Schuhhaus Pallas:
Wie meine Familie sich gegen die Nazis wehrte
Die bekannte Moderatorin und Autorin
Amelie Fried begibt sich auf Spurensuche, um ihre Familiengeschichte in der
NS-Zeit zu erforschen. Angestoßen durch einen Anruf ihres Mannes, der bei
Recherchen im Leo Baeck Institut New York den jüdischen Verwandten Max Fried
gefunden hatte, von dem Amelie Fried nichts wußte, fängt sie an, die
Geschichte ihrer Familie aufzudecken.
Der jüdische Großvater lebte in Ulm und
besaß dort das Schuhhaus Pallas. Amelie Fried beschreibt seine Versuche,
sich gegen die Übergriffe der Nationalsozialisten zu wehren. Andere
Familienmitglieder, so auch der Vater von Amelie Fried werden verfolgt, im
KZ inhaftiert. Der Großvater überlebt durch einen unglaublichen Zufall.
Nach dem Krieg führt die Familie wieder
ihr gutbürgerliches Ulmer Leben. Amelie Frieds Vater wird der große
Zeitungsverleger seiner Heimatstadt - trotzdem schweigt er, ein Mann des
Wortes, sein Leben lang über die Nazizeit.
Warum, das unter anderem versucht seine
Tochter in diesem Buch zu ergründen. Amelie Fried findet dabei nicht nur ein
neues Verständnis für den Vater, sondern auch Familie, von deren Existenz
sie nichts wußte. Sie erzählt ihre Geschichte, weil ihre eigenen Kinder sie
erfahren sollen - sie und alle anderen, die wissen wollen, was damals
gewesen ist.
Das Buch richtet sich zunächst an
Jugendliche und hat einen ausführlichen Anhang von Anmerkungen, Erklärungen
und Literaturhinweisen, sei aber auch Erwachsenen empfohlen. Amelie Frieds
Suche nach der eigenen Familiengeschichte liest sich kurzweilig und spannend
und zeigt die Zeit des Nationalsozialismus und seine Auswirkungen auf die
folgenden Generationen in erfrischend einfacher Art und Weise.
hagalil.com
25-03-08 |