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Yitzhak Laor:
Ecce homo
Unionsverlag 2005
Euro 24,90

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Rezension


Foto Itay Ben-Ezra

Lesereise:
01.11.2005 : Yitzhak Laor in Hannover
02.11.2005 : Yitzhak Laor in Norderstedt
03.11.2005 : Yitzhak Laor in Braunschweig
07.11.2005 : Yitzhak Laor in Hamburg
08.11.2005 : Yitzhak Laor in Bielefeld
09.11.2005 : Yitzhak Laor in Potsdam
10.11.2005 : Yitzhak Laor in Osnabrück

Weitere Informationen auf den Seiten des Unionsverlags.

Yitzhak Laor:
Ecce homo

"Nel mezzo del cammin di nostra vita - in der Mitte unseres Lebensweges. Das ist der Anfang vom Ende des Adam Lotem."

Eine Odyssee durch Tel Aviv zur Zeit des zweiten Golfkriegs: Adam Lotem, General der israelischen Armee, ist auf der Suche nach den Bildern von Luca Signorelli und nach der geheimnisvollen Shulamit, der er in der Bibliothek der Universität begegnet und die sich ihm immer wieder entzieht.

Mehr und mehr bedrängt ihn seine Vergangenheit, alles kreist um die entscheidende Begebenheit: wie vor Jahren während einer verdeckten Operation ein als arabischer Hirte getarnter Soldat durch seine Kameraden getötet wurde. In einer wahnwitzigen Aktion will Lotem die quälenden Erinnerungen auslöschen.

"Ein 600 Seiten langer Aufschrei, ein ätzend böser, fulminanter Roman. Die Geschichten darin sind derart virtuos komponiert, verästelt und verrätselt, dass dem Leser schnell die Übersicht abhanden kommt, wenn er nicht Papier und Bleistift bereitlegt. Laors dichte Prosa ist derb und brutal, voller vulgärer Obszönität. Aber auch wenn Laor in ›Ecce homo‹ konventioneller und luftiger erzählt, haben wir es mit einem mächtigen Roman zu tun. Schwer verdaulich hinterlässt er seinem sprühenden Witz zum Trotz einen bleiernen Albdruck."
Andreas Pflitsch, "Der Tagesspiegel", 28.08.2005

Der Autor:

Yitzhak Laor wurde 1948 in Pardes Hanna, Israel, geboren. Sein Vater immigrierte 1934 aus Bielefeld, Deutschland, nach Israel, seine Mutter aus Riga, Lettland. Laor ist Dichter, Bühnenautor, Romancier und Journalist. Er studierte Literatur und unterrichtete an der Universität von Tel Aviv an den Fakultäten für Theater und Film und später an der Jerusalemer Filmschule. Regelmäßig veröffentlicht er Literaturrezensionen in der israelischen Tageszeitung Ha'aretz, zudem schreibt er journalistische Essays über Kultur, Gesellschaft und Politik (z.B. für London Review of Books oder New Left Review).

Als Dienstverweigerer wurde er 1972 verhaftet, weil er sich weigerte, in den besetzten Gebieten Dienst zu leisten. Seine kriegskritischen Gedichte und Romane brachten ihm seit den Achtzigerjahren viel Kritik, aber auch Lob ein. Sein Theaterstück "Ephraim kehrt zur Armee zurück" parodiert den Antiheldenroman "Ephraim kehrt zur Luzerne zurück" des bedeutenden israelischen Autors S. Yizhar. Laors Stück wurde von der israelischen Zensur verboten, "weil es die Militärherrschaft in Judäa und Samaria herabsetzt". Schließlich wurde das Stück jedoch vom obersten israelischen Berufungsgericht zur Aufführung zugelassen.

1990 wurde er erneut von der Öffentlichkeit wahrgenommen, weil Ministerpräsident Yitzhak Shamir sich weigerte, den Poesiepreis des Ministerpräsidenten, der Laor verliehen werden sollte, zu unterzeichnen.

Laor gilt als sehr kritischer Dichter, sowohl hinsichtlich seiner Themen als auch seiner Form und seines Stils. Der israelische Kritiker Gabriel Levin schrieb, dass Baudelaires Bemerkung "Das Leben ist ein Krankenhaus" das Motto der Gedichte in "A Night in a Foreign Hotel" sein könnte, in denen Tod, Krankheit und Entfremdung wie eine tief hängende Wolke über einer Wüstenlandschaft ununterbrochen anwesend sind. Laor ist bekannt für seinen düsteren Blick auf die Menschheit. Seine Beschreibungen, etwa vom Altern seiner Eltern oder des Todes einer jungen Frau nach langer Krankheit, atmen eine große Intimität. Seine Dichtung weckt Assoziationen mit Malerei und Film; seine Kraft ist spürbar, auch wenn er Schmerz und Wut ausdrückt.

Literatur aus Israel:
Yitzhak Laors "Steine, Gitter, Stimmen"
Laors hochkomplexes Kunstwerk ermöglicht es dem Leser nicht ohne weiteres, einen geordneten Handlungsstrang herauszulösen, auch nicht derer zwei oder drei. Vielmehr erinnert der Roman an ein pausenloses Abbrennen narrativer bengalischer Feuer...

hagalil.com 30-10-05











 

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