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Eine Entdeckung: Die Farbe von Wasser

Zur Frage „Was schenken?“ haben wir hier schon einige Empfehlungen gegeben. Ein Buch darf aber in unserer Liste nicht fehlen, schon garnicht im Jahr der Wahl des ersten schwarzen US-Präsidenten.

Bestellen Sie dieses Buch… und lassen Sie sich dabei bitte nicht von seinem eher nichtssagenden Untertitel „A Black Man’s Tribute to His White Mother“ abschrecken, schrieb die amerikanische Amazon-Redaktion. Und sie haben recht, denn dieser Titel wird der hinreissend einzigartigen und bewegenden Geschichte, die dahinter steckt, nicht gerecht…

„Color of Water erzählt die bemerkenswerte Geschichte von Ruth McBride Jordan, den zwei wunderbaren Männern, mit denen sie verheiratet war, und den 12 grossartigen Kindern, die sie grosszog. Jordan, geboren unter dem Namen Rachel Shilsky, eine polnische Jüdin, kam schon bald nach ihrer Geburt mit ihrer Familie nach Amerika. Als Erwachsene zog sie nach New York und liess ihre Familie und ihren Glauben in Virginia zurück. Sie lernte einen Schwarzen kennen und heiratete ihn, wodurch sich ihre Isolation noch verstärkte.

Das Buch ist eine Erfolgsgeschichte, die Zeugnis gibt von dem aufrichtigen Herzen einer Frau, von festen Werten und unbeugsamem Willen. Ruth Jordan musste nicht nur mit Rassismus, sondern auch mit Armut kämpfen, um ihre Kinder grosszuziehen. Aber obwohl sie immer wieder vor schweren Prüfungen stand, gab sie nie auf. „Color of Water“ erzählt ihre eigene und die Geschichte ihres Sohnes, und setzt sich dabei auf verständnisvolle, einfühlsame und realistische Weise mit dem Problem der Rassenidentität auseinander. Das Buch ist eine Inspiration, und wenn Sie es aus der Hand legen, werden Sie uneingeschränkte Bewunderung fühlen für eine, wenn nicht makellose, so doch herausragende Persönlichkeit. Und vielleicht werden Sie auch ein bisschen mehr Vertrauen in die Menschheit haben.“

Dieser Einschätzung kann man sich uneingeschränkt anschliessen, doch nicht nur amazon liebt das Buch. Zwei Jahre hielt es sich auf der Bestsellerliste der NY-Times. Dort schrieb man: „Hautfarne und Religion werden in diesen ineinander verschlungenen Geschichten transzendiert durch die Liebe einer Familie und die unglaubliche Willenskraft einer Mutter. Es ist ihre Stimme – einmalig, schneidend, zugleich schonungslos und ironisch, die hervor sticht“. Denn „McBride stellt seine Mutter durchaus nicht als Heilige dar, und darum erscheint sie umso faszinierender“, fügt die Washington Times hinzu.

„Die Farbe von Wasser“ ist die autobiographische Geschichte eines schwarzen Mannes, der in den sechziger Jahren – die Zeiten von Bürgerrechts- und Black Power Bewegung, von Malcom X und Martin Luther King – an der Seite von elf Geschwistern in New York aufwächst. Vor allem aber ist dies die Geschichte seiner weissen Mutter Ruth, die 1921 als Tochter eines orthodoxen Rabbiners geboren wird, im Alter von zwei Jahren gemeinsam mit ihren Eltern nach Amerika auswandert und mit 17 für immer ihr Elternhausin Virginia verlässt, um nach New York zu ziehen, einen Schwarzen zu heiraten und mit ihm eine Baptistenkirche zu gründen.

Es ist eine verblüffende Familiengeschichte, doch zugleich liest sich das Buch wie ein Roman mit einer Heldin, die wie selbstverständlich über Rassenkonflikte, Identitätsverlust und persönliche Entbehrungen triumphiert.

James McBride hat als Redakteur für die Washington Post, das People Magazin und den Boston Globe gearbeitet. Heute ist er als Schriftsteller und Komponist tätig. Sein Roman „Die Farbe des Wassers“ wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt. James McBride lebt mit seiner Frau und zwei Kindern in Carversville, Pennsylvania.