Gespräche mit Münchner Juden:
"...und bleiben wollte keiner"
Was undenkbar erschien, wurde für viele Juden, die
die Shoah überlebten, zu einer Möglichkeit, sie ließen sich im "Land der
Täter" nieder.
Roman Haller hat 13 Münchner Juden porträtiert, die
diesen Weg wählten und von ihren Zweifeln, Ängsten, Erwartungen und
Hoffnungen in der Nachkriegszeit erzählen. Das entsprechende Audiobuch
lässt neun der Porträtierten selbst zu Wort kommen.
Alle haben in der Zeit nach 1945 bis heute fast
lückenlos in München und naher Umgebung gelebt. Sie können daher nicht
nur über Münchens Entwicklung berichten, sondern auch die Veränderungen
der Jüdischen Gemeinde und die Tendenzen in der Gesellschaft
kommentieren.
"Daheim an der Isar" ist der Grundtenor, wenn sie alle
von ihrer distanzierten Liebe zur Stadt und ihren Bewohnern erzählen.
Buch und CD beeindrucken, wie es nur Berichte von Zeitgenossen tun
können und sind ein wichtiges Zeugnis der Münchner Nachkriegsgeschichte.
"München ist auf jeden Fall meine Heimatstadt."
Hanna Feiereisen
"Ich bin ein bayerischer Jude polnischer Abstammung."
David Stocknitzer
"In München bin ich zu Hause, aber zu sagen
'Deutschland ist meine Heimat' fällt mir sehr viel schwieriger."
Georg Grünberg
Weitere Hörbuch-Tipps zum Thema:
Richard Chaim Schneider -
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Als unsichtbare Mauern wuchsen
al / hagalil.com
15-08-04 |