antisemitismus.net / klick-nach-rechts.de / nahost-politik.de / zionismus.info

haGalil onLine - http://www.hagalil.com
     

hagalil.com
Search haGalil

Newsletter abonnieren
 
 
 

 


Yitzhak Laor:
Ecce homo
Unionsverlag 2005
Euro 24,90

Bestellen?

 

Yitzhak Laor:
Ecce homo

Von Katrin Schuster

Ein versehrter alter Mann vom Militär trifft auf eine schöne Frau: Der einseitig glasäugige, nur mehr neunfingrige, israelische General Adam Lotem lernt in der Universitätsbibliothek von Tel Aviv die unnahbare, wechselhafte Shulamit kennen, die auf beinah all seine Erzählungen stets nur "Ja, ich weiß" entgegnet.

Während er hinter ihr her ist, ist Professor Gold – im Gefolge die Herren Silber, Kupfer und Holz – hinter Lotem her, auf dass ein wenig des soldatischen Glanzes auch auf ihn herniederscheine. Ständig wiederkehrende Themen der Gespräche sind die Leopardin des Befehlshabers Mitte und der vergessene Name des Inlandsgeheimdienstchefs.

Der Autor Yitzhak Laor wird in Israel geliebt wie gehasst: Als er 1990 den Poesiepreis des Ministerpräsidenten erhielt, weigerte sich Yithzak Schamir, den Preis zu überreichen. Auch in "Ecce homo" hat er sich ein weiteres Mal mit der ihm eigenen, deftigen Respektlosigkeit der israelischen Armee, ihrer Kriege und Verfehlungen angenommen (Laor selbst hat den Kriegsdienst in den besetzten Gebieten verweigert): "Krieg am Golf, und aus dem Radio sabbern die Nachrichtensprecher, schließlich sind sie der Speichel des Staates." Es ist Shulamit, die Lotem immer wieder an die Orte von Vertreibung und Verbrechen führt.

Doch "Ecce homo" ist gleichzeitig: ein Campusroman voll geiler oder eitler Bildungsgecken, eine böse wie bittere Groteske über die Rückwärtsgewandtheit nationaler und individueller Identität, ein herrlich verqueres Sammelsurium von Verrückten, die die Liebe, das Leben oder den Tod suchen – und manchmal sogar finden.

Literatur aus Israel:
Yitzhak Laors "Steine, Gitter, Stimmen"
Laors hochkomplexes Kunstwerk ermöglicht es dem Leser nicht ohne weiteres, einen geordneten Handlungsstrang herauszulösen, auch nicht derer zwei oder drei. Vielmehr erinnert der Roman an ein pausenloses Abbrennen narrativer bengalischer Feuer...

hagalil.com 08-12-05











 

haGalil.com ist kostenlos! Trotzdem: haGalil kostet Geld!

Die bei haGalil onLine und den angeschlossenen Domains veröffentlichten Texte spiegeln Meinungen und Kenntnisstand der jeweiligen Autoren.
Sie geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber bzw. der Gesamtredaktion wieder.
haGalil onLine

[Impressum]
Kontakt: hagalil@hagalil.com
haGalil - Postfach 900504 - D-81505 München

1995-2014 © haGalil onLine® bzw. den angeg. Rechteinhabern
Munich - Tel Aviv - All Rights Reserved

ehem. IDPS (Israeli Data Presenting Services) Kirjath haJowel, Jerusalem