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Gudrun Maierhof, Chan Schütz, Herman Simon (Hg.):
Aus Kindern wurden Briefe.
Die Rettung jüdischer Kinder aus Nazi-Deutschland
edition Berlin im Metropol Verlag 2004
Euro 14,90

Aus Kindern wurden Briefe:
Die Rettung jüdischer Kinder aus Nazi-Deutschland

Von Ester Golan, Jerusalem

"Aus Kindern wurden Briefe" ist der der Titel des Begleitbandes zur gleichnamigen Ausstellung, die im September 2004 in Berlin im Centrum Judaicum, eröffnet wurde. Die Herausgeber haben es sich zur Aufgabe gemacht das Thema zusätzlich zu der Exposition zu vertiefen. Somit wird dieses Buch seinen Platz unter anderen Nachschlagwerken finden.

Die Geschichte der Rettung von Kindern aus Nazi-Deutschland nach Palästina und der USA wird aus der Perspektive der Kinder und ihrer Retter erzählt. Hier ist ein Versuch die Wirkungsfelder von Frauen, Recha Freier, Käte Rosenheim und einige ihrer Mithelfer wie Elli Freund, Beate Berger und Frieda Heilberg zu beleuchten.

Kinder sind die Zukunft der Nation, Kinder gewähren die Kontinuität eines Volkes. Bereits 1932 erkannte Recha Freier, eine überzeugte Zionistin, aus einem bereits damals hebräisch sprechenden Hauses, die dringende Notwendigkeit sich Jugendlichen zu widmen um ihnen ein neues Leben in ihrem eigenen Land, in Erez Israel zu ermöglichen. Sie gründete 1932, bereits im Jahr vor der Nazi- Machtübernahme, die Jugend-Alija und brachte somit eine der größten Kinderrettungsaktionen vor der Shoa ins Rollen.

Eingebettet in diesem Buch, ab Seit 264 finden die erstmalige deutsche Übersetzung des Buches von Recha Freier: "Wurzeln schlagen" - Die Gründung der Jugend-Alija und ihre ersten Jahre.

Dieses Werk bildet die Grundlage der Geschichte über Recha Freier, Leiterin der Kinder und Jugend Alija, Abteilung der Zionistischen Organisation in Berlin. Recha hatte eine Vision die sie so weit wie möglich legal und wenn nötig auch auf anderen Wegen verwirklichte. Solange noch die Möglichkeit bestand einem Menschen behilflich zu sein, ein einziges Kind zu retten blieb Recha in Berlin tätig.

1941 musste sie letztendlich selbst mit ihrer 11 jährigen Tochter mit Hilfe von Schmugglern über die Grenze in Richtung Jugoslawien flüchten, ähnlich wie die letzten hundert Jugendlichen denen es gelang Deutschland während des Krieges zu verlassen, um auf Umwegen Palästina zu erreichen.

Laut Gudrun Maierhof, war es weitaus schwieriger über Käte Rosenheim zu recherchieren. Diese Frau, die in der Weimarer Republik Regierungsrätin war, 1934 –1941 eine zentrale Rolle in der jüdischen Hilfsorganisation spielte und die Leitung der Abteilung Kinderauswanderung übernahm, sollte nicht vergessen werden. Es währte Jahre um einige relevante und interessante Dokumentationen mit Hilfe ihrer Schwester zusammen zu tragen. Zur Aufgabe von Käte Rosenheim von 1934 –1939 gehörte es, sich um die Auswanderung der Kinder ins europäische Ausland, Holland, Frankreich, Schweden, Dänemark und eintausend Kinder,(OTC "One Thousand Children") nach Amerika zu kümmern. Sie unterstand der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland und hielt sich streng, an die gesetzlichen Regeln.

Um die Rettungsaktion der Kinder deutlich zu machen und ihnen ein Antlitz zu verleihen, stellvertretend für zwölftausend Kinder die aus Berlin auswandern konnten, finden wir kurz gefasste Einzelschicksale, mit Fotos von damals und heute versehen, von zwölf Kindern, die damals ihr Elternhaus verließen. Diese waren fast 70 Jahre später, zwölf aus aller Welt angereist, geladene Gäste zur Eröffnung der Ausstellung. Sie gehörten zu den Tausenden von Kindern, denen es mit Hilfe dieser Frauen gelang Deutschland rechtzeitig zu verlassen, nach Amerika, oder mit der Jugend Alija nach Palästina, oder auf Auslands-Hachshara, mit Kindertransporten nach England und in andere Länder. Aus Kindern wurden Briefe, die Eltern blieben zurück. Die meisten Kinder wurden bald zu Waisen, die ihre Eltern nie mehr wieder sahen.

Zu jedem Kapitel dieses Buches gibt es unzählige Anmerkungen und ein Personenregister. Am Aufbau des Buches sind elf Mitarbeiter beteiligt. Der Brief als Kulturgeschichtliches und Quellenrelevantes Medium wurde von Elke Kotowski geschrieben. Regine Scheer berichtet über den Transfer des Berliner Kinderheimes Ahavah nach Kirjat Bialik, Bat-Ami Zucker über Frances Perkins und die amerikanische Flüchtlingspolitik 1933 bis 1940. Der Epilog ist von Chana Schütz und Hermann Simon. Alle Autorinnen und Autoren werden durch Kurzbiographien in im Anhang vorgestellt.

hagalil.com 03-05-05











 

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