen Kultusgemeinden zu erhalten.
Ein Lexikon als Monument:
Die jüdischen Gemeinden im deutschen Sprachraum
Wenn in Deutschland von einem beeindruckenden Denkmal für die Opfer der Schoah oder von einem Mahnmal für das deutsche Judentum die Rede ist, ist normalerweise höchste Vorsicht geboten. Beim hier vorliegenden Werk, sind jedoch Respekt und Anerkennung angebracht. Zum einen für Ausdauer und Beharrlichkeit, zum anderen für die hohe Qualität…
Klaus-Dieter Alicke:
Lexikon der jüdischen Gemeinden im deutschen Sprachraum
Bd.1: Aachen – Gross-Bieberau,
Bd.2: Grossbock – Ochtendung,
Bd. 3 Ochtrup – Zwittau
[…] Weiter: Zu Struktur und Inhalt… […]
In Jerusalem wird ein Buch mit gleichen Inhalt
zwei Sprachig, Hebräisch und Englisch, zur Zeit unter der Leitung von Prof. Meier Schwarz redigiert. Über eine „Gemeinde“ habe ich geschrieben. Das Lexikon von K.-D. Alicke müsste ich noch einsehen um meine Bewertung hierzu abzugeben.
MFG
I. Strassmann / München