Halakhoth
zur Kaschruth:
Koscher durch das Jahr
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Wenn es um jüdisch-religiöse Belange
geht, ist das deutschsprachige Schrifttum noch immer sehr arm, denn es
wurden nicht nur die Bücher verboten und verbrannt, auch die
Herausgeber, Verfasser und Leser wurden vertrieben oder ermordet.
Ab und an kann man in den Katalogen der
großen deutschsprachigen Verlage zwar auf Perlen jüdisch-klassischer
Literatur treffen, trotzdem ist dies nicht so selbstverständlich, wie es
in einem Land, das sich so wie die Bundesrepublik zu vermarkten
versteht, sein sollte.
Für die wenigen, die sich darum bemühen
und daran Interesse haben, dass zumindest eine kleine Ahnung von der
einstigen Vielfalt und Lebendigkeit möglich sei, ist es umso
erfreulicher, wenn man auf ein kleines Schatzkästchen trifft, wie es das
Sortiment des Pelican
Verlags darstellt. Dieser "Verlag in der Nische", hat ein
kleines aber feines Sortiment vorgelegt, mit beachtens- und
diskutierenswerten Schriften.
Leider sind die Grundlagen für eine
jüdische Lebensführung nicht nur im geistigen, sondern auch, sogar noch
viel mehr, im alltäglichen Bereich zerstört worden. Trotz allem
Engagement Einzelner, von denen sichbnicht wenige an der Aufgabe
aufrieben, konnten die Aufbauleistungen nur bruchstückhaft Abhilfe
schaffen. Exemplarisch sei hier nur an die traurige Lage der "Kaschruth"
in diesem Lande erinnert.
Die erste deutsche Ausgabe des
kurzgefassten Grundlagenwerks "Koscher durch das Jahr" gibt einen
Überblick über die zahlreichen und komplexen jüdischen
Speisevorschriften, deren gesamtes Regelwerk man unter dem Begriff der
"Kaschruth" kennt.
Dabei beschränkt sich der Autor
Rabbi S.
Wagschal nicht auf die trockene Aufzählungen und Erläuterung
abstrakter Regeln, sondern vermittelt dem Leser an konkreten
Fallbeispielen, wie ein Haushalt koscher geführt wird, welche
Vorschriften und Gesetze es bei der Einrichtung der Küche zu beachten
gilt und was bei Zubereitung und Verzehr der Speisen beachtet werden
muss, bis hin zu den schwierigen Fragen, welche die aus Israel
importierten landwirtschaftlichen Erzeugnisse betreffen.
Dieses bereits in zahlreichen Sprachen erfolgreiche Buch liegt nun
endlich auch in einer deutschen Fassung vor. Nach Hoffnung des
Verfassers und des Verlegers wird es bald ein unentbehrlicher Helfer in
jedem koscher geführten Haushalt sein. Sein Erscheinen schließt eine
schmerzliche Lücke in dem an modernen Titeln leider noch armen
deutschsprachigen Schrifttum.
Neben einem Glossar kaschruth-relevanter Fachbegriffe
ist ein Beitrag zur Lage der Kaschruth in Deutschland von besonderem
Interesse. Dieser wurde vom Hamburger Landesrabbiner Dov-Levy Barsilay
verfasst. Notwendig wurde dieser Beitrag, da die Infrastruktur der
Versorgung mit koscheren Lebensmitteln im heutigen Deutschland in keiner
Weise vergleichbar ist mit der in anderen europäischen oder gar
amerikanischen Zentren, ganz zu Schweigen von der Situation in Israel
oder zur Lage in Deutschland vor der Schoah.
Die Versorgung mit koscheren Lebensmitteln aller Art ist noch immer
problematisch. Es gibt zwar Lieferanten koscherer Produkte in Berlin,
Frankfurt und
München, welche sich auf den schnellen Versand in alle
Landesteile gut eingestellt haben. Dies gilt insbesondere für die
Versorgung mit Fleisch und Fleischprodukten, aber auch für Käse und
typisch jüdisch-israelische Spezialitäten. Wollte ein Haushalt den
gesamten Bedarf an Lebensmitteln aber nur auf diesem Wege beziehen,
würde dies für jüdische Verbraucher eine außerordentliche
Kostenbelastung und eine große organisatorische Erschwernis bedeuten.
Ein wesentliches Problem stellt der
Sachverhalt dar, dass in Deutschland zwar durchaus koschere Produkte von
deutschen Firmen unter rabbinischer Aufsicht für den Export hergestellt
werden, diese in Deutschland jedoch so gut wie niemals mit einem
Hechscher (Koscherzertifikat) versehen in den Handel kommen. Der Grund
hierfür ist wohl in Vorbehalten deutscher Hersteller zu vermuten, welche
von der Sorge geleitet sein mögen, dass jüdische Symbole oder Hinweise
auf die Kaschruth auf den Verpackungen sich mindernd auf den Absatz
ihrer Erzeugnisse auswirken könnten.
Vor diesem Hintergrund erweist sich
der
Beitrag von Rabbi Barsilay als sehr sinnvoll, auch wenn die
Regeln der Kaschruth überall auf der Welt die selben sind.
Das aus dem Amerikanischen von Friederike Mensching und Ulrich
Michael Lohse übersetzte Werk beruht auf einer Originalausgabe des
"New Practical Guide to Kashruth", erschienen bei der "Judaica
Press", Brooklyn, NYC. Gedruckt wurde das Buch in Israel.
Die Herausgabe war nur mit der großzügigen Unterstützung von Dov
Strykowski, in Erinnerung an seine geliebte Tochter Dalia s"l,
möglich.
Wir danken ihm, dem Autor und dem engagierten Verleger.
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Inhaltsverzeichnis
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Rabbi
Shaul Wagschal kam im Jahre 1924 (5685) in Wien zur Welt. Im
Jahre 1939 musste er nach England fliehen.
Nach dem Besuch der Jeschiwah und der Ordinierung zum Rabbiner
gründete Rabbi Wagschal in Gateshead die Jewish Primary School als
deren Direktor er bis in das Jahr 1999 fungierte.
Als maßgebliche halachische Autorität veröffentlichte Rabbi Wagschal
zahlreiche Bücher zu Fragen der Halachah und zu den Themen jüdischer
Lebensführung.
Das jetzt auch in deutscher Übersetzung vorliegende Buch über
Kaschrut wurde insgesamt in sieben Sprachen übersetzt. Rabbi
Wagschals Bücher haben die jüdische Welt seit mehr als fünfzig
Jahren bereichert.
hagalil.com 01-07-2005
Bespuckt, Beleidigt, Boykottiert:
Ein
deutscher Jude gibt auf
Diese Geschichte wäre gar nicht in die Öffentlichkeit gedrungen,
hätte nicht Iris in haGalil einen
Bericht darüber geschrieben. Wie viele Geschichten, von
denen keiner je erfährt? |
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