Nationalsozialismus und Österreich nach 1945:
Verfälschte Geschichte im Unterricht
Wie intensiv setzen sich österreichische SchülerInnen
im Unterricht mit dem Holocaust auseinander? Dem Schulbuch kommt als
Unterrichtsmedium eine wichtige Bedeutung zu, weil es den Lernenden als
Informationsquelle auch über die Schulzeit hinaus zur Verfügung steht.
Laut Lehrplänen und einschlägigen Erlässen sollte jeder
Schüler zumindest einmal in seiner Schulkarriere mit dem Themenkomplex
konfrontiert werden. Wie sieht jedoch die Realität aus?
Heinz Wassermann untersucht die Bewältigung von
Faschismus und Nationalsozialismus im österreichischen Schulwesen nach
1945 sowohl auf qualitativer als auch auf quantitativer Ebene. Ausgehend
von einer eingehenden Analyse der Verordnungsblätter des
Bundesministeriums für Unterricht gelingt es dem Autor in dieser Studie
nicht nur die Geschichte der Lehrbücher, sondern auch den
zeithistorischen Kontext der Schule sowie ihre Einbettung als
Institution zu behandeln.
Eindrucksvoll thematisiert er die Veränderungen des
Geschichtsbewusstseins früherer und gegenwärtiger Generationen, das
pädagogische Denken sowie die Fachmethodik in Bezug auf die
Manifestationen des jeweiligen Zeitgeistes.
hagalil.com
10-10-04 |