antisemitismus.net / klick-nach-rechts.de / nahost-politik.de / zionismus.info

haGalil onLine - http://www.hagalil.com
     

hagalil.com
Search haGalil

Newsletter abonnieren
 
 
 

 

Ein Volk zwischen Traum, Wirklichkeit und Hoffnung:
Die Seele Israels

Ernest Goldberger  - 2004, ca. 520 Seiten, Gebunden ca. € 38,- ISBN 3-7705-4024-7 Auslieferung Schweiz: NZZ, Zürich

Im Brennpunkt des Nahostkonfliktes steht der 1948 aus einer einmaligen historischen Konstellation herausgewachsene Staat Israel, dessen Schicksal sich mit dem der ganzen Welt verwoben hat.

Dies weckt das Bedürfnis nach einem vertieften Verständnis des Wesens dieser Nation. Ernest Goldberger verschafft dazu einen Zugang, ohne auf die verbreiteten emotionalen Aufladungen, Mythen und Klischees zurückzugreifen.

Die Ausgangslage dieses Buches ist die Aussage, dass die Gefährdung Israels nicht mehr von äußeren, sondern von den inneren Feinden ausgeht. Die schicksalsschweren gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Probleme können daher nur mittels einer selbstkritischen Analyse angegangen werden, welche sich irrationalen Aufladungen entzieht. Der Autor stellt sich dieser unbequemen Aufgabe im Bewusstsein, dass nur auf diese Weise die Pfade der Hoffnung offen bleiben.

Im ersten Teil «Der Traum» vermittelt er eine neue psychologische und historische Sicht Theodor Herzls und des von ihm begründeten politischen Zionismus’ bis zur Staatsgründung. Diesem «Traum» stellt er den zweiten Teil «Die Wirklichkeit» entgegen, in dem in 24 Kapiteln alle aktuellen Themen behandelt werden, einschließlich der dramatischen Auswirkungen der Transformation der jüdischen Exilreligion in ein autoritäres Machtgebilde. Der dritte Teil «Die Hoffnung» beleuchtet die Motive der Zuversicht und zeigt Lösungsmöglichkeiten auf. Die sozialpsychologischen und gesellschaftskritischen Analysen werden durch persönliche Erfahrungsbilder und dokumentierte Beispiele illustriert und lebendig.

Ernest Goldberger promovierte an der Universität Basel in Sozialwissenschaften mit einer Dissertation über Israel. Als Gründer und Leiter eines Beratungsunternehmens ist er Verfasser verschiedener Fachbücher. Seit 1991 lebt er in Israel.

Eine pointierte Kritik am seelischen Zustand des Landes

In einer in der NZZ erschienenen Rezension schreibt Arnold Hottinger: "Die gegenwärtige kollektive Psyche Israels erscheint Goldberger bestimmt durch «Rechthaberei», «Enge», «fehlende Integration», eine «entleerte Religion», damit zusammenhängend «staatliche Förderung von Ignoranz und Armut» und «Kolonialismus im Namen Gottes». Die Umweltzerstörung, der mörderische Verkehr auf den Strassen empören Goldberger ebenso wie die Verschwendung und Erschöpfung der natürlichen Wasservorräte. Der Unfrieden in Jerusalem, die Atomwaffen-Industrie, die verschiedenen Varianten von Guru- und Führerkult und die wirtschaftlichen Fehler und Korruptionserscheinungen sind Zielscheiben seiner Kritik. Goldberger schreibt wiederholt, Israel sei keine volle Demokratie und begründet dies mit der ungleichen Behandlung, die rund ein Viertel der israelischen Bürger erfährt, nämlich jene nichtjüdischer Religion (muslimische und christliche Araber, Drusen)" ...
...
... "Andere Stimmen von jüdischer Seite haben sich in der jüngsten Zeit mit ähnlichen Anliegen erhoben. Vier ehemalige Chefs des inneren Sicherheitsdienstes (Shin Beth) haben im vergangenen November einen öffentlichen Alarmruf ausgestossen. «Wir steuern auf den Zusammenbruch hin, wenn wir nicht auf Gross-Israel verzichten und endgültig anerkennen, dass es ein anderes Volk gibt, das leidet und gegen das wir uns beschämend betragen», heisst es darin. Es gibt mutige Soldaten und Piloten, die sich weigern, in den besetzten Gebieten als Besetzungstruppen zu wirken, und die dafür bestraft werden. Kein Geringerer als der frühere Parlamentspräsident Avraham Burg, Abgeordneter der Arbeitspartei, Sohn eines der Gründerväter des Zionismus und einer der Unterhändler des inoffiziellen Friedensvertrags von Genf, hat im letzten August seinen persönlichen Notruf ausgestoßen" ... ...
... "Das Buch von Ernest Goldberger ist jedoch mehr als ein Notschrei. Der Autor nimmt sich die Zeit und den Raum, um ausführlicher und genauer zu ergründen, warum das einst so bewunderte Land in eine solch tiefe Krise geraten ist. Seine Erkenntnisse, wenn sie nur weit genug um sich griffen, würden schon den Ansatz zur Heilung bieten".

Verantwortungsbewusstsein gegenüber Israel

Im "Bund" schrieb Walter Lüthi: "Ernest Goldbergers kritische Publikation ist getragen von Verantwortungsbewusstsein gegenüber Israel. Wer sie aufmerksam gelesen hat, der mag verunsichert, vielleicht gar irritiert sein. Der 1931 in Basel geborene Autor räumt mit manch lieb gewonnenem Klischee, mit Legenden und Mythen auf... weiter...

Seelenhygiene eines Verwirrten

Der ebenfalls aus der Schweiz eingewanderte und heute in Sikhron J'akow lebende Uri Russak wirft Goldberger vor, er habe es versäumt die positiven Errungenschaften des jungen Staates Israel herauszustellen. Es fehle dem Buch der "positive Aspekt, also alles, das auch nur den Schatten einer positiven Entwicklung anerkennt".

Russak ist zwar "bereit zuzugestehen, dass die Fakten mehrheitlich stimmen und jedem, der sich mit Israel befasst zumindest im weiteren Rahmen bekannt sein dürften", er möchte auch "die vielen Einzelthemen, die Ernest Goldberger über fast fünfhundert Seiten bespricht nicht anzweifeln", bietet dann aber eine umfangreiche Auflistung aller Aspekte, die trotz aller Ausführlichkeit zu kurz gekommen sind.
Vor allem, so Paul Uri Russak., wird die feindselige Haltung der arabischen Umgebung nicht ausreichend analysiert und verurteilt. Das Fehlen einer Analyse des arabisch-islamistischen Terrors gegen den Westen und die Moderne mache das Buch unvollständig. Schuld daran sei die ideologische Verblendung der so genannten "Neuen Linken inklusive ihrer jüdischen Mitläufer".

Zwar findet Russak, der "Kampf gegen reaktionären nationalistischen Religionswahn jeder Provenienz sollte eine der Hauptaufgaben des Staates Israel und seiner Bürger sein", Goldberger empfiehlt er aber sich mehr mit der Preisung der "Integration jüdischer Einwanderer und Flüchtlinge als gesellschaftliche Leistung" zu befassen. Es fehlt ihm die Würdigung für das "Erstellen eines Netzes zur sozialen Sicherheit für alle, es fehlt die Würdigung des Schulgesetzes und der Errichtung einer offenen demokratischen Gesellschaft. Ebenso fehlt die Würdigung von Israels wirtschaftlicher Entwicklung westlichen Stils und Erfolgs, die", so Russak, "überhaupt nicht in die Region des Mittleren Ostens passt". Auch der wieder aufkommende Judenhass hätte thematisiert werden müssen.

Russak befürchtet, Goldbergers Buch sei auf Grund dieser Mängel "trotz seriös recherchierten Fakten",  zu einem "Handbuch für all jene geworden, die Israel an den Karren fahren wollen".
Bei Goldenberger diagnostiziert er eine "grundsätzliche Antipathie gegenüber Israel und eine sonderbare Haltung eines Juden zu seinem Land oder mindestens dem Land, in welchem er lebt". Dem Autor empfiehlt er in Zukunft "politische Publikation" und "Seelenhygiene eines verwirrten und enttäuschten Menschen scharf zu trennen".

[Bestellen?]

Ein Volk zwischen Traum, Wirklichkeit und Hoffnung:
Die Seele Israels

Der Ex-Basler Ernest Goldberger, der seit 1991 in Israel lebt, hat ein Buch über den Zustand des Staates Israel geschrieben, das bereits viel zu reden und zu schreiben gegeben hat...

Verantwortungsbewusstsein gegenüber Israel:
Mahner, nicht Nestbeschmutzer
Israel erscheint nicht mehr als das «gelobte Land», nicht länger als «rettender Hafen», der es unter dem britischen Mandat und einige Jahre nach der Staatsgründung gewesen ist. Der Autor setzt an die Stelle eines geschönten Bildes ein realistisches, das viele bisher verdrängt haben – inner- und außerhalb Israels...

http://www.nzz-buchverlag.ch

hagalil.com 27-03-04











 

haGalil.com ist kostenlos! Trotzdem: haGalil kostet Geld!

Die bei haGalil onLine und den angeschlossenen Domains veröffentlichten Texte spiegeln Meinungen und Kenntnisstand der jeweiligen Autoren.
Sie geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber bzw. der Gesamtredaktion wieder.
haGalil onLine

[Impressum]
Kontakt: hagalil@hagalil.com
haGalil - Postfach 900504 - D-81505 München

1995-2014 © haGalil onLine® bzw. den angeg. Rechteinhabern
Munich - Tel Aviv - All Rights Reserved

ehem. IDPS (Israeli Data Presenting Services) Kirjath haJowel, Jerusalem