![](awret.jpg)
Irene Awret:
Aber erst müßt ihr mich kriegen
Erinnerungen einer Malerin 1921-1944
Vorwort von Walter Laqueur
Gebunden, 345 Seiten
Aufbau-Verlag 2005
Euro 22,90
Bestellen?
Leseprobe |
Irene Awret:
Aber erst müßt ihr mich kriegen
Irene Awret, jüdische Malerin aus Berlin, hat die
finstersten Jahre des 20. Jahrhunderts durchgestanden, und nichts und
niemand konnte ihre unerschütterliche Lebenslust zerstören. Ihre
Erinnerungen spiegeln die Geschichte einer außergewöhnlichen Frau und
Künstlerin wider.
Mit viel Liebe zum Detail und äußerst farbenfroh
erinnert sich Irene Awret an ihre Kindheit in den "Goldenen Zwanzigern":
wie sich linke und rechte Extremisten auf der Straße bekämpften, die
Reichsmark stündlich an Wert verlor und die Lebensmittel immer knapper
wurden. Doch auch ihr Stummfilmauftritt als Fünfjährige an der Seite der
großen Diva Lil Dagover hat hier seinen Platz, ihre Begegnung mit dem
Expressionisten Ludwig Meidner, der frühe Tod der Mutter und ihre erste
Liebe.
Als Achtzehnjährige flieht sie von Berlin nach Brüssel,
studiert dort an der Kunstakademie, bis Hitler auch in Belgien
einmarschiert. Man bringt sie in das Zwischenlager Mecheln, wo sie als
eine unter Tausenden auf die Deportation nach Auschwitz wartet. Zufällig
entdeckt ein SS-Mann ihr Skizzenbuch - ein Glücksfall, dem Irene ihr
Überleben verdankt: Sie soll in der Malerstube arbeiten, muß
Nummernschilder für Mitgefangene, aber auch Porträts von Inhaftierten
und Familienangehörigen der SS-Wachmänner anfertigen.
Auf beeindruckende Weise gelingt es Irene Awret auch die
bitteren Erfahrungen ihres Lebens als eine künstlerische
Weiterentwicklung unter schwierigsten Umständen zu verstehen. Und nicht
nur das: In dieser bedrückenden Zeit lernt sie ihren Künstlerkollegen
Azriel Awret kennen - eine Liebe, die zunächst nur heimlich, in
vorsichtigen Gesten und wenigen Worten ausgelebt werden kann.
Irene Awrets Memoiren beschäftigen sich nicht mit
hoher Politik, sie erzählen das ungeschönte, persönliche Schicksal einer
Frau, die das Glück hatte, in einer Zeit zu überleben, in der so viele
ihrer Mitmenschen sterben mussten.
Aus dem Vorwort von Walter Laqueur
Irene Awret (geb. 1921), gewann mit
ihrem ersten Buch Days of Honey den Janusz-Korczac-Wettbewerb.
Seit 1968 lebt sie in Falls Church, Virginia. Ihre Bilder und
Skulpturen sind in Israel und in den USA weithin bekannt.
Leseprobe
hagalil.com
04-05-05 |