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Tel Aviver Jahrbuch für deutsche Geschichte XXXIII (2005)
Antisemitismus
Antizionismus
Israelkritik
Herausgegeben von Moshe Zuckermann
Wallstein Verlag 2005
EURO 44,-

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Tel Aviver Jahrbuch für deutsche Geschichte:
Israelkritik - Antizionismus - Antisemitismus

Rezension von Karl Pfeifer

Das Tel Aviver Jahrbuch für deutsche Geschichte 2005 ist ein Beweis dafür, dass sich Wissenschaft nicht unbedingt immer nur mit post mortem beschäftigen muss und auch höchst aktuell zu Tagesthemen Stellung beziehen kann. 26 Autoren garantieren Meinungsvielfalt und es ist auch gut, dass Autoren aufgenommen worden sind, die wegen ihrer politischen Stellungnahmen in Israel und der jüdischen Welt nicht populär sind.

Herausgeber Moshe Zuckermann hat recht, wenn er "Judentum, Zionismus und Israel" auseinanderhalten will: "Nicht alle Juden sind Zionisten; nicht alle Zionisten sind Israelis; nicht alle Israelis sind Juden". Ergänzend kann bemerkt werden, nicht alle Antizionisten sind Antisemiten, d.h. eine kritische Auseinandersetzung mit Israel bzw. mit dem israelisch-palästinensischen Konflikt könnte ja auch sachlich geführt werden, doch fällt es auf, wie oft diese Kritik in ein antisemitisches Fahrwasser abgleitet.

Georg Kreis (Basel) "Israelkritik und Antisemitismus": "Als Nichtjude und Nichtisraeli ist man zuweilen froh, wenn man für israelkritische Auffassungen eine jüdische und israelische Stimme als Beleg zitieren kann" und bezieht sich dabei auf Uri Avnery. Seiner Meinung, der 1991 aufgehobene UNO-Beschluß, Zionismus mit Rassismus gleichzusetzen sei nicht antisemitisch, widersprechen einige Antisemitismusforscher, denn dabei kommt es nicht nur auf die Motive, sondern hauptsächlich auf die Wirkung dieses UNO-Beschlusses an, und dieser hat die antisemitische Hetze bestärkt.

Jedoch hat Kreis recht, wenn er sagt: "Nicht den unerreichbaren harten Antisemiten, sondern dem großen Publikum des braven Mittelfeldes muss immer wieder deutlich gesagt werden, dass für Antisemitismus und dessen Ansteigen keine noch so kritisierbare Aktion Israels für verantwortlich erklärt werden kann." Auf welcher Ebene bewegt man sich, wenn man einen international anerkannten Staat bestätigt: "Israel nicht über irgendwelche ideologische Konstrukte, sondern vor allem als menschliche Tatsache zu respektieren" ist?

Israel ist der einzige Staat in der Welt, dessen Existenzberechtigung in Frage gestellt wird, letztendlich auch durch derartige nette Bemerkungen, dass es "als menschliche Tatsache zu respektieren" ist. Niemand hat bislang solche Töne über Pakistan beispielsweise geschrieben, obwohl seine Entstehung Millionen Menschen die Heimat und das Leben gekostet hat.

Brian Klug (Chicago/Oxford) macht es sich zu leicht, wenn er das Buch einer kaum bekannten amerikanischen Autorin zum neuen Antisemitismus einer kritischen Betrachtung unterwirft. Die Tatsache, dass diese Autorin vielleicht übertreibt, bedeutet nämlich nicht, dass doch alles paletti ist. Sicher gibt es heute keinen "Global War against the Jews", aber ein kritischer Blick in die Hetzsendungen arabischer Fernsehstationen, in antisemitische Texte und Karikaturen angesehener mainstream Medien bzw Publikationen der Antisemitismusforschungsinstitute in Berlin, Tel Aviv und Jerusalem genügt, um festzustellen, dass Grund zur Besorgnis ist.

Helga Embacher (Salzburg) hingegen geht auf den existierenden, realen und aggressiven Antisemitismus in Europa ein und beruft sich u.a. auf die ausgezeichneten, sehr ausgewogenen Berichte von Danny Leder aus Frankreich. Embacher wagt es Probleme anzusprechen, die man in Österreich gerne verschweigt: "Während linker Antisemitismus kein neues Phänomen darstellt und wissenschaftlich weitgehend aufgearbeitet ist, besteht große Unsicherheit im Umgang mit islamischen Antisemitismus, rührt doch dieser an der heiklen Frage der Demokratie und Anpassungsfähigkeit des Islams an Europa." Und sie stellt auch die Frage, "zu welchem Zeitpunkt und weshalb gerade Juden in Europa zum Sündenbock für die gescheiterte Integration von Muslimen werden und welche Rolle dem Nahostkonflikt dabei zukommt."

Doch sie begnügt sich nicht mit solchen Fragen, sondern stellt auch fest: "Gerade weil Muslime in Europa zu den Schwächsten der Gesellschaft gehören, fällt es von allem Linken und Liberalen schwer, die von ihnen ausgeübten spontanen Attacken auf Juden und jüdische Einrichtungen als Antisemitismus zu benennen. Es muß aber sehr wohl von Antisemitismus gesprochen werden, wenn junge Männer einzelne Juden und jüdische Einrichtungen stellvertretend für Israel angreifen und Israel somit dämonisiert und zum "kollektiven Juden" wird. Diente Israel in Ermangelung realer Juden in Europa häufig als Projektionsfeld und Ventil für Antisemitismus, so werden nunmehr europäische Juden für Israels Politik gegenüber den Palästinensern bestraft. Es kann auch insofern von einem neuen Antisemitismus gesprochen werden, da wir es mit neuen Trägern, neuen Motiven und einem aus dem arabischen Raum mit dem Nahostkonflikt nach Europa transferierten Antisemitismus zu tun haben."

Embacher bemerkt auch die "Parallelen zwischen dem Verhalten islamischer Jugendlicher und dem von Anhängern der Antiglobalisierungsbewegung.... Bei beiden Gruppen besteht insgesamt wenig konkretes Wissen über den Nahostkonflikt und die US-amerikanische Gesellschaft, ihre Kritik an Israel und den USA basiert primär auf Emotionen und Gefühlen..."

Werner Bergman und Wilhelm Heitmeyer (Bielefeld) analysieren den Diskurs in Deutschland und meinen: "The risk of being penalized for anti-Semitic statements depends largely on whether there are individuals willing to undertake the penalization up to and including forms of public scandal."

Juliane Wetzel (Berlin) berichtet in ihrem bemerkenswerten Artikel "EU und Antisemitismus" über den "Konflikt zwischen der EU und Vertretern jüdischer Organisationen", über "Antisemitismus und Israelkritik" sowie aktuelle Entwicklungen des Antisemitismus in Europa. Die Befolgung der von den EU-Staaten unterzeichneten "Berliner Erklärung" sollte in regelmäßigen Abständen von der Öffentlichkeit und den NGOs eingefordert und kontrolliert werden.

Der Sprachwissenschaftler Siegfried Jäger (Duisburg) bringt seine Überlegungen zu den EUMC-Berichten 2003 und 2004 zum Thema Antisemitismus. Er schreibt über den von der EUMC verursachten Skandal, als diese Wiener Institution einen von Werner Bergmann und Juliane Wetzel vom Zentrum für Antisemitismusforschung Berlin erarbeiteten Bericht lange Zeit unter der Decke hielt. Diese Wissenschaftler kamen zum Ergebnis, dass antijüdische Gewaltakte in den EU-Ländern nicht nur von (einheimisch-christlichen) Rechtsextremisten begangen wurden, "sondern zunehmend von islamischen Jugendlichen, die sich auf arabischsprachige Quellen berufend – eindeutig antisemitisch motiviert" sind. Dies war wohl der Hauptgrund dafür, dass die EUMC diesen Bericht zurückhielt. Den beiden Forschern warf man auch vor, sie würden auch vertretbare Kritik an Israle unter dem Begriff Antisemitismus subsumieren. Doch ihre Arbeit stützt sich auf Arbeiten von Helen Fein und Dietz Bering.

Laut Fein ist Antisemitismus: "a persisting latent structure of hostile beliefs towards Jews as a collective manifested in individuals as attitudes, and in culture as myth, ideology, folklore and imagery, and in actions – social or legal discrimination, political mobilisation against the Jews, and collective or state violence – which results and/or is designed to distance, displace or destroy Jews as Jews."

Die von Bergman und Wetzel herangezogene Spezifizierung von Dietz Bering lautet:
"Jews are not only partially but totally bad by nature, that is, their bad traits are incorrigible.
Because of this bad nature
- Jews have to be seen not as individuals but as a collective,
- Jews remain essentially alien in the surrounding societies,
- Jews bring disaster on their >host societies< or on the whole world, they are doing it secretely, therefore the anti-Semites feel obliged to unmask the conspiratorial, bad Jewish character."

Juliane Wetzel erklärte der Frankfurter Allgemeinen Zeitung: "dass unter dem Einfluss arabischer Medien und der von ihnen teilweise verbreiteten judenfeindlichen Stereotype unter arabischen Jugendlichen in Ländern wie Frankreich und Belgien antisemitisches Verhalten zunehme. Neben der wachsenden Vernetzung islamistischer und europäisch-rechtsradikaler Kreise fanden die Autoren der Studie heraus, dass sich mittlerweile auch Linksextremisten und Globalisierungsgegner, etwa auf palästinensischen Demonstrationen, einer antisemitischen Sprache bedienten. Demzufolge sei ihnen von der Wiener Beobachtungsstelle [EUMC K.P.] auch in Bezug auf diesen Zusammenhang vorgehalten worden, sie bedienten sich eines zu komplexen Antisemitismusbegriffs. Frau Wetzel habe diesen Vorwurf entschieden zurückgewiesen: 'Die Grenzlinie zwischen antiisraelischer Kritik und der Verwendung einer ausgeprägten antisemitischen Sprache sei mit aller Deutlichkeit gezogen worden. Zu der letzteren gehörten etwa Analogien zwischen den Verbrechen der Nationalsozialisten und den Praktiken des israelischen Staates – die allerdings auch von manchen radikalen Friedensaktivisten in Israel gezogen werden.'"

EUMC hat gegen diese wissenschaftliche Definition u.a. die politische Besorgnis, dies könne "Islamophobie in Europa" fördern, vorgebracht.
Jägers Vorschläge sollten insbesondere von der EU und vom EUMC beachtet werden, im Sinne demokratischer Transparenz sollte diese EU-Behörde Jägers wertvollen Beitrag auf ihre Homepage stellen, meint der Rezensent.

Klaus Hödl und Gerald Lamprecht (Graz) beschäftigen sich mit "Kontinuität und Transformation – Antisemitismus im gegenwärtigen medialen Diskurs Österreichs". Sie versuchen Gründe für das Vorhandensein von Antisemitismus namhaft zu machen und an ein einigen ausgesuchten Beispielen seine traditionellen und transformierten Erscheinungsformen im medialen Diskurs zu illustrieren. Sie weisen u.a. einen "Brückenschlag der Rechten mit den extremen Linken" nach, der sich in einer "gemeinsamen Israelfeindschaft, die das Existenzrecht des Staates Israel hinterfragt und Israel als den Aggressor im Nahostkonflikt" darstellt, äußert.

Mit Recht bemerken die Autoren: "Eine öffentliche Debatte über die Zulässigkeit antisemitischer Äußerungen wie auch eine grundsätzliche Bestimmung, was denn antisemitisch sei und was nicht, finden allerdings in der Regel unter Ausschluss der Öffentlichkeit in Gerichtssälen statt. Es erfolgt somit keine öffentliche Demontage der Codes. Das Problem des Antisemitismus und letztendlich auch die Frage der Gestaltung der Gesellschaft wird aus dem Kanon der öffentlich zu verhandelnden Themen herausgenommen und zu einem Tatbestand degradiert, der lediglich unterschiedliche Streitparteien als Privatpersonen betrifft. Damit stehlen sich die Gesellschaft und die kritischen Medien gleichsam aus der Verantwortung, wesentliche Themen über ihr Selbstbild und ihre Identitäten öffentlich auszuverhandeln."

Heidemarie Uhl (Wien) befasst sich mit der österreichischen Perspektive "auf neue Tendenzen der deutschen Erinnerungskultur", da geht es um die Gegenüberstellung deutscher Schuld zu deutschem Leid.

Gerhard Hanloser (Freiburg) widmet seine Arbeit dem weiten Feld "Linksradikalismus und Israel". Den K-Gruppen bestätigt er dezidierten Antiintellektualismus, unhistorische Glorifizierung "der Arbeiterklasse", ressentimenthafte Ablehnung der Kritischen Theorie und aggressiven Antizionismus." Den "Antideutschen" wirft er etwas vereinfachend und demagogisch vor "sich als Antibürger zu gerieren, obwohl sie in der Tag nichts anderes vertreten als eine aggressive Politik, die eine idealistisch gesetzte "Bürgerlichkeit" mit Bomben und Kanonen verteidigen will."

Volker Weiß (Hamburg) beleuchtet gründlich "Die antizionistische Rezeption des Nahostkonflikts in der militanten Linken der BRD", d.h. in den verschiedenen Terrorgruppen und ihrem Dunstkreis. Seine Schlussfolgerung: "In der Reproduktion klassischer Stereotype des Antisemitismus zeigt sich die Einbettung" des Antizionismus in "die longue durée des Judenhasses". Der Antizionismus funktioniert weitgehend "als ticket für die tradierte Judenfeindschaft, seine ultimo ratio ist die Vernichtung Israels".

Jack Jacobs (New York) zitiert in "Bundist Anti-Zionism in Interwar Poland” auch Alter und Erlich, zwei wichtige Bundfunktionäre, leider wird nicht vermerkt, dass beide in der Sowjetunion umgebracht wurden.

Yoav Peled (Tel Aviv) versucht Parallelen herzustellen zwischen Bund und Balad "als Kritik der zionistischen Theorie und Praxis".

John Bunzl (Wien) sieht "Spiegelbilder – Wahrnehmung und Interesse im Israel/Palästina Konflikt". Er zitiert den oben erwähnten Brian Klug zustimmend, der die Bezeichnung von Juden als "Zionisten" auf amerikanische Rechtsextremisten beschränkt, die "vom ZOG (Zionist Occupied Government") in Washington sprechen", obwohl hier auch der prominente Sozialdemokrat Fritz Edlinger ein antisemitisches Buch herausgab, in dem ZOG propagiert wird. Der Politikwissenschaftler Bunzl ist unter die Psychologen gegangen und erlaubt sich eine Ferndiagnose. Eine falsche, neurotische Identifikation liegt "bei vielen Deutschen und Österreichern vor, die in den letzten Jahrzehnten zum Judentum übergetreten" sind, "weil sie die individuelle und kollektive Auseinandersetzung mit der fürchterlichen Last der NS-Vergangenheit überfordert habe."

Pauschal unterstellt er den "Antideutschen" sie "instrumentalisieren Israelis und Palästinenser aus Gründen des eigenen psychischen Haushalts..." Und Bunzl beklagt tatsächlich, "dass im zionistischen Diskurs eine Dämonisierung des Mufti von Jerusalem, Hadj Amin al-Husseini, niemals fehlen darf". Es mag schon sein, dass es solche zionistische Autoren gibt, aber gleichzeitig gab und gibt es eine Verherrlichung des Nazikollaborateurs in mainstream arabischen Medien, die er nicht erwähnt. Sicher gibt es – wie Bunzl beanstandet – rechte Politiker in Israel, die mit dem Hinweis auf arabischen Antisemitismus von realen Problemen ablenken möchten, dafür gibt es einige Politikwissenschaftler, die oft genug für linken und arabischen Antisemitismus Verständnis finden und diesen ausschließlich mit dem Nahostkonflikt begründen.

Moshe Zimmermann (Jerusalem) "Mohammed als Vorbote der NS-Judenpolitik? – Zur wechselseitigen Instrumentalisierung von Antisemitismus und Antizionismus". Zimmermann findet klare Worte: "Der Bombenanschlag auf das jüdische Gemeindehaus in Buenos Aires 1994, auf die Synagoge in Dscherba (Tunesien) 2002 oder das Selbstmordattentat von Palästinensern auf Israelis bei der Feier des Sederabends in Netanja im Jahre 2002 sind die praktische Schlussfolgerung aus dem Wandel des antiisraelischen, antizionistischen Kampfes in einen Kampf gegen "die Juden", mithin Resultat des Übergang zum Antisemitismus, zum Judenhaß. Besonders im palästinensischen Lager wird leicht die Grenze zwischen antiisraelischer und antisemitischer Denkweise und Handlungspraxis verwischt." Gut geschrieben.

Esther Webman (Tel Aviv) "Antizionism, Antisemitism and Criticism of Israel – The Arab Perspective" ist eine kenntnisreiche und differenzierte Dokumentation. Ihre Bemerkung "Understanding the reasons for manifestations of anti-Semitism is imperative to finding ways to eliminate but not to justify them" sollte man sich genauso merken, wie ihren letzten Satz: "Altough still anchored in the Arab-Israeli conflict, anti-Semitism has become part of a wider political discourse and is interwoven in a profound, ongoing debate between the agents of change, liberalism, democratization and peace in the Middle East and nationalists and Islamists who utterly reject these processes."

Ilan Pappe (Haifa) stellt in "From Anti-Semitism to Anti-Islamism – Jewish Israeli Intellectual Perception of Anti-Semitism in Europe, 2000-2004” die Tatsachen auf den Kopf, die Wirklichkeit, dass in wichtigen Massenmedien der arabischer Länder Juden beschuldigt werden, Ritualmorde zu begehen und für alles Unglück verantwortlich zu sein, ist für Pappe verglichen mit der Beilage der links-liberalen Tel Aviver Tageszeitung "Haaretz", in der Antisemitismusforscher wie Dina Porat, Robert Wistrich und Yehuda Bauer ihre Artikel veröffentlichten, nicht von Bedeutung. Bei seiner Kritik wendet er die schon von den Stalinisten benützte Methode an, seinen Gegnern etwas in den Mund zu legen, was sie nicht geschrieben haben, um dann dies leicht zu widerlegen. Pappe scheut sich auch nicht den französischen Komiker Dieudonné M'bala M'bala vom Antisemitismus freizusprechen obwohl dieser am 1. Dezember 2003 als Gast in Marc-Olivier Fogiels Fernsehsendung mit dem passenden Namen "On Ne Peut Pas Plaire a Tout le Monde" (Man kann nicht jedem gefallen) bei France 3, einem öffentlichen Sender, ins Studio platzte, dabei eine Uniform trug, den Hut eines ultraorthodoxen Juden und Schläfenlocken. Er machte einen steifarmigen Hitlergruß und sagte "IsraHeil". Später rief er die Zuschauer dazu auf, der "Achse des Guten – der amerikanisch-zionistischen Achse" beizutreten. Das ist laut Pappe zulässige Kritik an der israelischen Politik. Und Universitätslektor Pappe hat auch entdeckt, wo der wirkliche Antisemitismus zu finden ist, nämlich im israelischen Diskurs über Araber.

Dan Bar-On (Beer-Sheva) setzt sich in "A Different Way of Being Jewish and Israeli – Self-Reflection and in Dialogue with the World" als Psychologe mit Identitätsproblemen auseinander. Er fragt weshalb Juden nach dem Krieg keine Rache an Deutschen genommen haben. Leider erklärt er uns nicht, weshalb hingegen Rache bei den arabischen Nachbarn ein zentrales Thema ist.

Einige interessante Rezensionen ergänzen diesen 442 Seiten umfassenden Sammelband, der allen empfohlen wird, die sich über Antizionismus und Antisemitismus Gedanken machen.

hagalil.com 11-05-05











 

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