
Cilly Kugelmann,
Hanno Loewy (Hg.):
So einfach war das.
Jüdische Kindheit
und Jugend in
Deutschland seit
1945
Dumont Literatur und
Kunst Verlag 2002
Euro 12,90
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"Nach 1945 in Deutschland als Jude
aufzuwachsen, daran war nichts selbstverständlich. Oder vielleicht
doch?" Diese Frage steht im Mittelpunkt des kleinen Buches aus einer
neuen Reihe bei Dumont in Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Museum
Berlin. 26 Autoren haben hier einige Erinnerungen aus ihrer Kindheit und
Jugend aufgeschrieben, die von Cilly Kugelmann und Hanno Loewy
eingeleitet werden.
Einige der Autoren haben dem Jüdischen
Museum Berlin Fotografien und Objekte überlassen, die für sie in der
Selbstwahrnehmung als Jude von Bedeutung sind. Besucher des Museums
können diese am Ende des Rundgangs betrachten. Schön, dass nun
zusätzlich der Dumont-Band erschienen ist und damit auch einem breiteren
Publikum der Einblick in kleine private Momente gegeben wird, die
jüdisches Leben in Deutschland trefflich charakterisieren.
Die Familien der Autoren kommen aus der
ganzen Welt, osteuropäische Juden, die das Kriegsende in DP-Camps
erlebten, Juden, die nach dem Krieg bewußt nach Deutschland
zurückkehrten, Rückkehrer aus Palästina und den USA. Ihren Kindern, den
Autoren, ist eines gemeinsam: das Paradox als Jude in Deutschland nach
1945 groß zu werden.
Zugehörigkeit und Fremdheit, Glück und
Verstörung, es sind genau diese Gegensätze, die das Aufwachsen in
Deutschland für Juden bestimmt haben. Der Dumont-Band ermöglicht dem
Leser einen unbeschwerten Einblick in alltägliche, aber auch
überraschende, unerwartete Erinnerungen bekannter deutscher Juden, und
sei jedem zum Schmökern empfohlen.
Leseproben:
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