Eine Reise durch Yerushalayim-Jerusalem-Al Quds – Das Buch zur Ausstellung im Jüdischen Museum Hohenems…
Seit drei Jahren verbindet eine umstrittene Straßenbahn den Westen Jerusalems mit den jüdischen Siedlungen im palästinensischen Ostteil der Stadt. Die Strecke der Straßenbahn ist gesäumt von Orten mit Geschichte. Orthodoxe Juden und säkulare Israelis, Palästinenser sowie Pilger und Touristen, leben hier dicht nebeneinander, oft in abgeschlossenen Vierteln, begrenzt von Mauern oder Stacheldrahtzäunen. Dennoch begegnen sie sich – auf Märkten, in Einkaufszentren, Parks und nicht zuletzt auf der Straße.
Der Katalog nimmt uns mit auf die Fahrt durch eine Stadt, die Juden, Christen und Muslimen als heilig gilt, die Menschen aus allen Teilen der Welt für sich beanspruchen. Entlang der Straßenbahnlinie bewegen wir uns in den Trümmern der Utopie durch die verschiedenen
»Jerusalems«, die konfliktreich nebeneinander und gegeneinander existieren. Dennoch ist die Bahn für viele Bewohner, gleich welcher Herkunft oder Religion, auch eine Hoffnungsträgerin geworden, steht sie doch für den sehnlichen Wunsch nach Normalität.
Die israelische Künstlerin Galia Gur Zeev fotografierte die Orte, an denen sich unterschiedliche Deutungen aneinander reiben. Ihre Bilder zeigen glänzende Sehenswürdigkeiten und verfallende Häuser, Mauern und Zäune, umstrittene Gegenden sowie die Denkmäler der symbolischen und politischen Inbesitznahme der Stadt.
Hanno Loewy und Hannes Sulzenbacher (Hg.): Endstation Sehnsucht. Eine Reise durch Jerushalajim-Jerusalem-Al Quds. Mit einem Fotoessay von Galia Gur Zeev, Parthas Verlag 2015, 400 Seiten, durchgehend farbig illustriert, Euro 28,-, Bestellen?
Mit Beiträgen von: Ariella Azoulay, Abraham Burg, Jackie Feldman, Assaf Gavron, Galia Gur Zeev, Felicitas Heimann-Jelinek, Dana Hercbergs, Birgit Johler, Sayed Kashua, Menachem Klein, Wiebke Krohn, Max Küchler, Gerhard Langer, Hanno Loewy, Ian S. Lustick, Gerhard Milchram, The Muslala Group, Chaim Noy, Sari Nusseibeh, Ari Rath, Richard Schneider, Stefan Schreiner,
Hannes Sulzenbacher, Yonathan Weitzman, Yossi Yonah.
Die Ausstellung ist noch bis zum 14. Februar 2016 im Jüdischen Museum Hohenems zu sehen.
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