Goliaths Falle:
Israelis und Palästinenser im Würgegriff
Die biblische Geschichte von David gegen Goliath gab
den Titel für eine im Aufbau Taschenbuchverlag herausgegebene Sammlung
von Zeitungsbeiträgen des israelischen Historikers Moshe Zimmermann.
Der Wandel vom David zum Goliath sei die radikalste
Metamorphose, die man sich vorstellen kann. Im Konflikt zwischen
Israelis und Palästinensern beansprucht jede Seite das David-Image für
sich. "Vielleicht wäre das Bild Gullivers zweckdienlicher", schlägt
Zimmermann vor: "Unter den Liliputanern ist er der Riese und unter den
Riesen der Liliputaner."
Der vorliegende Band ist in drei Teile gegliedert. Im
ersten sind Artikel gesammelt, die aus israelischer Perspektive auf
Deutschland blicken. Zimmermann ist Professor für deutsche Geschichte an
der Hebräischen Universität Jerusalem und veröffentlicht in den
deutschen Medien Analysen und Beiträge zur deutschen Gegenwart, die
jeweils die historische Perspektive vergleichend im Auge behalten.
Der zweite Teil ist mit "Festungsmentalität"
überschrieben und handelt von der Schlussforderung der beschriebenen
David-Goliath-Wahrnehmung in Israel: "Vom Antisemitismus wird
fortdauernd geredet: Aber man ordnet ihn falsch ein."
Der letzte Teil beschäftigt sich mit der zweiten
Intifada, der El-Aksa- oder Tempelberg-Intifada. Hier versucht
Zimmermann "die verheerenden Resultate des verdrehten Rollenspiels ins
Bewusstsein" zu rücken.
Wer Moshe Zimmermann kennt, weiß um seine besondere
Leidenschaft des Fußballs. Für diejenigen, die seine Begeisterung
teilen: Auch im vorliegenden Band kommt der Sport immer wieder zu Wort.
Leseproben:
Die neue Auflage des
Antisemitenkatechismus
Massada-Zionismus
Das Erbe von Oslo
hagalil.com
04-11-04 |