"In diesen dunklen Tagen, die über uns
hereingebrochen sind,
denke ich mir immer wieder, dass die Arbeit von Amira Hass
ein Beispiel von gesundem Menschenverstand, Mut und
menschlicher Würde ist, wie man es nur selten findet."
David Grossman
Gaza:
Tage und Nächte
in einem besetzten Land
Beck (2003), Preis: Euro 24,90
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Lesungen mit Amira Hass
Dieses Buch über den Nahost-Konflikt ist ein
besonderes, weil es von einer ungewöhnlichen Frau und aus ungewohnter
Perspektive geschrieben wurde. Amira Hass ist natürlich nicht die einzige,
die in Israel über das Leben in den Palästinensergebieten berichtet. Aber
sie ist die einzige unter den israelischen Reportern, die ihren Alltag mit
den Palästinensern teilt.
Als Israelin freiwillig unter Palästinensern zu leben, gilt nicht
wenigen ihrer Landsleute als Kollaboration mit dem Feind, wie ihr
andererseits viele Palästinenser mit tiefem Mißtrauen begegnen. Doch ist es
gerade diese Existenz als Grenzgängerin zwischen den Fronten, die ihr dieses
Buch ermöglicht hat.
Amira Hass verleiht dem gewöhnlichen palästinensischen Leben ein Gesicht.
Hier erfährt man, was es bedeutet, als Taxifahrer oder Arzt, als Bauer oder
Hausfrau in den besetzten Gebieten zu leben. Hass dokumentiert den
palästinensischen Alltag ebenso genau wie das Mit- und Gegeneinander
palästinensischer Organisationen. Sie beschreibt die ohnmächtige Wut auf die
israelischen Besatzer ebenso wie die Selbstherrlichkeit des autoritären
Regimes Yassir Arafats. Entstanden ist damit ein bedrückend-plastisches Bild
jener Mischung aus Fatalismus und Hoffnung, aus Verzweiflung und Zorn, die
dem israelisch-palästinensischen Konflikt immer neue Nahrung zufließen läßt.
Amira Hass, Tochter
osteuropäischer Holocaust-Überlebender, ist Korrespondentin der israelischen
Zeitung Ha’aretz und lebt seit vier Jahren freiwillig als erste und einzige
israelische Journalistin im Gazastreifen und im Westjordanland, derzeit in
Ramallah. Für ihre ungewöhnlichen und mutigen Reportagen aus den
Palästinensergebieten wurde sie mit dem World Press Hero Award des
International Press Institute ausgezeichnet. 2002 erhielt sie den Prince
Claus Award und den Bruno-Kreisky-Preis für Verdienste um die
Menschenrechte.
Titel der Originalausgabe:
Lishtot mehayam shel 'Aaza
1996 erschienen bei Hasifriya Hahadasha, Israel.
Die Übersetzung erfolgte auf der Grundlage der englischen Ausgabe
Drinking the Sea at Gaza. Days and Nights in a Land Under Siege
2000 erschienen bei Owl Books, Henry Holt and Company, New York
Leseprobe:
An einem Sommertag des Jahres 1995 fand ich endlich die Lösung eines
Rätsels, das mich seit meiner Kindheit verfolgt hatte...
Einleitung
I Sehnsucht nach Freiheit
1. Der Militärgouverneur zieht um
2. Flugblätter zwischen Windeln
II Familien so wie wir
3. Eine Bougainvillea und ein Haufen Schutt
4. Khalid wechselt die Partei
5. Wie es im Koran geschrieben steht
III Verluste
6. Steuern auf das nackte Leben
7. Wir stammen aus demselben Dorf
8. Sie sind nicht dabei
9. Bringt die Kriegsgefangenen nach Hause
IV Gaza - ein großes Gefängnis
10. Die Ausreisegenehmigung von gestern
11. Warten, bis man vierzig wird
12. Der Motor ist abgestorben
13. Ein Volk in Waffen
Epilog
Epilog
für die deutsche Ausgabe
Danksagungen
Anmerkungen
Glossar
Zeittafel
ISRAEL UND PALÄSTINA:
VERZERRTE
WAHRNEHMUNGEN
hagalil.com
10-07-03 |