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Im "sächsischen Manchester":
Juden in Chemnitz
 

Jürgen Nitsche, Ruth Röcher (Hg.), Juden in Chemnitz
Sandstein Verlag 2002
Euro 30,00

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Chemnitz war in den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts eine blühende Stadt voller Kunst und Kultur. Gewachsen im Wohlstand durch Industrie und Handel war sie neben Dresden und Leipzig eine der Metropolen in Sachsen. Das Buch zeichnet den Weg der Chemnitzer Juden nach: Von einer wohlhabenden und vielschichtigen Gemeinde, deren beinahe Auslöschung durch die Nationalsozialisten bis hin zum Neubeginn im vereinten Deutschland.

Erzählt werden die Schicksale der einzelnen Menschen und Familien, belegt und bebildert mit Fotografien und Originaldokumenten sowie durch Berichte von Zeitzeugen. Ein zweiter Schwerpunkt des Buches ist die Dokumentation des Jüdischen Friedhofs in Chemnitz. 1.240 Grabstellen werden in Text und Bild vorgestellt. Es finden sich neben den Abbildungen auch die Inschriften der Grabsteine sowie deren Übersetzungen aus dem Hebräischen.

Wie in einem Mosaik zeichnen die Autoren das Leben der Gemeinde in einzelnen Kapiteln nach: über die Jüdische Erziehung in Chemnitz, die Jüdischen Vereine und Organisationen, ihre Stiftungen und den Kulturbund, die Rolle der ausländischen Juden in Chemnitz, die der einzelnen Berufsstände wie Rechtsanwälte und Notare, der Mediziner, Ärzte, Dentisten und Apotheker und der Jüdischen Kunstsammler und Mäzene. Der Band enthält Berichte über jüdische Frontsoldaten im Ersten Weltkrieg sowie die Warenhäuser Tietz und Schocken mit ihrer modernen Architektur das Stadtbild prägten.

Mit der Kristallnacht beginnt die Vertreibung und Ermordung der Chemnitzer Juden. Auch dieses dunkle Kapitel in der Geschichte sowie die allmähliche, schwierige Wiedergeburt jüdischen Lebens in den Jahren sowjetischer Besatzungszeit und der steinige Neuanfang im sozialistischen Karl-Marx-Stadt - ist mit Dokumenten und Erlebnisberichten von Zeitzeugen belegt. Eine Vielzahl von Fotografien und anderen persönlichen Schriftstücken aus dem Privatbesitz ehemaliger Chemnitzer Juden gewährt einen Einblick in alltägliches Leben der Stadt. Die sich anschließende Dokumentation des Jüdischen Friedhofs Chemnitz ist eine bisher einmalige Leistung.

Historiker und Gemeindevertreter haben alle 1240 Grabstellen chronologisch und alphabetisch erfasst und aufgeführt. Ausgewählte Gräber sind vollständig in Text und Bild verzeichnet, die Aufschriften der Grabmale wurden aus dem Hebräischen übersetzt. Die Geschichte der Familien bis hin zur Gegenwart wurde akribisch recherchiert und erzählt. Ein umfangreiches Namensregister listet die auf dem Jüdischen Friedhof bestatteten und im Gedenken erwähnten Personen, die Namen der im Ersten Weltkrieg gefallenen jüdischen Frontsoldaten aus dem Chemnitzer Gemeindebezirk, die Namen der russisch jüdischen Kriegsgefangenen, der jüdischen Zwangsarbeiter, der nach Polen ausgewiesenen Chemnitzer Juden, die Namen der im Zuge der Reichsprogromnacht 1938 Verhafteten sowie der aus Chemnitz deportierten Juden und ihr Schicksal. Damit ehrt das Buch die jüdische Gemeinde aus Chemnitz und ist dabei gleichzeitig eine profunde Quelle für Forschung für die Nachkommen die heute über alle Welt verstreut sind.

Leseproben:
http://www.juden-in-chemnitz.de

hagalil.com 10-03-03











 

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