Israel Hame'iri:
Symbiose
dtv Verlag 2003
Euro 15,00
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Lesereise in Deutschland Mai 2003:
19.05. - Frankfurt M.
20.05. -Hannover
21.05. - Braunschweig
22.05. - Oldenburg
26.05. -
Bad Homburg
Infos unter
www.dtv.de |
Israel Hameiris Erstlingsroman wurde
zu recht von der israelischen Presse hoch gelobt. Der Thriller vor der
Naturkulisse Galiläas durchbricht die gängigen Strukturen eines
Kriminalromans und zieht den Leser in die Welt des Ich-Erzählers, dessen
Rolle bis zum Ende nicht klar ist. Daniel
ist Biologe, das heißt angehender Biologe, denn seine Magisterarbeit hat
er noch immer nicht zuende geschrieben. Bei einem Trip in ein
Naturreservat, das ihm sein Betreuer empfohlen hat, um sein
Forschungsobjekt besser kennen zu lernen, entschied er sich, dort zu
bleiben und erhielt innerhalb weniger Wochen den Posten des Leiters des
Naturreservates. Die Beziehungen von Daniel und den anderen Bewohnern
des Reservates zur Natur nehmen einen großen Teil des Buches ein. Diese
Beziehungen sind es auch, nach denen Daniel seine Mitmenschen
charakterisiert und einteilt.
Viele Menschen leben nicht im Reservat. Außer Daniel,
seiner Frau und seinem kleinen Sohn lebt eine weitere Familie dort,
Hanni mit ihrem Mann Jacob und den Kindern. Und dann ist da die
Armeebasis ganz in der Nähe. Von dort kommt auch Ruthi, die Soldatin,
die Daniel bei seinen Forschungen hilft und seiner Frau im Haushalt zur
Hand geht. Und die bei den gemeinsamen Streifzügen durch die Natur mit
ihm schläft. Genau wie früher Hanni, die auch einmal Soldatin im
Reservat war.
Daniel, der Ich-Erzähler, ist der Einzige, der über
alle Verbindungen zwischen den einzelnen Personen Bescheid zu wissen
scheint. Er kontrolliert nicht nur das Reservat und schützt dessen
Natur, er kontrolliert auch alle Personen, die sich darin aufhalten.
Am Morgen erscheint Ruthi jedoch nicht zum Dienst.
Bald ist klar, sie ist verschwunden, es muss ihr etwas zugestoßen sein.
An diesem Tag muss Daniel entdecken, dass es Vieles gibt, von dem er
nichts weiß, dass er nicht kontrollieren kann. Sei es das Verhalten
seiner stets akkurat gekleideten Frau, die in der Schule Kinder schlägt,
oder sei es seinen treuen Angestellten Nassib, ein Druse, der dabei
hilft einen nicht-genehmigten Baum im Reservat zu pflanzen, einen
"heiligen" Baum.
Ruthi verschwindet nicht an irgendeinem Tag, sondern
am Jahrestag des Unglücks im "Schlund", das das Reservat als Schlagzeile
in den Zeitungen auftauchen ließ und über das der Leser zuerst im
Unklaren gelassen wird. Wie aber hängt das Unglück von damals mit Ruthis
Verschwinden zusammen? Welche Rolle spielt Nassibs Sohn, der nachts wie
ein Irrer durch die Wälder jagt? Und wieso dankt Daniel auf Knien der
Natur für Regen?
Andrea Übelhack
Israel
Hameiri wurde 1948 im Kibbuz Givat Chaim geboren. Während des
Militärdienstes begann er zu schreiben. Er studierte Literatur- und
Theaterwissenschaft an der Universität Tel Aviv, heute lehrt er Drama
und Literatur. Seine Erzählungen und Stücke wurden bisher ins Englische
und Arabische übersetzt, "Symbiose" ist sein erster Roman und wurde hoch
gelobt. Hameiri lebt mit seiner Familie in einem kleinen Dorf im Norden
Israels. |