
Angeli Sachs, Edward van Voolen (Hg.):
Jüdische Identität in der zeitgenössischen Architektur
Jewish Identity in Contemporary Architecture
Prestel Verlag 2004
Euro 59,00
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Von Zeit zu Ort:
Jüdische Identität in der zeitgenössischen Architektur
Von Andrea Livnat
Seit heute ist im Jüdischen Museum Berlin die
Ausstellung "Bauen! Jüdische Identität in der zeitgenössischen
Architektur" zu sehen. Die im Joods Historisch Museum Amsterdam
initiierte und organisierte Ausstellung gibt einen internationalen
Überblick über Architekturprojekte für jüdische Einrichtungen am Ende
des 20. und zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Der Besucher wird weltweit
Aufsehen erregende Entwürfe und Bauten von Architekten wie Frank O.
Gehry, Moshe Safdie, Mario Botta und Daniel Libeskind vorfinden.
Das im Prestel Verlag erschienene reich
bebilderte Katalogbuch gibt die Möglichkeit, die Projekte gemütlich zu
Hause auf dem Sofa zu studieren. Vier einleitende Essays umrunden die
Frage, ob Architektur jüdischer Identität Form verleihen kann. Die
Spannung "zwischen den Polen fortdauernden oder wiedererwachenden
jüdischen Lebens" spiegelt sich auch in den öffentlichen Bauten der
jüdischen Gemeinschaft wieder, die das Selbstverständnis nach außen hin
symbolisieren.

Mario Botta: Cymbalista Synagogue and Jewish Cultural
Centre, University of Tel Aviv
Tel Aviv, Israel, 1996-1998. Foto/ Photo: Pino Musi |

Will Bruder: Temple Kol Ami, Scottsdale, Arizona, USA,
1992-1994, 2002/2003. Foto: Bill Timmerman
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Das Buch gibt einen internationalen Überblick
zur zeitgenössischen Architektur jüdischer Institutionen, unterteilt in
Museen, Synagogen und Gemeindezentren und Schulen. Vorgestellt werden
Projekte, die einem veränderte jüdischen Selbstverständnis Ausdruck
verleihen. Anfangs leisteten dies vor allem Museen, die entweder neu
gebaut wurden oder in der Neugestaltung eines vorhandenen Gebäudes in
der Ausstellungsarchitektur deutliche Akzente setzten. Mittlerweile gibt
es zahlreiche weitere neue Bauten jüdischer Einrichtungen, die durch
ihre Architektur Aufsehen erregen.

Zvi Hecker: Heinz-Galinski School, Berlin, Germany,
1990-1995
Het complex vanuit de lucht gezien / Aerial View. Foto / Photo:
Michael Krüger |
Dabei findet ein Architektenaustausch statt,
der einerseits jüdische Architekten, die bisher nicht für jüdische
Einrichtungen bauten, zu derartigen Projekten bringt, andererseits
nicht-jüdische Architekten beispielsweise die beiden zwei der
spektakulärsten Bauprojekte jüngster Zeit in Deutschland errichten
lassen (Wandel Hoefer Lorch in Dresden und München). Die Frage nach
einer Definition "jüdischer Architektur" wird somit von verschiedensten
Faktoren geprägt.
Für die Herausgeber des Bandes, Angeli Sachs und Edward
van Voolen, ist es neben der Vorstellung dieser einzigartigen
Architekturprojekte auch Anliegen, "ein Gespräch über die Gestaltung
unterschiedlicher religiöser und kultureller Identitäten in einer
zunehmend pluralistischen Gesellschaft anzuregen". Ein Anliegen, dem der
aufmerksame Leser nach Lektüre dieses hervorragenden Katalogbuches
sicher nachkommen wird.
Aufsehenerregende Formen:
Eine
Zeit zum Bauen!
Angeli Sachs und Edward van Voolen zeigen einen Querschnitt
der besten Projekte in den USA, Israel und Europa...
Jüdische Identität in der zeitgenössischen
Architektur:
Jibaneh!
Die Münchner Ausstellung präsentiert eine internationale Übersicht der
Architektur jüdischer Einrichtungen seit dem Ende des 20. Jahrhunderts bis
heute...
hagalil.com
04-03-04 |