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Klaus Holz:
Die Gegenwart des Antisemitismus
Islamistische, demokratische und antizionistische Judenfeindschaft

Hamburger Edition 2005
Euro 12,00

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Islamischer Antisemitismus:
Schuld ist immer der Dritte
Der islamische Antisemitismus ist aus Europa importiert - als "moderne Weltanschauung mit antimoderner Stoßrichtung". Das belegt eine Studie des renommierten Soziologen Klaus Holz...

Klaus Holz:
Die Gegenwart des Antisemitismus

Eine Rezension von Karl Pfeifer

Klaus Holz, Leiter des Evangelischen Studienwerkes e.V. Villigst, hat ein Taschenbuch über die Gegenwart des Antisemitismus vorgelegt, das lediglich einen großen Vorteil hat, es umfasst nur 112 kleinformatige Seiten.

Holz beklagt, dass es noch keine aktuellen empirischen Studien über antisemitische Straftäter gibt, um dann hinzuzufügen: "Statt dessen erscheinen zur Zeit allerhand publizistische Schnellschüsse, die mit undifferenzierten Antisemitismusvorwürfen gegen Migranten im allgemeinen und gegen islamische Minderheiten im besonderen den Rassismus respektive die Islamophobie fördern." Dem Leser könnte es so vorkommen, als ob Antisemitismus erst bei Straftaten beginnen würde.

Dem ist nicht so, Antisemitismus und der sich als Antizionismus maskierende Antisemitismus sind leider bis in den main stream und an sich noch keine Straftat.

Islamophobie ist ein Kampfbegriff, der die falsche Symmetrie suggeriert, als ob dem konsensbildenden Antisemitismus eine Islamophobie gleichzustellen wäre. Tatsache ist jedoch, dass weder in Deutschland noch in Österreich, in Medien und Politik antiislamische Bestrebungen bemerkbar sind. Im Gegenteil, unter dem Deckmantel des Dialogs, findet man sogar Toleranz für islamistische antisemitische Gruppierungen. Erst nach dem 11. September 2001 hat der Verfassungsschutz in Deutschland ein Auge auf diese geworfen.

Holz stellt auch folgenden Persilschein aus: "Als Motiv dieser neuen Tätergruppe kann man keineswegs umstandslos einen islamistischen oder arabischen Antisemitismus annehmen." Umstandslos kann man das nicht tun, aber den Umstand bedenkend, dass man in unseren Breitengraden mittels Satellitenschüssel ohne Schwierigkeiten verhetzende Filme, die Juden Ritualmorde u.ä.m. unterstellen, sehen kann, und dass diese Filme auch gesehen werden, sollte doch dem Antisemitismusforscher Holz zu denken geben.

Laut Holz manifestiert sich "der Antisemitismus in Einwanderergruppen häufig erst aufgrund ihrer Erfahrungen im Einwandererland. Zu den Voraussetzungen gehört ihre soziale, rassistisch und religiös begründete Ausgrenzung".

Holz erklärt die "soziale, rassistische und religiös begründete Ausgrenzung" als Ursache des Antisemitismus. Damit behauptet Klaus Holz, dass man zum Antisemit werden kann, wenn man ausgegrenzt oder diskriminiert wird. Was an den Haaren herbeigezogen ist. Sind die Juden schuld an Diskriminierung und Rassismus wie das hier Holz suggeriert? Welche Erfahrungen mit Juden machen denn die Einwanderer bzw. ihre Nachkommen?

Außerdem befinden sich in diesem Segment der Gesellschaft nicht wenige junge Menschen, die zu den islamischen Eliten gehören und die sich den Angeboten des radikalen Islamismus angenähert haben. Darunter auch politisch interessierte schon in Europa geborene der zweiten oder gar dritten Generation, die man als gut integriert bezeichnen könnte. Man kann doch nicht allen ernstes behaupten, dass die Hamburger Gruppe um Mohammed Atta arm und diskriminiert war.

Apodiktisch behauptet Holz: "Die antisemitische Weltanschauung lässt sich nur indirekt und in wesentlichen Teilen überhaupt nicht aus den religiösen Texten des Christentums oder des Islams ableiten." Das dürfte gerade bei religionskritischen Kennern der Materie Widerspruch erregen.

Fundamentalismus bedeutet doch, sich auf die Fundamente der Religionen zu berufen. Im Fall des Islams, hat Menachem Milson bereits 2003 bewiesen, wie tief verankert in den arabischen Gesellschaften der Antisemitismus ist.*

Holz versucht auch den linksextremistischen Antisemitismus zu bagatellisieren und schreckt nicht davor zurück den französischen Philosophen Alain Finkielkraut, - der den Linksradikalen vorwirft, das unglaubliche Konzept der "Islamophobie" geschaffen zu haben, um "jede Kritik am Islam als rassistisch erscheinen zu lassen" - in eine Reihe mit der Rechtsextremistin Marine Le Pen zu stellen.

Leider wird das Buch dem Anspruch, einen kurzen Leitfaden zum komplexen Thema Antisemitismus zu liefern, in keiner Weise gerecht.

* Menachem Milson: Was ist arabischer Antisemitismus, 2003
http://antisemitismus.net/antisemitismus/theorie/texte/milson.htm

hagalil.com 28-02-06











 

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