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Benny Ziffer: In Hamburg, Berlin und München

Ziffer und Jo leben als homosexuelles Paar in Tel Aviv. Jo kümmert sich um den Haushalt, und wenn er nicht gerade putzt, kocht, wäscht oder Besorgungen macht, sitzt er auf dem Balkon und liest ein Buch. Ziffer hingegen, der Mann im Haus, ist Schriftsteller…

Autor Benny Ziffer lässt Jo und "Ziffer" dieses Leben abwechselnd erzählen: Die nervigen Besuche von Ziffers Eltern, den Ärger mit den Nachbarinnen, Jo"™s Beziehungsfrust und darauf folgende Versöhnungsrituale.
Schliesslich flüchten sie nach Berlin, in "diese zürnende Stadt“. Jo als Hausmann und Ziffer als Kulturmensch verkörpern das unverbundene Nebeneinander grosser Ziele und trivialer Ärgernisse, mal schräge Satire, mal bitterer Ernst. Die Ereignisse sind turbulent und nicht immer ganz realistisch – Ziffer liebt es, die ausgetretenen Pfade der Erzählkunst zu verlassen.

"Ziffer und die Seinen", bewusst an Isherwoods autobiographisches Buch über sein Leben in Berlin angelehnt, ist ein raffiniertes Konstrukt aus tagebuchartigen, essayistischen oder dokumentarischen Einsprengseln. So ist Ziffers kleiner Roman viel mehr als nur das, ein permanent satirisch gebrochener Text über das moderne Leben eines schwulen Paares aus Tel Aviv, den aktuellen wie den historischen Hintergrund reflektierend.

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Benny Ziffer wurde 1953 in Tel Aviv als Sohn türkischer Einwanderer geboren. Seit 1987 arbeitet er als Literaturchef der Tageszeitung "Haaretz". Er wird in Hamburg, Berlin und München aus seinem im Frühjahr 2009 auf Deutsch erschienenen Roman "Ziffer und die Seinen“ lesen.

17. Juni 2009, 20.00 Uhr
Lesung im Jüdischen Salon im Cafe Leonhard
Grindelhof 59, 20146 Hamburg

18. Juni 2009, 22.00 Uhr
Lesung in der Kulturbrauerei Berlin
Schönhauser Allee 36, 10435 Berlin

19. Juni 2009, 20.00 Uhr
Buchladen Max & Milian
Ickstattstrasse 2, 80469 München
http://www.maennerschwarm.de

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Aus einer Rezension der kulturnews.de:
Ein schwules Paar in Tel Aviv: Ziffer ist ein erfolgreicher Schriftsteller, Jo kümmert sich um den gemeinsamen Haushalt und kämpft mit dem übergrossen Ego seines Freundes. Abwechselnd palavern die beiden aus ihrem Alltag, zeichnen dabei ein sensibles Psychogramm, landen aber auch immer wieder bei aberwitzigen Streitereien, wie nur Beziehungen sie liefern: Minderwertigkeitskomplexe, weil der Freund das Wichsen nicht aufgeben will; Ernüchterung, weil auch ein schwuler Mann ein Stehpisser sein kann.
Noch besser ist der Roman „Ziffer und die Seinen“ wenn er über den Paarrand hinausblickt und seine Protagonisten israelische Doppelmoral blosslegen. Einerseits leiden Ziffer und Jo unter der Diskriminierung ihrer Nachbarn, und sie empören sich über Polizeirazzien an Schwulentreffs, während doch der Staatspräsident in offiziellen Reden die Rechte der Homosexuellen hochhält. Aber wenn das schwule Paar andererseits auf der Strasse einen „arabischen Köter“ aufliesst, bleibt lange unklar, ob es sich dabei tatsächlich um einen Hund handelt, oder ob sich die beiden einen Sexsklaven halten und sich in das sexuelle Machtspiel auch Rassismus mischt.

Der israelische Autor Benny Ziffer reisst mit seinem anarchischen Roman alle Genregrenzen ein und treibt ein intelligentes Spiel mit historischen Fakten und Fiktion. Durch Rückblenden setzt er etwa dem Berliner Sexualforscher Magnus Hirschfeld ein Denkmal, um dann die Biografie des Mitbegründers der ersten Homosexuellen-Bewegung zu verdrehen und vorgeben zu können, Hirschfeld habe sein Institut für Sexualwissenschaft 1933 in Jerusalem wieder aufbauen können.
Kein Wunder, dass „Ziffer und die Seinen“ in Israel einen heftigen Literaturskandal ausgelöst hat, denn Ziffer legt Hirschfeld skurrile Analysen zur Lebenswirklichkeit von Schwulen in Palästina in den Mund und verwebt sie mit seiner Paarbetrachtung. Doch wirklich skandalös ist eigentlich nur, dass wir zehn Jahre auf die deutsche Übersetzung dieses grandiosen Romans warten mussten. (cs)

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Abwechselnd beschreiben sie ihr Leben, das von Raketeneinschlägen geprägt ist wie auch von Ziffers Unsitte, neben das Klo zu pinkeln, von anstrengenden Elternbesuchen und Nazi-Alpträumen. Schliesslich flüchten sie nach Berlin, in diese zürnende Stadt . Jo als Hausmann und Ziffer als Kulturmensch verkörpern das unverbundene Nebeneinander grosser Ziele und trivialer Ärgernisse, mal schräge Satire, mal bitterer Ernst. Die Ereignisse sind turbulent und nicht immer ganz realistisch Ziffer liebt es, die ausgetretenen Pfade der Erzählkunst zu verlassen. Grosse Oper!

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