
Buch der
Erinnerung
Juden in Dresden
Deportiert, ermordet,
verschollen
1933–1945 Herausgegeben
vom Arbeitskreis
Gedenkbuch
der Gesellschaft für
Christlich-Jüdische
Zusammenarbeit
Dresden e. V. Thelem Verlag 2006
Euro 29,80
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Sefer Sikaron:
Juden in Dresden
Mit der Geschichte Dresdens aufs engste verbunden ist
die Geschichte der Juden in der Stadt. Obwohl sie 1925 nur einen
Bevölkerungsanteil von 0,83 % ausmachten, trugen sie mit ihrem sozialen
Engagement, ihren Stiftungen, ihrer Beteiligung am öffentlichen
kulturellen und naturwissenschaftlichen Leben maßgeblich zum Ruf
Dresdens als Kulturstadt bei.
So waren unter den 1925 in einer Volkszählung genannten
5.120 Juden Künstler, Kunstmäzene, großherzige Spender, Förderer von
Einrichtungen, die in der Stadt bis zum heutigen Tag von Bedeutung sind.
Einer weiteren Volkszählung zufolge lebten 1933 nur mehr
4.397 Juden in der Stadt. Der in allen Bereichen spürbare Antisemitismus
hatte zu ersten Emigrationen geführt. Mit der Machtübernahme
durch die Nationalsozialisten begann die systematische, durch Gesetze und
Verordnungen legitimierte Entwürdigung, Verfolgung und Vernichtung der
Juden auch in Dresden.
Anfang 1945 wurden den letzten 170 in Dresden
verbliebenen Juden Deportationsbescheide zugestellt, die aufgrund der
Zerstörung der Stadt nicht mehr vollstreckt werden konnten.
Der Opfer in einem Buch zu gedenken, ist dringende
Notwendigkeit für Dresden. Der "Arbeitskreis Gedenkbuch der Gesellschaft
für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Dresden e. V." hat in etwa
zehnjähriger ehrenamtlicher Forschungsarbeit versucht, Namen und Daten
der jüdischen Menschen zu finden, die verfolgt, deportiert, ermordet
wurden, die sich in der Zeit das Leben nahmen oder verschollen sind.
Von den über 7.000 durch die Rassegesetze verfolgten
Juden in Dresden und den umliegenden Orten sind im "Buch der Erinnerung"
diejenigen genannt, von denen wir wissen, dass sie in einem
Konzentrationslager ums Leben kamen, sich das Leben nahmen oder die nach
der Deportation als verschollen gelten müssen.
Die Erinnerung an die jüdischen Männer, Frauen und
Kinder macht deutlich, welch nachhaltigen Verluste für die betroffenen
Familien, aber ebenso für die Gegenwart und Zukunft der Stadt Dresden
entstanden ist.
hagalil.com
18-12-06 |