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Essen in Palästina: Zeit der Feigen

In diesem sehr lecker gestalteten Buch geht es um die arabische Küche der nahöstlichen Region „Bilad al-scham“, der Region unter dem Halbmond, wie die Länder Syrien, Libanon, Palästina und Jordanien oft genannt werden. Von Bethlehem über Beirut bis Damaskus sind die arabischen Dialekte wie die Speisen eng mit einander verwandt. Die Region war für Jahrhunderte Durchzugsgebiet fremder Herrscher und von Händlern; auch sie haben die Küchentraditionen geprägt…

Aus der persischen, später aus der türkischen Küche, stammen etwa die „Mahashi“-Gerichte, gefüllte Weinblätter, Zucchini, Paprika (Filfil machschi), oder die vielen gefüllten Teigtaschen. Aus der armenischen Küche kommt die Tradition der Fleischkonservierung und Wurstproduktion. Die scharfen Gerichte in der arabischen Küche haben ihren Ursprung in der kurdischen Tradition. Dazu kommen Gewürze, die aus Südostasien stammen.
Neben den vielfältigen, häufig vegetarischen Rezepten bietet das Buch eine kulinarisch-kulturgeschichtliche Erkundung der Region, erläutert die Bedeutung von Speisen und Getränken bei Festen und für das soziale Leben. Ein Kapitel beschäftigt sich mit Essen und Trinken in der arabischen Literatur und den vielfältigen Sprichwörtern.

Die Küche ist sehr reichhaltig, von den Fischgerichten der Mittelmeerküste, dem Wild und Kräutern der Bergregionen bis zu den Milch- und Getreideprodukten des Südens Palästinas. Große Unterschiede gibt es auch zwischen der einfachen dörflichen Küche und der „verfeinerten“ städtischen Küche der Händler und Bürger.

Die Rezepte in diesem Buch orientieren sich sehr stark an den Jahreszeiten. Die arabische Küche im „Bilad al-scham“ ist im Frühling von vielen grünen, zum Teil wilden Pflanzen, geprägt: Thymian, Löwenzahn, Pferdebohnen, Kichererbsen und den ersten Weinblättern. Gleichzeitig werden die Frischkäsesorten, Joghurt und Butter produziert. Im Sommer ist der Markt voll an vielfältigen Sorten von Gemüse, Obst und Kräutern, so etwa Tomaten, Gurken, Okra, Fisolen, Wassermelonen, Marillen und Kaktusfrüchten. Im Herbst ist die Zeit der Ernte für Oliven, Trauben und Nüsse. Und im Winter kommt die Zeit der Zitrusfrüchte und des Kohls. Für den Winter wurde und wird im Orient immer noch frühzeitig vorbereitet. Fast in jeder der drei anderen Jahreszeiten werden bestimmte Gemüse, Obst, Getreide, Hülsenfrüchte, Milchprodukte und Getränke für den Winter eingelegt, getrocknet oder heutzutage eingefroren.

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Viola Raheb wuchs in Bethlehem als Tochter palästinensischer Christen auf. In Heidelberg studierte sie Pädagogik und Theologie. Im deutschsprachigen Raum ist Viola Raheb durch zahlreiche Workshops und Vorträge über die soziale, politische und ökonomische Situation der PalästinenserInnen sowie durch Medienauftritte und Publikationen bekannt.

Marwan Abado, der Autor, ist Sänger, Komponist und Oudspieler (orientalische Kurzhalslaute). Er ist 1967 als Sohn einer palästinensischen Flüchtlingsfamilie in Beirut geboren und aufgewachsen. 1985 kam er nach Wien. Seit 1987 ist er als Musiker tätig und durch zahlreiche internationale Auftritte und CDs bekannt.Marwan Abado ist Sänger, Komponist und Oudspieler (orientalische Kurzhalslaute). Er ist 1967 als Sohn einer palästinensischen Flüchtlingsfamilie in Beirut geboren und aufgewachsen. 1985 kam er nach Wien. Seit 1987 ist er als Musiker tätig und durch zahlreiche internationale Auftritte und CDs bekannt.

http://www.youtube.com/watch?v=5Awm5dMzbHA

Video aus dem THEATER NESTROYHOF – HAMAKOM, Marwan Abado, Gina Mattiello, Miki Liebermann…

Ö1 berichtete hier…., ebenso wie der Standard, a.viso/ ORF u.a…. 80 unabhängige Kleinbuchhandlungen in der Schweiz wählten das Buch in die Bestenliste.

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3 comments to Essen in Palästina: Zeit der Feigen

  • Georg Fries

    Na das klingt ja lecker – danke für den Tipp! Auch wenn man sicher nicht alle Zutaten hier kaufen kann (Europa) – allein, wenn man gute Rezepte liest und sich vorstellt, die werden grade gegessen, mhhhhmmmmm 🙂 Und manches kann man sicher nachkochen…

  • Schulz

    Region unter dem Halbmond, wie die Länder Syrien, Libanon, Palästina und Jordanien oft genannt werden. Von Bethlehem über Beirut bis Damaskus sind die arabischen Dialekte wie die Speisen eng mit einander verwandt. Die Region war für Jahrhunderte Durchzugsgebiet fremder Herrscher und von Händlern; auch sie haben die Küchentraditionen geprägt…
     
    Schade, dass ich die Laender nicht persoenlich kenne,
    es fehlt mir Lebensqualitaet…
    in den bibl Schriftn steht zB am Ende der Zeit wird die Sonne dunkel,
    der Mond blutrot … und die Sterne fallen vom Himmel.
    Endlich habe ich eine moegliche Erklaerung:
    wenn das auf die Redewendung „Region unter dem Halbmond“ zutrifft,
    sind damit kriegerische Auseinandersetzungen gemeint.
    Sonst erklaert es einem ja niemand, …
    die staendige Zunahme von militaerischen Auseinandersetzungen
    bis an das Ende aller Zeiten?
     
    Danke, ich versuche mich schon zu freuen, wenn es noch andere Themen gibt.
     

  • Sehr geehrter Herr Fries,

    eigentlich heisst das ja „fruchtbarer Halbmond“ und hat damit eine positive Wertung: Fruchtbarer Halbmond (Begriff von James Henry Breasted eingeführt, im Arabischen entsprechend ‏الهلال الخصيب‎ al-hilāl al-chasīb genannt) ist die Bezeichnung für das niederschlagsreiche Winterregengebiet nördlich der Syrischen Wüste bzw. im Norden der arabischen Halbinsel. Dieses umfasst die Levante, das Zweistromland zwischen Euphrat und Tigris, und den Westen Irans.

    Ich kann Ihnen nur empfehlen, sich unserer Libanonreise anzuschließen (30.5.-11.6.) – da können Sie vom sternklaren Himmel über die wunderbare mediterabe Küche, wanderungen und Diskussionen sich einen unvergesslichen Eindruck verschaffen.
    Weitere Infos und das Programm (Anmeldeschluss: 16.4.2011) finden Sie unter:
    http://www.ev-akademie-boll.de/programm/ferienangebote/
    Mit herzlichen Grüßen,
    Martina Waiblinger
    Reiseleitung