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Rainer Fromm:
Schwarze Geister, neue Nazis
Jugendliche im Visier totalitärer Bewegungen

Olzog-Verlag 2008
Euro 24,90

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Eine Buchneuerscheinung schließt eine Lücke:
"Schwarze Geister, neue Nazis"

Der renommierte Extremismus-Experte und Fernsehjournalist Dr. Rainer Fromm liefert einen wichtigen Beitrag zur offensiven Auseinandersetzung mit totalitär-extremistischen Bestrebungen und ihren Gefahren für die demokratische Gesellschaft

Von Jörg Fischer-Aharon

Schon seit etlichen Jahren beobachtet der Autor totalitäre Jugendsubkulturen und dokumentierte diese, ihr bizarres Innenleben und ihre menschenverachtenden Ideologien nicht nur in Printmedien, sondern auch in TV-Reportagen für Magazinsendungen wie Frontal21 (ZDF) oder Fakt (ARD). In dem nun vorliegenden Werk werden aber nicht nur jahrelange Rechercheergebnisse der Öffentlichkeit in verständlicher Form vorgestellt, sondern auch aktuelle Ereignisse und Entwicklungen analysiert und detailliert dokumentiert.

Das Buch belegt: Die scheinbar so unterschiedlich, voneinander unabhängigen Jugendsubkulturen wie Grufties, Black Metal, Satanismus, Vampirismus und Rechtsextremismus haben mehr Schnittmengen, mehr Berührungspunkte als das bislang bekannt war. Und auch in den Methoden der Anwerbung insbesondere von Jugendlichen und Schülern bedienen sich diese ähnlicher Methoden und locken mit einer menschenverachtenden Ideologie, die sich fragmentartig oder sogar größtenteils identisch in fast allen der genannten Subkulturen wiederfindet.

Wesentliche Bestandteile der Ideologien der totalitären Subkulturen sind neben Sozialdarwinismus und der Verachtung vermeintlich Schwächerer, vor allem die Wahnvorstellung von der "Überlegenheit" der "arischen Rasse", ein hasserfüllter Antisemitismus, die Glorifizierung selbst bestialischer Gewalt und Grausamkeit und militante Homophobie. Die kompromisslose Ablehnung aller moralischen und ethischen Werte ist hierbei schon eine Selbstverständlichkeit. Und das wichtigste Werbemittel ist zugleich eine der entscheidenden Säulen bei der Indoktrination insbesondere der jugendlichen Szeneangehörigen mit der Ideologie: Musik.

Jede Subkultur weist eine kaum noch zu übersehende Anzahl von Bands, Musiklabels und szenespezifischer Geschäfte auf, die teilweise mit sicherlich unterschiedlichen Gewichtungen und Stilelementen, aber mit gemeinsamen ideologischen Stoßrichtungen nicht nur die Vermittlung des beschriebenen Weltbildes übernehmen und so die geistigen Grundlagen für zum Teil schockierende Gewalttaten schaffen, sondern sie sind auch die Basis für eine äußerst lukrative und florierende subkulturelle Industrie, in der Millionen umgesetzt werden.

Rainer Fromm schont in seinem Buch weder die Subkulturen, die er in ihrer ganzen Gefährlichkeit im Licht der Öffentlichkeit darstellt, er schont auch die Leser nicht: Sie werden konfrontiert mit Liedtexten, mit der Dokumentation wie Szeneangehörige zum Teil auf brutale Art und Weise ihr Weltbild in die Tat umsetzen. So ist das Buch, und das gehört zweifelsfrei zu seinen zahlreichen Stärken, keine abstrakte Auseinandersetzung mit "dem Bösen" schlechthin, sondern eine realitätsbezogene und ungeschminkte Darstellung dessen, wovor man am liebsten die Augen verschließen und wovon man nichts wissen will.

Dem Buch wird viel mehr als nur ein flüchtiger Blick in einen vielschichtigen Sumpf aus Menschenhass, Gewalt und barbarischen Sadismus gewährt. Aber dieser schonungslose Blick auf die nackten Tatsachen ist notwendig, denn zu lange hat man offenkundig eine Entwicklung verschlafen, deren Gefährlichkeit nur schwer abzuschätzen ist. So fragt man sich verwundert, warum nicht härter gegen Gewalt verherrlichende Musik vorgegangen wird, warum man in den Verfassungsschutzberichten nicht wirklich etwas über nationalsozialistische Tendenzen und Inhalte bei den beschriebenen Subkulturen außerhalb des klassischen Rechtsextremismus findet.

Die Authentizität und Verwertbarkeit des Buches in der politischen und pädagogischen Arbeit wird durch Gespräche mit Szeneangehörigen, aber auch durch Gastbeiträge ehemaliger Angehöriger verschiedener Subkulturen unterstrichen. Allerdings wird das Arbeiten mit dem Buch dadurch etwas erschwert, da es auf Register verzichtete. Dafür gibt es eine Kontaktliste für Hilfesuchende und umfangreiche Literaturhinweise.

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hagalil.com 10-02-08











 

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