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„Das Haus der Puppen“ im Vergleich

Yehiel De-Nur gehört zu den Überlebenden des Vernichtungslagers Auschwitz und er ist einer der ersten, der seine Erinnerungen aus dieser grausamen Zeit niederschrieb. Nach seiner Flucht, seiner Wiedergeburt, nannte er sich fortan Ka-Tzetnik 135633 und vereint damit das Schicksal seiner Mitlagerinsassen mit seinem eigenen und bringt es für die Nachkommenschaft auf Papier…

In dieser Arbeit wird sein Werk בית הבובות im hebräischen Original mit der englischen (House of Dolls) und deutschen Translation (Das Haus der Puppen) verglichen. So fallen insbesondere deutsche Worte auf, die weder in der hebräischen, noch in der englischen Edition transkribiert sind. Durch das Beibehalten der deutschen Sprache in בית הבובות wirkt der Roman authentisch.

Doch wie es bei Translationen oft passiert, werden Inhalte anders interpretiert. So zeigt diese Arbeit, dass gerade die Übersetzung vom Hebräischen zum Deutschen manche Aussagen falsch interpretieren, sie entstellen.

De-Nur sticht mit seinen oftmals brutalen Schilderungen klar heraus und berichtet deutlich von Gefühlen der Zerrissenheit und der Verzweiflung. Seine Romane sind kaum mehr zu kaufen, doch sollten sie auch für die heutigen Generationen weiterhin von großer Bedeutung sein.

Leider verstummte De-Nur vor einigen Jahren, doch die Erinnerungen in seinen Werken sollten nie in Vergessenheit geraten.

Alin Bashja Lea Zinner, Ka-Tzetnik 135633 und „Das Haus der Puppen“. Das hebräische Original im Vergleich zweier Translationen, 20. S., 13,99, Bestellen?

In der Literatur ist die Darstellung des Holocaust immer noch umstritten. Den literarischen Beschreibungen wird häufig vorgeworfen, den Holocaust nicht wahrheitsgetreu zu zeigen und statt klarer Fakten, zu viel Kitsch und Übertreibungen zu verwenden. Ein Autor, dem nicht nur Kitsch und Fiktion, sondern auch Sadismus und Pornographie in seinen Holocaustromanen vorgeworfen wird, ist Yehiel DeNur.

Yehiel De-Nur überlebte Ausschwitz und schrieb als einer der ersten über die Ereignisse im KZ. Er legte seinen Geburtsnamen ab und nannte sich nach seiner, wie er selbst sagt, Wiedergeburt im Jahre 1943, fortan Ka-Tzetnik 135633 – nach der eintätowierten Nummer auf seinem linken Arm. In seinen Erzählungen beschönigt er nichts. Er beschreibt den Alltag in den Ghettos, den harten Überlebenskampf in den Konzentrationslagern, er schreibt über Verrat, Missbrauch und die Misshandlungen auf Seiten der Nationalsozialisten. Der realistisch gezeigte Horror und die pornographischen Szenen in seinen Erzählungen sind in der Holocaustliteratur unvergleichlich.

Seine Werke wurden in mehrere Sprachen übersetzt und waren kurz nach dem Krieg nicht nur in Israel sehr beliebt. Doch wie die Zeitzeugen verstummen, geraten auch seine Werke in Vergessenheit. Viele seiner Romane werden nicht mehr verlegt und sind außerhalb von Israel sehr schwer zu beschaffen. In dieser Hausarbeit soll der Roman Das Haus der Puppen im hebräischen Original mit der englischen und der deutschen Übersetzung verglichen werden, um aufzuzeigen, welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten die verschiedenen Ausgaben aufweisen und was zwischen den Zeilen steht.