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Antisemitismus und die Transformation des Nationalen

Einleitung zur Ausgabe 4/2010 der Österreichischen Zeitschrift für Politikwissenschaft …

„Wirksame Abwehr des Antisemitismus ist von einer wirksamen des Nationalismus in jeglicher Gestalt unabtrennbar.“
(Adorno 1997a, 381)

Von Karin Stögner (Wien/Budapest)/Thomas Schmidinger (Wien/Minneapolis)

In der Antisemitismusforschung gilt seit den Arbeiten der Kritischen Theorie (z.B. Horkheimer/Adorno 1997; Adorno 1997b; 1997c; 1997d) die These vom engen Zusammenhang von Nationalismus und Antisemitismus als allgemein anerkannt. Dies zeigt die Entwicklung der europäischen Nationalstaaten im 19. Jahrhundert (vgl. z.B. Massing 1959; Arendt 2001; Claussen 1994) und im 20. Jahrhundert, in dem die Verschränkung von Antisemitismus und Nationalismus in der Shoah gipfelte (Lepsius 1990).

Die Entwicklung des Kapitalismus und des modernen Nationalstaates zeitigte Transformationen der Judenfeindschaft dahingehend, dass sie, wenngleich auf vormoderne Formen zurückgreifend, ab der Mitte des 19. Jahrhunderts als spezifisch antiprogressive Reaktion auf veränderte gesellschaftliche, politische und ökonomische Konstellationen auftrat und das Judentum als „Gegenrasse“ imaginierte. Der moderne Antisemitismus war integraler Bestandteil nationalistischer, aber auch vieler (früh-)sozialistischer Bewegungen. Nationalismus und Nationalstaat konstituierten sich nicht nur an äußeren, sondern auch an konstruierten „inneren Feinden“, zu denen in den europäischen Nationalstaaten insbesondere Juden und Jüdinnen zählten, die gleichermaßen mit Liberalismus, Sozialismus, Kapitalismus und Kommunismus identifiziert wurden. Charakteristisch ist gleichzeitig, dass Juden und Jüdinnen, vor der Entwicklung des modernen Nationalstaates neben den Deutschen als einzige Nation imaginiert (Claussen 2000, 68), ab dem Ende des 18. Jahrhunderts das „Nationale“ bzw. die Fähigkeit zur Nationsbildung gerade abgesprochen wurde, sie also nicht einfach als konkurrierende Nation, sondern als kosmopolitische „Gegennation“ schlechthin imaginiert wurden und somit als Projektionsfläche für uneingestandene Unsicherheiten, Brüchigkeiten und Antagonismen im modernen Nationskonzept fungierten. Im nationalistischen Antisemitismus repräsentierten Juden und Jüdinnen das Nicht-Identische, im völkischen Diskurs waren sie Anti-Volk und Anti-Nation (vgl. Holz 2001; Rensmann 2004).

Hatte der Nationalismus – in seiner staatsbürgerlichen Ausprägung – im 19. Jahrhundert noch gesellschaftspolitisch progressive Implikationen eingelagert, deren aufklärerischer Impetus im Versprechen von Freiheit und Selbstbestimmung zu finden war, so hat er mit diesen in seiner völkischen Ausprägung bereits im 19. Jahrhundert gebrochen, um in einen außer Kontrolle geratenen rassistisch konnotierten Nationalismus überzugehen (vgl. Delanty/O?Mahony 2002, 94ff.; Volkov 2000; Arendt 2001). An diesem Punkt wird die Funktion des Nationalismus als Statthalter und Katalysator für unerfüllte Bedürfnisse erkennbar, ja als Zeichen für eine geheime Ahnung der Individuen, dass trotz der Überwindung der feudalen Strukturen und der Kleinstaaterei nicht die Freiheit und Gleichheit der citoyenneté eingerichtet wurde, welche das revolutionäre Konzept des Nationalstaats noch versprochen hatte. Es war eben nur abstrakte Gleichheit, die gewährt wurde, die aber in den realen Lebenswelten der Menschen oft keine Entsprechung fand; es öffnete sich ein Abgrund zwischen Anspruch auf Gleichheit und realer Ungleichheit. Gegen solche abstrakte Gleichheit wendet sich auch der (ethnische) Nationalismus und setzt an seine Stelle die vermeintlich konkrete Egalität der völkischen Gemeinschaft (vgl. Andreas Peham in diesem Heft). Im abstrakten Recht fürchtet der zunehmend ethnisierte Nationalismus Auflösungstendenzen gewohnter Bindungen und althergebrachter Zusammenhänge, und im Grunde behält er damit auch recht, betrachtet man die Verallgemeinerung der bürgerlichen Warengesellschaft, mit welcher wiederum die Freisetzung des Individuums von unmittelbarem Zwang und die Abstrahierung persönlicher Abhängigkeits- und Gewaltverhältnisse zu unpersönlichen, vermittelten Formen von Herrschaft verbunden sind, auf denen moderne Vergesellschaftung wesentlich beruht (vgl. Natan Sznaider in diesem Heft).

In dieser Entwicklung zum völkischen Nationalismus spiegeln sich aber auch unterschiedliche historische Entwicklungen wider. Während sich etwa die dominanten Strömungen des französischen Nationalismus bis heute auf die Französische Revolution oder der US-amerikanische Nationalismus auf die im Zusammenhang mit der Unabhängigkeitserklärung verabschiedete gemeinsame Verfassung beziehen und damit politische Nationalismen blieben, bezog sich der deutsche Nationalismus auf ein durch „rassische“ und biologische Eigenschaften definiertes Volk, wie etwa Franz Neumann (2004, 136f.) darlegte:

Eine biologische Rassentheorie ersetzte die politische Nationalitätstheorie. Lange vor Hitler zeigte sich die Tendenz, an die Stelle des politischen Bandes zwischen freien Menschen das natürliche Band zwischen „artgleichen“ Deutschen zu setzen.

Im ethnischen Nationalismus ist „Gleichheit“ nur zu haben über eine mythische Vereinigung mit „Blut und Boden“, und über den Ausschluss alles dessen, was nicht dazu gehört. Solcher „Triumph der repressiven Egalität, die Entfaltung der Gleichheit des Rechts zum Unrecht durch die Gleichen“ (Horkheimer/Adorno 1997, 29), findet eine Angriffsfläche in den Juden und Jüdinnen, die, im nationalistischen Antisemitismus mit den Attributen der Wurzellosigkeit und des Fremden belegt, schließlich zum Synonym für das schwer fassliche Nicht-Identische werden, das seinerseits die nationale Ordnung und die Vorstellung einer ursprünglichen Einheit zwischen Kollektiv und essentialisierter Nation infrage stellt. Klaus Holz zeichnet nach, wie die Figur des „Juden“ im nationalen Antisemitismus als Figur des Dritten, weder Feind noch Freund, gezeichnet wurde, die sich der allumfassenden Einheit desselben entzieht, dieses infrage stellt und zu unterminieren droht (Holz 2001; vgl. Samuel Salzborn in diesem Heft). Das heißt aber auch, dass in diesen antisemitischen Repräsentationen des „Juden“ das nationale Prinzip und die daran gekettete Vorstellung beengender und gewaltsam vereinheitlichender nationaler Identität insgeheim transzendiert wird; es schwingt in ihnen die verpönte und zugleich ersehnte Idee von Ungebundenheit und Freiheit mit, bei gleichzeitigem Bedürfnis nach Halt und Sicherheit. Die daraus entstehende Ambivalenz wird auf den „Juden“ projiziert: „Wahn ist der Ersatz für den Traum, daß die Menschheit die Welt menschlich einrichte, den die Welt der Menschheit hartnäckig austreibt.“ (Adorno 1997d, 566) Wenn aber der nationale Antisemitismus den Zweifel am bürgerlichen Prinzip des Nationalen als oberste Identifizierungskategorie ausdrückt und alles, was die Gültigkeit dieses Prinzips gefährden könnte, auf den „Juden“ projiziert und in ihm personifiziert, um es zu bannen (Holz 2004, 55), dann überführt das zugleich den Nationalismus als Scheinordnung. Denn indem der „Jude“ nach Holz die Möglichkeit verkörpert, „dass die Welt nicht national sein könnte“ (ebd.), dann ist dem noch hinzuzufügen, dass die Welt ja tatsächlich nur vordergründig national geordnet ist, das Nationale jedoch in Wirklichkeit die Ordnungskategorie der Klasse übertüncht und eine scheinbare Gleichheit entwirft.

Der Antisemitismus ist also ein Moment, das den Klassenaspekt im bürgerlichen Prinzip des Nationalen verkehrt zum Vorschein bringt (vgl. Massing 1959, 225). Nach Sartre ist der Antisemitismus der „Versuch (?), gegen die Schichtung der Gesellschaft in Klassen eine nationale Union zu verwirklichen“ (Sartre 1948, 131), ohne dabei die aus den Klassengegensätzen resultierenden sozialen Ungleichheiten anzutasten. Er manifestiert sich nicht so sehr über Nationengrenzen hinweg als vielmehr innerhalb ihrer Grenzen und ist daher ein Instrument der Legitimation nationaler Repression und Unterdrückung (Anderson 1991, 149f.). Franz Oppenheimer nannte den Antisemitismus „das nach innen gewandte Gesicht des aggressiven chauvinistischen Nationalismus“ (zit. nach Massing 1959, 225). Derart enthält der Nationalismus eine verquere Idee der klassenlosen nationalen Gemeinschaft, d.i. die Gemeinschaft der Gleichen, deren Existenz durch einen nicht zugehörigen, und doch inneren Anderen gefährdet sei, die sich jedoch über diese Gefahr erst recht eigentlich konstituiert. In diesem Prozess diente die Figur des „Juden“ als Repräsentant der Zirkulationssphäre als Schirm solcher Projektionen. „Die Verantwortlichkeit der Zirkulationssphäre für die Ausbeutung ist gesellschaftlich notwendiger Schein“, fassen Horkheimer und Adorno (1997, 198) die verzerrte Wahrnehmung der Mehrwertproduktion im Kapitalismus zusammen. Im Zentrum des Antisemitismus steht jedenfalls die entpersonalisierte Figur des „Juden“, welche in dieser Form gerade für die Personalisierung objektiver Herrschaftsverhältnisse fungibel wird.

Der gesellschaftliche Widerspruch im Kapitalismus stellt sich auch als ein nationaler dar, der sich gegen die Juden wenden lässt: „Die nationale Reaktion auf die Durchsetzung der bürgerlichen Gesellschaft ist eine antisemitische.“ (Claussen 1994, 134) Wesentlich in dieser Konstellation ist die antisemitische und nationalistische Abwehr des vermeintlich Abstrakten in der Verklärung des vorgeblich Konkreten (vgl. Postone 1988).

Jedoch ist der Nationalismus nicht bloß ein rückwärtsgerichtetes Bestreben zur Wiederherstellung weniger vermittelter, direkterer und darum vermeintlich konkreter Formen von Vergesellschaftung; er hat weiters seinen Ursprung nicht nur in der Verallgemeinerung der bürgerlichen Tauschgesellschaft, sondern ist selbst ganz und gar Ausdruck der Widersprüche ebendieser Gesellschaft, deutet weder über sie hinaus, noch greift er wesentlich vor sie zurück. Insofern ist der Nationalismus nicht ein Charakteristikum derer, die als ModernisierungsverliererInnen bezeichnet werden und die mit den veränderten Bedingungen moderner Gesellschaften nicht mitgekommen wären, sondern im Gegenteil ein Moment, das eben die moderne Gesellschaft stets aus sich heraus erzeugt, das sich zwar gegen die Werte der Moderne wie Demokratie, Emanzipation, Gerechtigkeit und Gleichheit wendet, jedoch außerhalb der Moderne gar kein Wirkungsfeld hätte. Dies trifft auch auf den Antisemitismus zu, der ebenfalls als anti-modernistische, jedoch an den Bedingungen der Moderne erst gebildete Reaktion betrachtet werden muss. Claussen (1994, 144) nennt es eine „Selbsttäuschung, den Antisemitismus als Revolte gegen die Moderne zu interpretieren“. Der politische Antisemitismus des 19. Jahrhundert ist auch viel mehr eine Reaktion des „enttäuschten demokratischen Lagers“ auf die missglückte bürgerliche Revolution als eine, die sich vorkapitalistische Zustände zurücksehnt.

Die antisemitische Imagerie hat sich indes im Laufe der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wesentlich geändert. Mit der Gründung des Nationalstaats Israel wandelte sich das Feindbild „Jude“ insofern, als es fortan auch als Projektionsfläche für vorgeblich verpönten Nationalismus zu gebrauchen war. Entgegen der Hoffnungen Theodor Herzls, wonach bereits der Beginn einer Auswanderung von Jüdinnen und Juden aus Europa „das Ende des Antisemitismus“ (Herzl 1988, 23) mit sich bringen würde und die Jüdinnen und Juden „als geachtete Freunde“ (ebd.) scheiden würden, brachte der Judenstaat keineswegs das Ende des Antisemitismus, trug jedoch dazu bei, diesen zu transformieren. Indem in bestimmten Richtungen des Antizionismus, die die Berechtigung der Existenz Israels explizit infrage stellen, der „Jude“ mit aggressivem ethnischem Nationalismus identifiziert wird, gelingt es den jeweiligen AkteurInnen, sich selbst als antinationalistisch zu gerieren, ohne das Prinzip des ausschließenden nationalen Identifizierens zu überwinden. Festzumachen ist dies am aggressiven Singling-out Israels als Nationalstaat, in dem ein vorgeblich anachronistischer Nationalismus sich durchsetzen würde, während andere Nationalstaaten nicht diesem Verdikt unterzogen werden (vgl. die Artikel von Robert Fine und Matthias Falter/Elisabeth Kübler in diesem Heft). Der vordergründig verpönte Nationalismus kann so im antisemitischen Antizionismus verdeckt ausgelebt werden. Ähnliche Tendenzen der Auslebung eines verdeckten Nationalismus lassen sich jedoch auch in einer bedingungslosen und undifferenzierten Verteidigung der Politik Israels im Speziellen ausmachen. Während der Nationalismus anderswo verurteilt wird, stehe er Israel gut an und wäre so etwas wie die konsequenteste Form des Anti-Antisemitismus. In beiden Fällen wird mit zweierlei Maß gemessen und Israel als Nationalstaat einem Singling-out unterzogen.

Aber nicht nur die Etablierung eines jüdischen Nationalstaates im Nahen Osten seit 1948 bringt eine Veränderung des Verhältnisses von Nationalismus und Antisemitismus mit sich, sondern auch die Globalisierung und die damit verbundene Transformation bestehender Nationalstaaten.

Auch wenn zu Beginn des 21. Jahrhunderts der Nationalismus als Ideologie keineswegs ausgedient hat, was sich auch an den Wahlerfolgen moderner nationalistisch-populistischer Parteien und Bewegungen etwa in Österreich, Italien oder Polen zeigt, so sind spätestens seit dem Ende des bipolaren Systems mit der Sowjetunion und den USA als Supermächten doch deutliche Transformationen des Nationalstaates zu erkennen. Staatstheoretische Debatten über die weitere Entwicklung des Nationalstaates, dessen Transformation, Internationalisierung (vgl. Brand/Görg/Wissen 2007) oder – wie manchmal behauptet – auch dessen abnehmende Bedeutung (vgl. Beck 1997) oder gar Verschwinden (vgl. Albrow 2007) stellen selten die Frage, wie weit diese Veränderungen von (National-)Staatlichkeit den Antisemitismus berühren, der mit dem Nationalstaatlichkeit konstituierenden Nationalismus stets sehr eng verwoben war.

An diesem Schnittpunkt setzt dieses Schwerpunktheft der ÖZP an. Wenn der moderne Antisemitismus mit der Herausbildung des Nationalismus, insbesondere in seiner völkischen Variante, eng verbunden war, dann liegt der Schluss nahe, dass die Transformationen des Nationalen in Europa – etwa im Zusammenhang mit der Erweiterung und v.a. Verdichtung der Europäischen Union, aber auch weltweit im Kontext der Internationalisierung des Staates – ebenfalls Transformationen des Antisemitismus hervorbringen bzw. sich Nationalismus und Antisemitismus in einer Wechselwirkung miteinander verändern.

Die AutorInnen dieses Heftes gehen der Frage nach, inwieweit die Transformationen des Nationalen sich auch in Veränderungen des Antisemitismus widerspiegeln, ob sie die Struktur des Antisemitismus betreffen oder eher seine Manifestationen. Damit soll auch die politikwissenschaftliche Debatte über die Funktion des Antisemitismus für gegenwärtige „postnationale“ Staatlichkeiten belebt werden bzw. der Frage nachgegangen werden, worin sich das vorgeblich „Postnationale“ im Hinblick auf den Antisemitismus vom Nationalen unterscheidet (vgl. Fine in diesem Heft).

Die hier versammelten Artikel nähern sich diesen Fragen aus sehr unterschiedlichen Perspektiven an und geben damit wichtige Einblicke in aktuelle Forschungsansätze und Debatten. Zunächst diskutiert Samuel Salzborn verschiedene theoretische Ansätze der sozialwissenschaftlichen Antisemitismusforschung zum Verhältnis von Antisemitismus und Nation. Robert Fine beschäftigt sich mit Jürgen Habermas? Konzeption der „postnationalen Konstellation“ und fragt nach deren spezifischen Implikationen für die Analyse des Antisemitismus im Post-Holocaust Europa. Natan Sznaider setzt in seiner Auseinandersetzung mit den antisemitismustheoretischen Ansätzen Hannah Arendts diese mit Georg Simmel, Karl Marx, Werner Sombart und Juri Slezkine in Beziehung. Der Beitrag von Eva Kreisky und Saskia Stachowitsch beschäftigt sich mit jüdischen Staatsperspektiven am Ende der Habsburgermonarchie. Matthias Falter und Elisabetz Kübler analysieren schließlich mit einer Dokumentenanalyse der UN-Weltkonferenz gegen Rassismus 2009 (Durban II) das Singling-out Israels als Form eines „postnationalen“ Antisemitismus. Schließlich geht Andreas Peham auf Wandel und Kontinuität des Antisemitismus in der FPÖ ein.

Einleitung zu: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft 2010/4 – Antisemitismus und die Transformation des Nationalen
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LITERATURVERZEICHNIS

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Adorno, Theodor W. (1997d). Was bedeutet: Aufarbeitung der Vergangenheit?, in: Gesammelte Schriften 10-2. Kulturkritik und Gesellschaft II. Frankfurt a. M., 555-572.

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AUTORiNNEN

Karin STÖGNER, Dr., ist wissenschafltiche Mitarbeiterin am Institut für Konfliktforschung, Lektorin am Institut für Soziologie der Universität Wien und derzeit Marie-Curie-Stipendiatin an der Central European University in Budapest. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen in den Bereichen Antisemitismus- und Genderforschung sowie Gesellschafts­theorie und Geschichtsphilosophie. Aktuelle Publikation: Handbook of Prejudice (hg. mit Anton Pelinka und Karin Bischof), Amherst 2009.

Korrespondenzadresse: Institut für Konfliktforschung, Lisztstr. 3, 1030 Wien
E-Mail: karin.stoegner@univie.ac.at

Thomas SCHMIDINGER ist Lektor am Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien, 2009/2010 Präsident der IG externe LektorInnen und freie WissenschafterInnen, 2010/11 Research Fellow an der University of Minnesota, USA. Letzte Veröffentlichung gemeinsam mit Claus Tieber und Johanna Muckenhuber: Die Kunst der Lehre. Hochschuldidaktik in Diskussion, Berlin et al. 2010.

Korrespondenzadresse: Center for Austrian Studies, 314 Social Sciences, 267 19th Ave 5, Minneapolis, MN 55455, Minnesota (USA)
E-Mail: thomas.schmidinger@univie.ac.at