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Thea Altaras:
Synagogen und jüdische Rituelle Tauchbäder in Hessen – Was geschah seit 1945?
Eine Dokumentation und Analyse aus 264 hessischen Orten
2., aktualisierte, kombinierte u. erweiterte Auflage 2007
Aus dem Nachlass hrsg. v. G. Klempert u. H.-C. Köster
432 Seiten, 1244 Abb., davon 218 farbig
Euro 39,80 EUR

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Schlusswort von 2004

Thea Altaras:
Synagogen und jüdische Rituelle Tauchbäder in Hessen – Was geschah seit 1945?

Leseprobe

KIRBERG (Altkreis Limburg), Gemeinde Hünfelden 22, 23

Architektonische Merkmale:

In Ortsmitte, an ein altes Wohnhaus angelehnt und dessen baulicher Bestandteil, von einer Seite freistehend, an einem von drei Seiten geschlossenen Platz der Wassergasse (Hausnummer 7) liegend. Zweigeschossiges Fachwerkhaus, verputzt. Durchgehendes Satteldach, traufseitig zum Platz, Biberschwanzeindeckung, Steinsockel, der später durch Ziegel ersetzt wurde.

Das Fachwerk im Unter- und Obergeschoss, bestehend aus fünf Gefachen, ist eine Fortsetzung der am vorderen Wohnhaus angewandten konstruktiven Elemente. Schwelle, Rähm, Brust- und Halsriegel setzen sich in gleicher Höhe fort, ebenso die Dachkonstruktion und der Sockel. Das kleine Mauerstück zwischen dem Wohnhaus und der ehemaligen Synagoge hat keine konstruktive Funktion, es trennt die beiden Eingänge und gleichzeitig verdeckt es den ehemaligen Synagogeneingang vor unerwünschten Blicken. Die Synagoge hatte im Untergeschoss neben der rechts liegenden einflügeligen Eingangstüre zwei Fenster, darüber im Obergeschoss drei gleichgroße Fenster, die symmetrisch über den unteren Öffnungen lagen. Alle Fenster mit eigenen Fensterpfosten und Sturzriegeln.

Der Umbau zur Wohnung hat auch Fassadenänderungen mit sich gebracht, vor allem bei den Fensteröffnungen im Obergeschoss, der Dachdeckung und dem Sockel.

Bauhistorie und vorgefundener Zustand:

Der Fortsetzung des davorliegenden Wohnhauses von 1760, als dessen Gebäudeteil errichtet, kann annähernd dieselbe Erbauungszeit, die Mitte des 18. Jahrhunderts zugestanden werden, da beide eine einheitliche Bauform bilden. Es kann angenommen werden, dass dieser Gebäudeteil schon bald (wenn nicht bereits ursprünglich) nach der Erstellung als Synagoge diente, da einerseits die 1750 gegründete jüdische Gemeinde der Ortschaften Heringen, Mensfelden, Kirberg und Dauborn ihre Synagoge in Kirberg gehabt haben sollen, und zum zweiten wird 1844 berichtet, dass Juden bereits 100 Jahre zum Gottesdienst in die Synagoge nach Kirberg gingen, was in die Zeit um 1744 führt.

Nach dem 2. Weltkrieg ist die ehemalige Synagoge vom Besitzer zum Wohnhaus umgebaut und vermietet worden. Zum Zeitpunkt der ersten Aufnahme, September 1985, stand das Gebäude leer, in Besitz der in der Nachbarschaft liegenden Bäckerei.

Das inzwischen sehr vernachlässigte Gebäude war nicht unter Denkmalschutz, und der Besitzer äußerte sich, er habe nicht die nötigen Mittel für dessen Renovierung.

Bei der zweiten Besichtigung, August 2002, war der Gebäudeteil der ehemaligen Synagoge nicht mehr unter den Kletterpflanzen sichtbar, und das ganze Anwesen war durch ein Schild zum Verkauf angeboten.

Quellen: Hess. H. St.A. Wiesbaden, Best. 232 und 417. - Paul Arnsberg: Die jü. Gem. in Hessen, 1971 (Dauborn). - Familie Oppermann, Kirberg. - Ortsansässige ältere Personen.

hagalil.com 16-10-07











 

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