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Alfred Schobert: Analysen und Essays

Alfred Schobert (* 1963, "  2006) gehörte zu den wichtigsten Experten zum Thema extreme Rechte in Deutschland und Frankreich. Er verstand es wie kaum ein anderer, seine Interventionen auf einem wissenschaftlichen Fundament zu entwickeln…

Beeinflusst durch den französischen Philosophen Jacques Derrida, bei dem er in Paris studierte, sowie durch Kurt Lenk, dem in der Tradition der Frankfurter Schule stehenden Politikwissenschaftler, und in Kooperation mit internationalen Forschern, wie z.B. dem englischen Faschismusforscher Roger Griffin, arbeitete er an der Schnittstelle zwischen Ideologiekritik und Poststrukturalismus (resp. Diskurstheorie / Diskursanalyse). Seit 1993 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter des Duisburger Instituts für Sprach- und Sozialforschung.

Die in diesem Band veröffentlichten Artikel und Essays stellen eine Auswahl aus einigen hundert Veröffentlichungen (und zum Teil unveröffentlichten Texten) dar, die einem breiteren Publikum zugänglich gemacht werden, weil sie in Form und Inhalt mannigfache Denkanstösse für eine notwendige intellektuelle Debatte — nicht nur in Deutschland — zu geben versprechen.

Alfred Schoberts zentrale Arbeitsschwerpunkte waren die extreme Rechte in Deutschland und Frankreich, Fragen der Geschichtspolitik insbesondere nach der Wende von 1989/90, sowie kritische Analysen in der Nachfolge Derridas und Foucaults und in der Rezeption von Diskurstheorie und Diskursanalyse in Deutschland.

In den Arbeiten Alfred Schoberts zur extremen Rechten kam es ihm nicht nur darauf an, die ideologischen, publizistischen und organisatorischen Strömungen zu analysieren, er stellte sie in einen grösseren historischen und gesellschaftlichen Zusammenhang. Besonderen Wert legte er auch darauf, die Täuschungsmanöver und diskursiven Tricks extrem rechter Ideologen und Propagandisten offenzulegen.

Im wissenschaftlichen Elfenbeinturm hat Alfred Schobert sich nie wohlgefühlt. Er war ein eingreifender Intellektueller im besten Sinne des Wortes. In zahlreichen Zeitungsartikeln und Vorträgen wandte er sich nicht nur an ein wissenschaftliches Fachpublikum, sondern er referierte auch vor antifaschistischen Initiativen und vor Multiplikatoren aus dem
Medien- und Bildungsbereich. Dabei beschränkte er sich nicht auf die Vermittlung seines Wissens, er gab auch Impulse für eine effektive Arbeit gegen Rechts und für den Kampf für eine gerechte Gesellschaft.


Alfred Schobert:
Analysen und Essays. Extreme Rechte — Geschichtspolitik — Poststrukturalismus.
Unrast Verlag 2009, ISBN-13: 978-3-89771-750-3
br., 440 Seiten, Euro 29,80, Bestellen?