
Ulrich Eckhardt, Andreas Nachama (Hg.):
Jüdische Orte in Berlin
Nicolai Verlag 2005
Euro 19,90
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Neuer Stadtführer:
Jüdische Orte in Berlin
Jüdisches Leben in Berlin konnte man im Berlin der
zwanziger Jahre überall finden: große Synagogen, kleine Betstuben,
Wohnorte prominenter jüdischer Berliner, Fabriken, Theater, Galerien,
Ateliers, Quartiere derer, die im Dunkeln standen ... Nicht nur in den
Zentren, auch in den Randbezirken und Vororten gab es Stätten, die vom
Wirken jüdischer Berliner zeugten.
Was den Zerstörungswahn der Nationalsozialisten überstand, kam unter die
Abrissbirne der fünfziger und sechziger Jahre – gleichermaßen in Ost wie
in West. Viele Orte lassen nicht mehr erahnen, dass sie einmal Stätten
jüdischen Lebens waren – und doch finden sich mitunter auch heute noch
Spuren. Zuweilen sind Gedenktafeln angebracht, um an die zu erinnern,
die hier einmal lebten und wirkten: Sie werden von den Autoren durch
zusätzliche Informationen erläutert.
Ulrich Eckhardt hat zusammen mit Andreas Nachama und der Fotografin Elke
Nord über 800 Orte besucht, die jüdisches Leben in Berlin beinhalten.
Erzählt wird in Wort und Bild die Geschichte derer, die nicht mehr da
sind – daneben gilt das Augenmerk dem, was heute jüdisches Leben
verkörpert. Ergänzt werden diese Stadterkundungen durch die Feuilletons
von Heinz Knobloch, die Vergangenheit und Gegenwart verbinden.
Ulrich Eckhardt leitete von 1973 bis 2001 als Intendant die Berliner
Festspiele, zuvor war er Kulturreferent der Stadt Bonn. Derzeit arbeitet
er für das Deutsche Symphonie-Orchester als Künstlerischer Berater und
lehrt als Honorarprofessor am Institut für Kultur- und Medienmanagement
an der Freien Universität. Er war verantwortlich für kulturhistorische
Ausstellungen im Martin-Gropius-Bau (u.a. Preußen, 1981; Berlin-Berlin,
1987; Jüdische Lebenswelten, 1992; Deutschlandbilder, 1997; Sieben
Hügel, 2000) und ist als Autor und Herausgeber tätig (u.a.
Kultur(haupt)stadt Berlin; Claudio Abbado – Dirigent; Jüdische Berliner
– Leben nach der Schoa, sämtlich 2003; Atelier Europa, 2004).
Andreas Nachama, geboren 1951 in Berlin, promovierte in Geschichte und
Judaistik an der Freien Universität Berlin. Seit 1994 ist er
geschäftsführender Direktor der Stiftung Topographie des Terrors und
seit 2000 auch Rabbiner in Berlin. Von 1997 bis 2001 war er
Vorstandsvorsitzender der Jüdischen Gemeinde zu Berlin. Er
veröffentlichte u.a.: Jiddisch im Berliner Jargon (1994), Juden in
Berlin (2001) und Jüdische Berliner – Leben nach der Schoa (2003).
hagalil.com
27-12-05 |