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Götz Aly / Michael Sontheimer:
Fromms
Wie der jüdische Kondomfabrikant Julius F. unter die deutschen Räuber fiel

S.Fischer Verlag 2007
Euro 19,90

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Fromms:
Unter die Räuber gefallen

Eine Rezension von Karl Pfeifer

"Fromms, wie der jüdische Kondomfabrikant Julius F. unter die deutschen Räuber fiel" dokumentiert wie der mittellose jüdische Zuwanderer Julius Fromm in der Weimarer Republik zum angesehenen Großfabrikanten aufstieg, bis ihn der deutsche Staat 1938 verjagte und "arische" Volksgenossen ihn seines Lebenswerkes beraubten. Das Buch liest sich wie ein spannender Kriminalroman, nur mit dem einen Unterschied, dass diese Geschichte wahr ist.

Hermann Göring, der vor allen anderen von der Arisierung der Firma Fromms Act profitierte, hatte, bevor ihn US-Soldaten am 9. Mai 1945 auf seiner Burg Mauterndorf gefangen nahmen, noch seine persönliche Bilanz des Nationalsozialismus gezogen: "Wenigstens zwölf Jahre anständig gelebt".

Die Mitglieder der Familie Fromm, die diese Jahre überlebten, hatten es in dieser Zeit nicht so leicht wie Göring. Aber auch nach der Befreiung durch die Alliierten, als sie sich um Rückerstattung bemühten, wurde es nicht einfacher. Die Rechte lagen bei der Fromms Act in Berlin. Diese gehörte seit dem Tod der Elisabeth von Epenstein deren Erben Otto Meth-Randa. "Da er aus Wien stammte, verwandelte er sich rasch vom großdeutschen Arisierungsgewinnler zur verfolgten österreichischen Unschuld. Ja, er gab sich als Opfer nationalsozialistischer Willkür aus."

Metz-Randa verweigerte die Herausgabe der Firma und des Markenzeichens und behauptete es hätte sich bei dem seinerzeitigen Kaufvertrag um keinen "erzwungenen Vertrag" gehandelt. "So dreist formulierte ein Wiener Geschäftsmann im Jahr 1951, der – zunächst als Berater der Edlen von Epenstein, dann als deren Erbe – mindestens drei vormals jüdische Betriebe übernommen hatte: Fromms Act, Fromms Kosmetik und das Schlosshotel mit Landgut Gösing in Niederösterreich."

Am Ende sahen sich die jüdischen Erben genötigt sich mit Metz-Randa zu vergleichen und ihm den "Betrag von insgesamt DM West 174.300 zu überweisen."

Dann folgt eine Darstellung, wie die DDR Prolet-Arier 1948 den Firmengründer und Erfinder Julius Fromm zum kapitalistischen Ekel stilisierten um das geraubte Gut nicht herausgeben zu müssen.

Am 12. Mai 1945 versagte Fromms Herz in London, - so heißt es in der Familie - weil er sich über den Untergang der Nazis und auf die Rückkehr nach Deutschland so sehr gefreut hatte.

Man merkt, dass beide Autoren nicht nur ausgezeichnete Historiker sind, sondern auch flüssig schreibende Journalisten. Solche Bücher sind Augenöffner für junge Menschen, die lieber die Geschichte einer Familie lesen, als dicke historische Bücher.

hagalil.com 01-07-07











 

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