Georg Dehn (Hrsg.):
Abraham von Worms, Buch Abramelin
Gebund. Ausg., 416 S.
Edition Araki 2001
Euro 29,80
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WAS DER MENSCH VON ANFANG, EHE
UND ZUVOR ER SICH DIESER KUNST BEGIBT, BETRACHTEN SOLL |
Leseprobe - Das XI. Kapitel:
Buch Abramelin
ANDERN NÜTZE UND HELFE
Nun wisse, mein Sohn, so wie ich diese Kunst nicht aus
Kurzweil oder Fürwitz, sondern aus Liebe zur Weisheit des Herrn, auch meinem
Nächsten zu dienen183, gelernt habe, so habe ich sie auch nie zu
liederlichen, neugierigen, unnötigen, noch weniger zu leichtfertigen, bösen
und schädlichen Sachen gebrauchen wollen, sondern immer gesucht, den Gott
unserer Väter damit zu ehren und seinen Geschöpfen, Vieh und Leuten,
Freunden und Feinden, Jungen und Alten, Bekannten und Unbekannten, Gläubigen
und Ungläubigen, einem wie dem anderen, aus dem ganzen Willen und von gutem
Herzen zu helfen, wie oben gezeigt.
Denn Gott teilt keinem seine Kunst oder Weisheit mit, daß
er's für sich selbst behält, sondern daß er andern, die solche Gnade nicht
haben, damit beispringe, nütze und helfe. Folge deshalb meinem Beispiel,
denn dazu und sonst nichts habe ich dieses Buch geschrieben. Andernfalls
wird dein Fluch auf Dir selbst liegen und Dein Blut von Deinen eigenen
Händen gefordert werden. Ich aber will vor Gott und der Welt entschuldigt
sein.
Willst Du Biene sein und Honig saugen, so findest Du bei
mir Überfluß, willst Du aber mutwillig zur Spinne wer
den, so kannst Du auch aus einem Kieselstein Gift locken. Gott gibt und
mitteilt seine Gaben nicht, Böses zu wirken, obwohl scheint, daß etliche
Kapitel hier eher schädlich und böse, als zu des Nächsten Nutzen seien.
Wisse aber, es ist Gutes und Böses mit dieser Kunst zu
verrichten. Umsomehr mühe Dich, das Böse zu verhindern und das Gute zu
Fördern. Im Guten sind Dir die getreuen Engel zu Lebtag Hilfe, im Bösen
verlassen sie Dich, Du bleibst in des listigen Feindes Klauen, woraus Du ihm
nicht leicht entrinnst. Mein Sohn, halte die heiligen Gesetze Gottes vor
Augen, sie spiegeln dein ganzes Leben und Verhalten. Durch die erste Tafel
hat Gott uns das heilige Geheimnis und Kabbala vorgestellt, durch die andere
Tafel aber diese seine göttliche Weisheit und Magie. Drum übe und tu auch
danach was noch folgt, mache es zu einer unfehlbaren Richtschnur.
Sobald Du siehst, daß ein Mensch diese oder eine andere
magische Kunst zu leichtfertigen, bösen und schädlichen Sachen braucht und
nicht zum guten Ende richtet, so fliehe ihn und sein Tun, denn der ist kein
Magus, sondern ein Teufelszauberer, denen in der Thora, besonders aber in
Dewarim, dem 5. Buch Mose, das ausdrückliche Urteil Gottes bestimmt ist.
Wenn eine Person diese Operation haben will, jedoch nicht
für sich, sondern ein Kind oder Verwandtes, das nicht so ist, wie es sein
soltte, um solchen Schatz zu bekommen, dann wird der, der es ihm mitteilt,
Schuld an großem Übel sein und wird selbst die Gnade und Weisheit des Herrn
verlieren und auch seinen Erben für ewig rauben.
Vermeide den Handel und Umgang mit denen, die auf der
Suche nach dieser Wissenschaft alle Dinge tun und sagen, die zum Schlechten
führen. Denn solche Menschen können Zauberer des Teufels werden. Hier muß
ich bis zum Überdruß gehen und ich übertreibe gar, denn es ist sicher, wenn
die Operation einmal in der rechten Weise ausgeführt wurde, ist es
unwiderrufbar.
Nehme auch in Numeri die Geschichte Bileams an und sieh,
wie der gar vom Engel des Herrn fast erwürgt wurde und nur, weil er mit
Leuten geritten, die seine Kunst zum Bösen und wider das Volk gebrauchen
wollten, obwohl er sie nicht anders als von Gott befohlen gebrauchen wollte.
Nun denke Dir diese Strenge Gottes. Wie mag es denen ergehen, die
wissentlich, mutwillig und vorsätzlich sündigen und diese Kunst zum Bösen
brauchen. Andererseits jedoch, nach genauester Prüfung und Untersuchung,
falls eine Person gelassen und ehrlich ist, mußt Du ihr helfen, zur
Wissenschaft zu kommen. Weil Gott, der Dir half, will, daß auch Du ihr
hilfst. Dazu schließlich gab er Dir, als seinem Diener, diese heilige
Wissenschaft in die Hand und vertraut, daß Du es an seiner Statt
verrichtest.
Lag Dich weder von deinem eigenen Fleisch noch von böser
Gesellschaft verführen, ihm zuliebe deinem Nächsten zu Schaden. Umgekehrt,
suche in Freundschaft nur Frieden und im Frieden dessen Erhaltung. Trachte
Böses zu verhindern, Gutes zu fördern. Wandle diesen Weg, so hast Du Gott,
Engel und Menschen zu Freunden, Teufel und böse Geister aber zu ewigen
Gefangenen und Dienstknechten. Guten Gewissens kannst Du dein Leben in Ehre,
Ruhe und Frieden mit Deinem und aller frommen Leute Nutzen führen, und
beenden. Daneben halte bitte diesen Schatz in Ehren, schütte ihn nicht wie
Spreu vor die Schweine. Dir hab ich ihn geschenkt, behalte ihn für Dich.
Seinen Nutzen aber teile, mit wem Du kannst, so wird er Dir noch reichlicher
wachsen.
Wir sind in diesem Land gefangene und geplagte Knechte.
Drum diene Deiner Herrschaft so gut Du kannst und soviel Dir möglich. Diesen
Schatz aber halte geheim, damit deine Nachkommen und nicht die Gottlosen
Besitzer dieses Reichtums werden.
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WAS DER MENSCH VON ANFANG,
EHE UND ZUVOR ER SICH DIESER KUNST BEGIBT, BETRACHTEN SOLL
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26-08-04 |