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Pressespiegel: Zwischen Angst und Hoffnung

Von Kritik bis Zustimmung, Sorge bis Euphorie ist alles vertreten…

In Jedioth achronoth schreibt Nachum Barnea: Lieber spät – als gar nicht…

Zu der jetzigen Aktion in Gaza kann man nur eines sagen: "Better late than never". Die Aktion musste vor allem wegen des anhaltenden Schadens gestartet werden, der der israelischen Abschreckungskraft entsteht. Ein Staat, der Angst hat, sich mit der Hamas auseinanderzusetzen, kann den Iran kaum abschrecken.

Auch Pierre Heumann spannt in der Weltwoche den Bogen nach Teheran…

Die Hamas war gewarnt worden: Vom ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak und vom Palästinenserpräsidenten Machmud Abbas zum Beispiel. Denn Jerusalem hatte den Tarif klar durchgegeben: Sollten die permanenten Raketen-Aggressionen aus Gaza nicht aufhören, werde Israel mit Gewalt gegen die Raketenwerfer und ihre Hintermänner vorgehen, hatte Premierminister Ehud Olmert nur Tage vor dem Angriff in einem Interview mit einem arabischen Fernsehsender gedroht.
Das Wohlergehen der palästinensischen Bevölkerung ist offenbar nicht das primäre Ziel der Hamas. Sie trägt zwar Regierungsverantwortung für die 1,5 Millionen Einwohner des Gazastreifens. Doch die staatsmännische Pflicht, die damit verbunden ist, nehmen die Islamisten nicht wahr. Sie bleiben der Widerstandsideologie verpflichtet. Der Hamas geht es nicht so sehr um die adäquate Versorgung der Bevölkerung, sondern um die Rückeroberung der besetzten Gebiete. Sie verwendet das Geld, das sie vor allem aus dem Iran und aus reichen Golfstaaten erhält, für Munition und Aufrüstung statt für soziale Zwecke und die Erhöhung der Lebensqualität der Bürger. Zum PR-Arsenal der Hamas gehört zudem die perfide Methode, Waffenlager, Raketenfabriken und Trainingslager in dichtbesiedelten Gebieten zu belassen. Damit ist es unumgänglich, dass Zivilisten bei Attacken getroffen werden. Die Hamas erntet jetzt den Ertrag "” in Form fürchterlicher Bilder, die aus den eigentlichen Tätern Opfer machen. Die Bevölkerung von Gaza ist die Geisel der Hamas.

… Zu den Konflikttreibern und Brandstiftern gehört die Islamische Republik Iran. Sie verfolgt, auf dem Rücken der Palästinenser, ein strategisches Ziel. Die Mullahs wollen sich mit Hilfe der Hamas am Mittelmeer, zusätzlich zur Hisbollah im Libanon, eine weitere militärische Bastion aufbauen. Hamas-Aktivisten erhalten in Teheran immer wieder mit grünen Noten gefüllte Koffer, die sie nach Gaza schmuggeln. Radikale Palästinenser werden vom Gottesstaat zudem militärisch ausgebildet und ausgerüstet.

Gideon Levy erinnert in der taz an Parallelen zum letzten Krieg und hofft, dass trotz alledem noch jemand über uns wacht…

Das ist die bittere Ironie der Geschichte: Eine Regierung, die sich nur zwei Monate, nachdem sie gebildet wurde, in einen sinnlosen Krieg ziehen liess – so viel ist heute fast jeder bereit anzuerkennen -, stürzt sich zwei Monate vor Ablauf ihrer Amtszeit in einen anderen, von Anfang an zum Scheitern verurteilten Krieg…
In der Zwischenzeit trug Ehud Olmert die Erhabenheit des Friedens auf seiner Zungenspitze spazieren – ein Mann, der einige der mutigsten Worte ausgesprochen hat, die je ein israelischer Premierminister zu äussern wagte. Die Erhabenheit des Friedens auf seiner Zunge und zwei fruchtlose Kriege in seiner Schwertscheide. An seiner Seite steht sein Verteidigungsminister, Ehud Olmert, der Chef der sogenannten linken Partei, der in diesem Verbrechen die Rolle des älteren Komplizen spielt…

Israel hat die Möglichkeiten diplomatischer Verhandlungen nicht ausgeschöpft, bevor es sich am Samstag aufgemacht hat, in eine weitere Kampagne des Tötens und der Zerstörung aufzubrechen. Die Kassam-Raketen, die auf die Gemeinden an der Grenze zu Gaza niederregneten, waren nicht mehr zu tolerieren, auch wenn sie nicht den Tod brachten. Aber die Antwort darauf muss eine fundamental andere sein: diplomatische Bemühungen, um den Waffenstillstand wiederherzustellen – den gleichen Waffenstillstand, wohlgemerkt, den Israel ursprünglich gebrochen hat, als es völlig unnötigerweise einen Tunnel bombardierte. Und dann, wenn diese Bemühungen fehlschlagen, eine massvolle und schrittweise militärische Antwort.
Aber nein. Es ist alles oder nichts. Die israelische Armee hat einen Krieg losgetreten – einen Krieg, über dessen Ende man wie üblich nur hoffen kann, dass jemand über uns wacht…

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