Aufzeichnungen aus dem Versteck:
Erlebnisse eines polnischen Juden 1939-1946
Ein einzigartiges Zeitdokument wird nach mehr als
sechzig Jahren der Öffentlichkeit zugänglich gemacht – die
Aufzeichnungen eines jungen Mannes über seine Verfolgung durch die Nazis
im deutsch besetzen Polen.
Als Zwanzigjähriger saß Frederick Weinstein (Fryderyk
Winnykamien) 1943 und 1944 in einem Keller in Warschau fest. Den Raum
nicht zu verlassen und nicht gesehen zu werden war seine einzige Chance,
der Judenverfolgung zu entkommen.
In einer Atmosphäre ständiger Bedrohung, Einsamkeit,
Nichtstun und vager Hoffnung auf eine Befreiung verfaßte Weinstein einen
ausführlichen Rückblick seiner Erlebnisse seit der Besetzung des Landes
im September 1939. Detailliert, selbstkritisch und emotional schildert
er den fortwährenden Kampf seiner Familie ums Überleben.
Wenige Wochen nach seiner Ankunft im Sommer 1942
begannen dort die Massendeportationen der Juden in das Vernichtungslager
Treblinka. Durch die Arbeit in einem Rüstungsbetrieb konnte Frederick
Weinstein der Verschleppung von weit mehr als 200.000 Menschen binnen
acht Wochen entkommen und floh erneut – in das Kellerversteck jenseits
der Ghettomauern.
Schonungslos beschreibt der jugendliche Autor in seinen
Aufzeichnungen die eskalierende, den Betroffenen oftmals widersprüchlich
erscheinende judenfeindliche Besatzungspolitik, die brutalen Exzesse
Einzelner, denen er als Zwangsarbeiter ausgesetzt ist, die großen und
kleinen Nutznießer der Judenverfolgung, die Konflikte der Verfolgten
untereinander und die Spannungen innerhalb seiner ganz auf sich selbst
zurückgeworfenen Familie.
Frederick Weinstein hat überlebt.
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09-11-06 |