Nein, keine Angst, das ist keine in
der gängigen Politsprache geschriebene wissenschaftliche Abhandlung und
es sind auch keine langweiligen Sprachspielereien. Henryk M. Broder hat
zwar Karl Kraus gelesen und zitiert ihn auch genüßlich, doch was er zu
bieten hat, ist höchst aktuell und unglaublich witzig.
Wenn er einem führenden katholischen Moraltheologen das "Grundrecht
auf Dummheit" gewährt und diesen seitenlang zitiert und kommentiert,
dann ist das allein schon Grund genug dieses Buch zu erwerben.
Doch halt, wer keinen Sinn für feine Ironie hat, und die in
Österreich übliche Holzhammerpolemik gewohnt ist, der sollte die Finger
davon lassen. In diesen ernsten Zeiten habe ich dieses Buch ohne es
niederzulegen gelesen und mußte ständig lachen.
In Wirklichkeit könnte einem das Lachen im Halse stecken bleiben,
wenn man von der erschreckenden Inkompetenz der kommentierenden Klasse
und gewisser "Experten" in Deutschland liest. Es wäre ein Trost, wäre es
in Österreich nicht noch trostloser.
Doch leider haben wir hier niemand, der sich mit
Parallelerscheinungen in den österreichischen Medien kritisch und doch
amüsant auseinandersetzt.
Das Buch ist als Weihnachtsgeschenk für intelligente Leser zu
empfehlen.