Ethnisierung der Politik:
Theorie und Geschichte des Volksgruppenrechts in Europa
Minderheitenkonflikte gehören in multikulturellen
Gesellschaften zum politischen Alltag. Die Lösungsansätze reichen vom
liberaldemokratischen Minderheitenschutz bis hin zum völkischnationalen
Volksgruppenkonzept, um dessen Durchsetzung sich rechte Akteure seit
geraumer Zeit bemühen.
Unter dem Deckmantel der Menschrechte setzten die
Verfechter dieses antibürgerlich-völkischen Volksgruppenkonzepts bei der
Lösung von aktuellen Minderheitenkonflikten auf gesellschaftliche
Desintegration, völkische Homogenisierung und ethnische Separation. Ihr
antiegalitärer Gesellschaftsentwurf steht damit im völligen Gegensatz zu
demokratisch-liberalen Minderheitenschutzkonzepten.
Samuel Salzborn zeichnet erstmals systematisch die
Geschichte des Volksgruppentheorems vom Ersten Weltkrieg bis in die
Gegenwart nach, analysiert dessen theoretische Hintergründe, die
politische Institutionalisierung und beschreibt die Akteure ethnischer
Politik in Europa. Dabei verknüpft er zeitgeschichtliche Analysen mit
Aspekten der europäischen Integration und des Völkerrechts.
Der Autor:
Samuel Salzborn studierte Politikwissenschaft, Soziologie,
Psychologie und Rechtswissenschaft an der Universität Hannover und
promovierte im Fach Politikwissenschaft an der Universität zu Köln. Er
war Promotionsstipendiat der Hans-Böckler-Stiftung und ist derzeit
Lehrbeauftragter am Institut für Politikwissenschaft der Universität
Giessen.
hagalil.com
22-08-05 |