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Maxim Biller:
Moralische Geschichten

3-462-03477-4, Kiepenheuer & Witsch | 240 Seiten | KiWi 868 Originalausg. | Tbuch

Maxim Billers gefeierte »Moralische Geschichten«

Jeden zweiten Sonntag muss man die Kaffeetasse sicher abstellen, bevor man Billers Kürzesterzählungen in der FAS am Frühstückstisch liest, denn es wird gefährlich: entweder bleibt das Brötchen im Halse stecken, oder man bricht in prustendes Lachen aus – meistens irgendwie beides.

Heftige Reaktionen sind sicher, wenn Biller sich den ganz alltäglichen, allgemein-menschlichen Abgründen im Leben von Juden, Nicht-Juden und anderen menschlichen Wesen zuwendet. Da wird ein Lippenstiftrest nach einem feuchten Traum zum Gottesbeweis, die tätowierte Nummer auf dem linken Arm zum Lottogewinn und ein Fleischermesser zum Garanten einer glücklichen Ehe. Eine irrwitzige Komik entsteht, weil mit Titeln wie »Kosmos«, »Der Sinn des Lebens«, »Dichtung und Wahrheit« oder »Apokalypse« die ganz großen Themen angeschlagen, dann aber rasant auf das Alltagsniveau heruntergebrochen werden.

Träume, Phantasien und Freud’sche Fehlleistungen führen zu den überraschendsten und befreiendsten Erkenntnissen. So stößt der Literaturstudent Orlovsky in Kafkas Tagebüchern auf den Eintrag »Manchmal denke ich, ich bin einfach nur bescheuert« und erhält dadurch ein völlig neues Kafka-Bild, ohne den Satz später jemals wiederfinden zu können.

Maxim Biller schreibt seit zwanzig Jahren seine »Moralischen Geschichten«, die seit drei Jahren in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung abgedruckt werden. Diese Auswahl größtenteils unveröffentlichter Geschichten versteht sich als wertvoller Beitrag zur Unterhaltungsliteratur und zur kulturellen Verständigung.

Was sagen Kritik und Feuilleton?

»Mit Maxim Billers 'Moralischen Geschichten' geht's mir wie mit Austern, wenn ich einmal angefangen habe, kann ich nicht mehr aufhören.«
Jakob Arjouni

»Maxim Billers ‚Moralische Geschichten’ sind das Beste, was man von ihm lesen kann. Satirisch überspitzt Biller die belasteten Verhältnisse zwischen Juden und verständnisvollen Deutschen… Was dabei heraus kommt, ist so grotesk, dass es schon wieder lustig ist.«
Badische Zeitung

»Grandiosen Geschichten der Moral, die jeder lesen sollte, der sich als Leser und denkenden Menschen selbst erfahren möchte.«
Jüdische Allgemeine

»Unglaublich witzig. Man findet schnell seine ultimativen 'Lieblingsgeschichten'. Die sollte man unbedingt seinen Freunden vorlesen – Lacherfolg garantiert. Moral auch. Wenn das Lachen im Halse stecken bleibt, umso besser.«
WDR 5, Funkhaus Europa

Lesen Sie selbst

Der Vater

Zwei Monate nach dem Tod seines Vaters traf Policker den Alten wieder. Es war mitten in der Nacht, in seinem Schlafzimmer, und Policker wollte sich gerade von einer kräftigen polnischen Prostituierten ein bisschen versohlen lassen.

›Mann, Papa‹, sagte Policker, ›ist das der richtige Moment?‹

Ohne ein Wort zu sagen, verschwand der fast durchsichtige, silberne Geist seines Vaters, und Policker hat ihn seitdem nie wieder gesehen.

Über den Autor

Maxim Biller, Schriftsteller & Publizist, wurde als Kind russisch- jüdischer Eltern 1960 in Prag geboren und emigrierte mit seinen Eltern und seiner Schwester als Zehnjähriger infolge der Niederschlagung des Prager Frühlings nach Deutschland.
Er studierte in Hamburg und München Literatur. Nach einem Studium an der Deutschen Journalistenschule in München begann er für TEMPO, SPIEGEL und ZEIT zu schreiben.
Sein erster Erzählband "
Wenn ich einmal reich und tot bin" (1990) wurde in der Süddeutschen Zeitung als die Wiederkehr der jüdischen Literatur nach Deutschland bezeichnet. Seine Romane und Erzählungen wurden in mehrere Sprachen übersetzt.
Im Frühjahr 2000 erschien sein erster Roman "
Die Tochter", der in Frankreich 2003 in der renommierten Reihe "folio" beim Verlag Gallimard erschienen ist. Im selben Jahr erregte Biller mit seinem Roman 'Esra' Aufsehen, dessen Vertrieb nach kurzer Zeit im Handel letztlich im Frühjahr 2003 untersagt wurde. Zwei Personen hatten eine einstweilige Verfügung erwirkt. Das Landgericht München gab ihrer Forderung nach, das Buch aus dem Handel zu nehmen, weil sie ihre Persönlichkeitsrechte verletzt sahen. In dieser Sache hat der Bundesgerichtshof am 21. Juni 2005 die Revision verworfen und der Verlag Kiepenheuer & Witsch am 31. August 2005 Verfassungsbeschwerde gegen das Verbot des Romans eingelegt.
Sein erstes Theaterstück »Kühltransport« hat er bei dtv veröffentlicht. Zuletzt erschien im Verlag Kiepenheuer & Witsch "
Bernsteintage" (2004), eine Sammlung mit sechs Geschichten von der Suche nach der verlorenen Kindheit, und »Moralische Geschichten« (2005), eine Auswahl größtenteils unveröffentlichter Geschichten, die Maxim Biller für die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung schreibt. Außerdem verfaßt er für das Hauptstadtmagazin "zitty" die Kolumne "Live aus Berlin". Maxim Biller lebt in Berlin.
Im September 2005 erscheint sein erstes Kinderbuch »Adas größter Wunsch« bei Bloomsbury.

Außerdem: Harlem Holocaust - Land der Väter und Verräter. Im November 2004 ist Maxim Billers erste Song-CD Maxim Biller Tapes erschienen. Vertrieb: www.essayrecordings.com.

hagalil.com 03-05-06











 

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