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Auf dem Weg zur Sonne

Ein eindringlicher Roman über den tagtäglichen Kampf des Lebens, des Über- und Nachlebens…

Ramona Ambs, Die radioaktive Marmelade meiner Grossmutter„Nach dem Holocaust ist doch wohl klar, dass die Erinnerung das Einzige ist, was uns aus dem Paradies der Gegenwart vertreibt.“ So eröffnet Ramona Ambs ihren Roman um die Protagonistin Romy, deren Lebensweg der Leser begleitet.Doch um es gleich vorauszuschicken, das ist kein Roman, der vom schweren Erbe der Schoa handelt. Es gibt nur sehr am Rande eine direkte Auseinandersetzung mit dem Holocaust, vielmehr geht es um seine stille Auswirkung auf die kommenden Generationen, nicht nur die zweite, sondern vor allem die dritte Generation, also die Enkel der Schoa-Überlebenden.

Romy, die nach dem Tod ihrer Mutter bei ihren Großeltern aufwächst, mit dem Opa und der Oma, die Marmelade auf Vorrat für den Ernstfall kocht, daher die etwas unglückliche Titelwahl des Verlags, und dem Onkel Max und deren Erinnerungen auf. Ramona Ambs schafft es meisterhaft die beständige Schwere dieses Umfelds und dessen Erbes darzustellen und lässt ihre Protagonistin in einem beständigen Auf und Ab daran zerbrechen. Romy findet ihren Fluchtweg und ihren Frieden in Drogen. Freundschaften und Beziehungen zerbrechen daran, Entzug und neue Abhängigkeit wechseln sich ab. Am Ende findet Romy trotzdem ihren Weg, der trotz seiner Endgültigkeit den Leser in gewisser Weise versöhnt zurücklässt.

Ramona Ambs, die als freie Journalistin und Autorin arbeitet, hat einen intensiven Roman vorgelegt, der sich in keine bestehende Kategorie einfügt. Es ist kein Roman über die Folgen der Schoah und es ist kein Roman über Drogenabhängigkeit. Gerade die innere Schlüssigkeit der Geschichte lässt für beide Erzählstränge genügend Freiraum und wird sicherlich viele Leser ansprechen, die sich diesen Themen ansonsten nicht widmen würden.

Unbedingte Leseempfehlung!

Ramona Ambs, Die radioaktive Marmelade meiner Grossmutter, U-Book Verlag/ U-Line 2013, 160 S., Euro 12,95, Bestellen?

Die Autorin liest am Samstag, den 16. März 2013 um 14.00 Uhr auf der Leipziger Buchmesse, im Literaturforum, Halle 4, E101.

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